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Art Deco Gold Collier mit Diamanten

 
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Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #16
Zitat
14 ct ist auf jeden Fall keine Punze aus dem deutschen Raum.


Möchte relativieren: Heute. In meiner Lehrzeit waren 14-er Stempel keine Seltenheit, vor allem dann nicht, wenn die Ware ins Ausland ging. Heute werden sie jedoch bei uns nicht mehr verwendet.

Der Jugendstil war etwa 1903 beendet, es gab nichts neues mehr. Die Mode änderte sich jedoch nicht abrupt, sondern wandelte sich nach und nach in Richtung Artdeco. Der Höhepunkt wurde erst in den 20-igern erreicht. Ebenso verhielt es sich mit dem Ausklang dieser Stilrichtung. Sie veränderte sich unmerklich und verschwand im Schmuckbereich erst in den 50-ern. Die schönsten Artdeco- Stücke stammen aus den 20-ern. Das hing mit der Perfektionierung der Verschnitt-Fassungen zusammen, aber auch mit neuen Werkstoffen, denn es fanden die Platinmetalle Eingang in die Juwelenfertigung. Das teure Platin wurde, teils aus Preisgründen, teils aus optischer Veranlassung mit Gold doubliert. Diese Werkstoffe hatten eine furchtbare Eigenschaft, es waren nämlich BIMETALLE. Entsprechend ihr Verhalten beim Erhitzen. Zum Haare raufen. Gott sei Dank hat sich diese Mode nicht lange gehalten, wohl auch deshalb, weil in den 50-er die Gießerei stark aufgekommen ist und man doubliertes Material nicht gießen konnte.

Es hat sich aber auch die Mode geändert, die "nordischen" Stilrichtungen gewannen an Beliebtheit und das Zeitalter der Experimente hatte begonnen. Da passten die alten Juwelentechniken nicht mehr ins Bild. Statt dessen gab es unter den Goldschmieden immer mehr Ösen-u. Drahtdompteure, die mit ihren hauchzarten Dahtkonstruktionen die Mode der 60-er und 70-er Jahre nachhaltig beeinflussten.
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 ·  #17
ja das ist ein wahrlich kompliziertes Thema.

Nicht nur, das die verschiedenen Stilrichtungen nebeneineinder auftreten- nein- man muss zusätzlich unterscheiden zwischen dem deutschen, französischem und englischsprachigem Raum :twisted:

jajajaja Ulrich - das Urgestein 😉
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #18
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Zitat geschrieben von pege
ja das ist ein wahrlich kompliziertes Thema.

Nicht nur, das die verschiedenen Stilrichtungen nebeneineinder auftreten- nein- man muss zusätzlich unterscheiden zwischen dem deutschen, französischem und englischsprachigem Raum.

Genau so ist es, eben etwas kompliziert.
In England hiess der Stil "Liberty" nach einem noch heute existierenden Kaufhaus wo man immer noch die Blümchendrucke und Kleider in dem Stil bestellen kann. In Deutschland wurde der Name Jugendstil durch die Zeitung, "Die Jugend" und deren Titelbildgestaltung im heute so genannten Jugendstil geprägt.
Tilo
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Tilo

 ·  #20
*verwirrtbin*
wie sollte man den Stil des hier besprochenen Anhängers denn nun bezeichnen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #21
Art Deco! (Hilfe: decorative sinnlose Schnörkel nach Odiot) die später nicht tot war sondern noch in den 20er Jahren weiter verwendet wurde und abstrahierend dann im Bauhaus endete.

Im Gegensatz zu Art Nouveau/Jugendstil/Sezessionsstil (naja, zumindest zeitlich passend, da wurden beide Stilrichtungen vermengt)/Liberty die damit brechen wollten zur Natur mit Blumen und später mit FKK weiter gelebt wurden.
Tilo
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Tilo

 ·  #22
ok, sachichdoch
alles klar
pege, und nun du ;-)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #23
Ausarbeitung mit Millegriffes, Diamanten und die Farbe ist Art Deco, die Schnörkelei / weiche Tropfenform eher nicht so, aber auch nicht unbedingt Jugendstil, Schnörkel und nette Außenform halt einfach, immer gefällig, aber Schnörkel gäbe es nu AUCH im Jugendstil wenn einer drauf beharrt.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #24
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #25
Ich würde den Stil schlicht als klassisch bezeichnen, das heißt dann alles und nichts.
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 ·  #26
Und der graphische Jugendstil ?? Verwirrung hoch 3 ;)
Hier ein schönes Beispiel:

http://www.ebay.de/itm/Jugends…1516697327

Ich war im Glauben es hätte sich eingebürgert ganz einfach in 2 Hauptgruppen zu unterscheiden:

Vor 1920 Jugendstil und danach Art Déco bis in die 50iger Jahre hinein.

Ich habe immer unterschieden: zierlich, verspielt, florale & organische Form = Jugendstil.

Flächig, graphisch, z.Tl. Materialmix = Art Déco

@Heinrich die Unterscheidung anhand der Materialien ist mir nicht bekannt. Gerade Schmuck aus dem Art Déco wurde doch häufig aus unedlen Materialien wie Bakelit, verchromten Metallen u.a. Kunsstoffen hergestellt.

Ja Ulrich, Du bist ein Vulkan ;) und
Silberfrau, die geborene Diplomatin! Klassisch, besser kann mans nicht ausdrücken.
stefanS
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stefanS

 ·  #27
so nun hatte ich auch zeit mich etwas schlauer zu machen
also in einem cartier buch werden solche sägearbeiten mit 1910 und art deco angegeben ( Broschen und Anhänger ), wobei aber auch noch 1928 ein diadem gefertigt wurde.
im buch schuck der 20-30 jahre in deutschland ( arnoldsche verlag ) habe ich keine ! sägearbeiten mehr gefunden. wobei in dem buch- art deco schmuck , internationale schmuckszene der 20 und 30 jahre ( heyne verlag ) auf seite 216 noch sehr schöne belegexemplare der firma hemmerle in dem stil abgebildet sind

dann habe ich in alten verkaufskatalogen geschaut und versucht zeittypische anhänger raus zu finden. ich habe papierzettel mit den jahreszahlen der kataloge auf die seiten gelegt.
da finde ich eigendlich nur in einem von 1912-13 ähnliche platin arbeite zu finden sind 1906,1912,1918 waren keine dabei

ich muss aber dazu schreiben, die beiden " kunstbücher " enthalten einzelstücke von goldschmieden, die trendsetter ihres standes waren. also kann es gut möglich sein , das dieser stil für sie schon wieder ( 1920-30 )
uninteressant war.
die 4 musterbücher ( 1906-18 ) sind verkaufskataloge für massenware und hinken mit sicherheit der künstlerischen entwicklung hinterher

also fazit für mich, diese art sägearbeiten wurde in der zeit von 1905-1930 gemacht, wobei diese zeiten wie bei kunst immer verschwimmend war. diese arbeiten wurden dann
( nach heinrichs angaben und in der regel liegt er da immer richtig, ich erinnere mich an irgend ein südamerikanisches stück in diesem stil, wo er gleich sagte das ist aus " argentinie "?
schmuck-foren/viewtopic.php?t=18251&highlight=argentinien
, ja heinrich, damit haste mich echt beeindruckt)
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 ·  #28
Stefan, genauso ein Armband wurde für über 1200 Euro versteigert der Solitär war sogar deutlich kleiner....
In Argentinien/Venezuela leben viele italienisch stämmige Auswanderer, die Ihre Goldschmiedekünste/Glasbläserkünste aus Italien mitgenommen und traditionelle, klassische Waren herstellen.
In der Nähe von Caracas gibt es z.B. Arte Murano, die stellen Glas im Muranostil her aber alles traditionell.
Tilo
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Tilo

 ·  #29
pege, in deinem Armbandlink wird in der Beschreibung auch von Artdeco geschrieben, obwohl Jugendstil in der Überschrift
mal davon abgesehn, daß das Armband mM stilistisch gar nicht so viel mit dem Anhänger hier zu tun hat und die Beschreibung bzgl. des Schmuckgrossisten WM schon arg euphemistisch ist
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Zitat geschrieben von pege
Und der graphische Jugendstil ?? Verwirrung hoch 3 ;)
Hier ein schönes Beispiel:

http://www.ebay.de/itm/Jugends…1516697327.
Die Beschreibung ist einfach falsch.
Zitat geschrieben von pege


Ich war im Glauben es hätte sich eingebürgert ganz einfach in 2 Hauptgruppen zu unterscheiden:

Vor 1920 Jugendstil und danach Art Déco bis in die 50iger Jahre hinein..
Wie ich schon schrieb, es liefen die Stile parallel und auch in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, die sich aber nach dem ersten Weltkrieg veränderten und Ihren Stil dann mitnahmen.
Zitat geschrieben von pege


Ich habe immer unterschieden: zierlich, verspielt, florale & organische Form = Jugendstil.

Flächig, graphisch, z.Tl. Materialmix = Art Déco.
Das passt ja schon
Zitat geschrieben von pege


@Heinrich die Unterscheidung anhand der Materialien ist mir nicht bekannt. Gerade Schmuck aus dem Art Déco wurde doch häufig aus unedlen Materialien wie Bakelit, verchromten Metallen u.a. Kunsstoffen hergestellt..
Als ich das schrieb hatte ich die Zeit vor dem 1. Weltkrieg im Kopf und das nicht angemerkt. Um den Trend zur Simplifizierung zu irritieren möchte ich anmerken das es noch den Edwardianischen Stil und den Stil der Belle Epoque gab der (teilweise schwierig) zu unterscheiden wäre. :-)

Nach dem 2.ten Weltkrieg saß unser Deutscher Kaiser schmollend in Dorn, die seit Jahrunderten geltenden Adelsrechte waren abgeschafft und somit diese Kaste teilweise verarmt und als Stilvorbild der Oberklasse oder derer die danach strebten (neureiche Industrielle) verloren gegangen.
Die neue Kaste der Revolutionäre und Aufsteiger musste sich neu orientieren. Das gewohnte oben und unten galt ja nicht mehr. In der Zeit wurden dann auch wertvollere Schmuckstücke im Jugendstil gefertigt und günstigere im Art Deco Stil sowie neue Stile aus vergangenen Stilen entwickelt.
Aber auch die radikale Strömung kam auf die kein Stil sein wollte und keine Schnörkel verwenden wollte, das Bauhaus. Dieser Linie folgend ist auch "form follows function" und Colani zu erklären (jeweils gegensätzlich und viel später).
Zitat geschrieben von pege


Ja Ulrich, Du bist ein Vulkan ;) und .
Ein wenig muss ich Ulrich mit seiner Aussage schon recht geben, das der Jugendstil nach 1903 kaum mehr Neues brachte. Erstens kam dann der Krieg und danach war dann in Deutschland alles neu gemischt. Stile wurden dann aufgearbeitet.
Zitat geschrieben von pege

Silberfrau, die geborene Diplomatin! Klassisch, besser kann mans nicht ausdrücken.


Es hat natürlich Vorteile wenn man aus gewissem Abstand betrachtet und dann top down zusammenfasst. Es wird einfacher.
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