doppelrunder Armreif

Das ist mit diesen Maßen eine technische Herausforderung. Neben einem überlangem Scharnier, sandgefüllt und an den Enden verlötet würde ich noch eine Biegelehre in dem Format für einen Viertelkreis mit halbrunder Rille vorbereiten.

Oder alternativ aus zwei Hälften zusammenlöten. Diese würden mit Scharnierteilen und Schloss (so weit möglich) gezeichnet und als Einzelteile sehr präzise in Wachs gefräst, gegossen und montiert. Außer genau kontrollierbaren Verhältnissen hätte dies auch noch den Vorteil, dass ich eine vernünftige Wandstärke verwenden kann, welche ja bei einem gezogenen Rohr aus physikalischen Ursachen nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Zudem wird sie, durch die unausweichlich auftretenden Beschädigungen bei der Weiterverarbeitung zusätzlich geschwächt.

Egal wie man es angeht, aufwändig ist so eine Sache immer.

Wenn ich mir überlege was da an restlicher Materialstärke zu erwarten ist, sollte man den sportlichen Bereich meiden.

Halte ich für genau so sportlich. Die Frage die sich mir jetzt stellt ist doch nach dem Motiv und der Absicht bei Deinem Vorhaben?

Ah, jetzt geht mir ein Licht auf. Das ist ja dann kein Problem.

Nimm einen Silberblechstreifen oder Goldblechsteifen aus 900er Gold oder höher. Dann einen Eisenamboss und einen rund geschliffenen Hammer.
Treibe zwei runde, halbrunde Schalen daraus und löte sie innen und aussen zusammen. Danach schmirgeln und polieren, Voila Du bist fertig. :bounce:

P.S. Rechne je nach Kenntnisstand mit 3-10 Übungsstücken und wenn Du es dann kannst mit nur noch 20-40 Arbeitsstunden für einen Armreif. Also ohne Muskelkaterpause und Einkaufsfahrt für Ohrstöpsel für Dich und Deine Umgebung mit einem guten Monat Arbeitszeit/Lernzeit. Passt schon. Aber danach kannst Du es. Zauberei ist das nicht, nur eben angewandtes klassisches Silberschmiedehandwerk. Wenn man damit nicht sein Geld verdienen muss sondern es als singuinische Entspannungsübung sieht kann so eine Arbeit viel Freude machen. Mein Vater hat im Urlaub immer ein paar Schnitzstichel und Messer dabei gehabt und Treibholz das ihm gefallen hat dann am Strand in kleine Kunstwerke verwandelt. Einen Urlaub hat er damit verbracht ein Kupferblech 1x1 m auf einer Wolldecke mit Hammer und Punzen, tief in Gedanken versunken ziselierend, in eine Waldszene mit Tieren und Pflanzen zu verwandeln.

P.S. 2 Ich wüsste gar nicht wo man so ein Rohr bestellen könnte, das zu bekommen wäre die nächste sportliche Herausforderung.

Oder die Faulenzer-Methode:

Den von Heinrich erwähnten Blechstreifen in der richtigen Größe zusammenlöten. Danach in ein Stück dichtes Hartholz Weißbuche oder so was (Kopfholz) pressen, welches eine halbkugelige, runde Ausfräsung hat. Schöön glatt ausgeschmirgelt. Den zusammengelöteten Streifen einlegen, eine Platte drauf und mit einem schweren Hammer in die Rundung drücken. Das flache Band wird sich aufwölben, da es in das Halbrund gepresst wird. Erst die eine Seite, dann die andere. Der Streifen muss groß genug angelegt werden, da die Sache beim Einziehen sehr viel enger wird. Innen würde ich ein flaches Band einlöten. So bekommst Du einen halbrunden Armreifen. Die bestimmt notwendigen Korrekturen kannst Du so ausführen, wie Heinrich es beschrieben hat.

Ich habe verschiedentlich solche Teile auf diese Weise hergestellt, habe allerdings zum Einpressen ein Stahlteil verwendet. Bein Zusammenlöten ein kleines Loch auf der Innenseite bohren, damit sich der Luftaustausch vollziehen kann. Sonst bekommst Du statt dichter Lotnähte eine Reihe von Poren und Blasen. Das Loch wird dann zum Schluss geschlossen.

Ermittel erst mal die notwendigen Längen. Materialstärke würde ich ruhig mal mit einem mm ansetzen und als Vorweg. Übungsmaterial würde ich Kupfer nehmen. Kann mit Silberlot gelötet werden. Melde Dich ggf. doch mit den Fotos der Probestücke. Eigentlich ist das eine schöne und nicht allzu schwierige Arbeit. Und wie Heinrich schon sagte: Unbedingt vorher üben, das ist wichtig.

Guten Erfolg!

na die halbrunde ist die Faulenzermethode
totaaaaal simpel.......