Liebe Schleiferfreunde und Liebhaber edler Steine.
Wenn man hier so die Seiten durchblättert, fällt auf, dass von unseren Schleifern kaum Steine in ovaler Form geschliffen werden. Im Schmuckhandel sind jedoch reichlich solche Formen zu finden und ich bekomme auch immer wieder welche zum Reparieren. Die Puristen unter den Schleifern argumentieren, dass ovale Schliffe viele Kompromisse beinhalten und die Potentiale an Brillanz nicht ausgenützt werden. Schaut Euch aber mal Eure Rohsteine an. Wieviele sind davon ohne großen Verlust für runde Schliffe geeignet?
Ich denke, es liegt an den Facettiermaschinen, dass Hobbyschleifer so selten Ovale und Birnen schleifen, denn es gibt wenige Schliffbilder, wo man mit ganzzahligen Indizes solche Formen schleifen kann.
Neulich bekam ich einen riesigen, wunderschönen Feueropal zum Reparieren. An einer Seite waren Trocknungsrisse aufgetreten. Die hab ich erst mal sorgfältig weggeschliffen und dann den Stein neu im Portugese cut facettiert. Im GEMCAD Datavue gibt es leider keinen einzigen ovalen Portugese cut. Also suchte ich einen runden, um die Winkel zu übernehmen. Mit GEMCAD kann man zwar runde Schliffbilder auf oval auseinander ziehen und man erhält die passenden Indizes und Winkel. Aber es gibt dann halt sehr viele gebrochene Indizes, die mühsam einzustellen sind und die Winkel passen jeweils für höchstens 4 Facetten. Die Unterseite läuft in eine Spitze aus und die Winkel an den Seiten sind meist unterkritisch, so dass die Lichtausbeute eher nicht so gut ist.
Man kann die einzelnen Reihen aber auch mit konstanten Winkeln schleifen und bekommt dann einen "Kiel" und meist bessere Lichtausbeuten. Bleibt noch das Problem der gebrochenen Indizes auf den Indexrädern mit den Zähnen. Da kann man ja nur ganze Zahlen einstellen, die Brüche muss man mit dem Feinsteller machen und das ist mühsam.
Lösung des Problems: Indexscheiben ohne Zähne, dafür mit Markierungen an den passenden Stellen. Mit so einer Scheibe, die man leicht selbst basteln kann, habe ich den Feueropal mit seinen bald 200 Facetten in etwa 5 Stunden facettiert. Wenn man rechnet, dass man für einen Brillantschliff schon rund 1,5 Stunden braucht, ist das doch eine recht annehmbare Zeit.
Solcher Aufwand lohnt natürlich nur für teurere und größere Steine.
Ich hab mal ein paar Bilder zu dem Text gemacht. Die müsst Ihr Euch aber passend zusammensuchen.
Frohes Schaffen!
uhu
Ein Bild von der Teilerscheibe kommt noch
Wenn man hier so die Seiten durchblättert, fällt auf, dass von unseren Schleifern kaum Steine in ovaler Form geschliffen werden. Im Schmuckhandel sind jedoch reichlich solche Formen zu finden und ich bekomme auch immer wieder welche zum Reparieren. Die Puristen unter den Schleifern argumentieren, dass ovale Schliffe viele Kompromisse beinhalten und die Potentiale an Brillanz nicht ausgenützt werden. Schaut Euch aber mal Eure Rohsteine an. Wieviele sind davon ohne großen Verlust für runde Schliffe geeignet?
Ich denke, es liegt an den Facettiermaschinen, dass Hobbyschleifer so selten Ovale und Birnen schleifen, denn es gibt wenige Schliffbilder, wo man mit ganzzahligen Indizes solche Formen schleifen kann.
Neulich bekam ich einen riesigen, wunderschönen Feueropal zum Reparieren. An einer Seite waren Trocknungsrisse aufgetreten. Die hab ich erst mal sorgfältig weggeschliffen und dann den Stein neu im Portugese cut facettiert. Im GEMCAD Datavue gibt es leider keinen einzigen ovalen Portugese cut. Also suchte ich einen runden, um die Winkel zu übernehmen. Mit GEMCAD kann man zwar runde Schliffbilder auf oval auseinander ziehen und man erhält die passenden Indizes und Winkel. Aber es gibt dann halt sehr viele gebrochene Indizes, die mühsam einzustellen sind und die Winkel passen jeweils für höchstens 4 Facetten. Die Unterseite läuft in eine Spitze aus und die Winkel an den Seiten sind meist unterkritisch, so dass die Lichtausbeute eher nicht so gut ist.
Man kann die einzelnen Reihen aber auch mit konstanten Winkeln schleifen und bekommt dann einen "Kiel" und meist bessere Lichtausbeuten. Bleibt noch das Problem der gebrochenen Indizes auf den Indexrädern mit den Zähnen. Da kann man ja nur ganze Zahlen einstellen, die Brüche muss man mit dem Feinsteller machen und das ist mühsam.
Lösung des Problems: Indexscheiben ohne Zähne, dafür mit Markierungen an den passenden Stellen. Mit so einer Scheibe, die man leicht selbst basteln kann, habe ich den Feueropal mit seinen bald 200 Facetten in etwa 5 Stunden facettiert. Wenn man rechnet, dass man für einen Brillantschliff schon rund 1,5 Stunden braucht, ist das doch eine recht annehmbare Zeit.
Solcher Aufwand lohnt natürlich nur für teurere und größere Steine.
Ich hab mal ein paar Bilder zu dem Text gemacht. Die müsst Ihr Euch aber passend zusammensuchen.
Frohes Schaffen!
uhu
Ein Bild von der Teilerscheibe kommt noch