Zitat
14 ct ist auf jeden Fall keine Punze aus dem deutschen Raum.
Möchte relativieren: Heute. In meiner Lehrzeit waren 14-er Stempel keine Seltenheit, vor allem dann nicht, wenn die Ware ins Ausland ging. Heute werden sie jedoch bei uns nicht mehr verwendet.
Der Jugendstil war etwa 1903 beendet, es gab nichts neues mehr. Die Mode änderte sich jedoch nicht abrupt, sondern wandelte sich nach und nach in Richtung Artdeco. Der Höhepunkt wurde erst in den 20-igern erreicht. Ebenso verhielt es sich mit dem Ausklang dieser Stilrichtung. Sie veränderte sich unmerklich und verschwand im Schmuckbereich erst in den 50-ern. Die schönsten Artdeco- Stücke stammen aus den 20-ern. Das hing mit der Perfektionierung der Verschnitt-Fassungen zusammen, aber auch mit neuen Werkstoffen, denn es fanden die Platinmetalle Eingang in die Juwelenfertigung. Das teure Platin wurde, teils aus Preisgründen, teils aus optischer Veranlassung mit Gold doubliert. Diese Werkstoffe hatten eine furchtbare Eigenschaft, es waren nämlich BIMETALLE. Entsprechend ihr Verhalten beim Erhitzen. Zum Haare raufen. Gott sei Dank hat sich diese Mode nicht lange gehalten, wohl auch deshalb, weil in den 50-er die Gießerei stark aufgekommen ist und man doubliertes Material nicht gießen konnte.
Es hat sich aber auch die Mode geändert, die "nordischen" Stilrichtungen gewannen an Beliebtheit und das Zeitalter der Experimente hatte begonnen. Da passten die alten Juwelentechniken nicht mehr ins Bild. Statt dessen gab es unter den Goldschmieden immer mehr Ösen-u. Drahtdompteure, die mit ihren hauchzarten Dahtkonstruktionen die Mode der 60-er und 70-er Jahre nachhaltig beeinflussten.