Goldschmiedeforum
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Emailschmuck Mattemail

 
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Granat
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Granat

 ·  #1
Hallo liebe Gemeinde 😉
ist eigentlich bekannt bzw. irgendwo nachzulesen,
mit welchen Techniken Fahrner/Brändle sein Email
so matt und stumpf gemacht hat?
Tante gurgel wußte keinen Rat ... weiß hier jemand wie
das früher gemacht wurde? .... und gibt es heutzutage noch
eine Werkstatt die das anfertigen oder reparieren kann?
bzw. kann man auch COLORIT so matt machen für Reparaturen?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #3
Granat
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Granat

 ·  #4
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Man kann Email nass schleifen, dann wird es matt.

... was aber in den Gruben drin vermutlich recht schwierig ist.
Ich vermute eher dass es mit Flusssäure angeätzt (habe ich auch
früher schon mal gemacht - aber so richtig matt wurde es nicht)
oder mit Flusssäuresalzen berieben wurde ... oder dem Email u.U.
was zugemischt wurde, um den Glanz zu nehmen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #5
Gut das wir jetzt wissen das das Email in Gruben ist. Hast Du noch irgendwelche unerwähnten Spezialanforderungen?

In Gruben kann man mit rotierenden Rädchen schleifen.

Wenn Du dem Email nichtschmelzende Körner reichlich zumischt wird die Oberfläche grieselig, das kann man auch als matt bezeichnen. Allerdings verändert das Farbe und Transparenz. Man kann es auch beim letzten Brand mit nichtschmelzenden Pulver betreuen. Der Möglichkeiten sind mehr als eine.

Ist es denn überhaupt transparent das Email?
Granat
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Granat

 ·  #6
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Gut das wir jetzt wissen das das Email in Gruben ist. Hast Du noch irgendwelche unerwähnten Spezialanforderungen?...
Ist es denn überhaupt transparent das Email?

Sorry, wenn ich mich mißverständlich ausgedrückt habe.
Nun ich bin von FAHRNER-Modellen ausgegangen (Brändle-Zeit
mit Mattemail + Markasit). Ich vermute, dass dies opakes Email war
- nur das intensiv glanzlose Matt kann ich mir nicht richtig erklären.
beispielsweise hier:
http://www.ebay.de/itm/Theodor…419ac17f2f
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Granat
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Granat

 ·  #8
Oh danke ! Gibt es da irgendwo Literatur drüber bzw. "Rezepte"
wie Fahrher das früher gemacht hat?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #10
Vielleicht hat Hiller Pforzheim http://www.emaille-hiller.de/ noch alte Tipps und Tricks auf Lager?

Hier mal ein Link zu einem älteren Foren-Beitrag wo es auch u.a. um ältere Emaille-Techniken ging:
schmuck-foren/viewtopic.php?t=873&highlight=hiller

Edmund hat das Grubenemail auch beschrieben:
http://www.emailkunst.de/grubenschmelz.html

Zum Ätzverfahren gibt es hier nähere Info's:
http://www.entdecke-schmuck.eu…-t392.html

Ob und wie Theodor Fahrner bzw. Brändle das genau gemacht hat, müßte man ausprobieren, ob es gleich aussieht....

😉 So nach dem Motto: Probieren geht über Studieren 😉
Granat
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Granat

 ·  #11
Vielen Dank Frau Mally,
das bringt mich schon einmal weiter.
Das lese ich mir in Ruhe durch und schaue dann weiter.
Herzlichen Dank!
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #12
Zitat geschrieben von Granat
Vielen Dank Frau Mally,!
.... das Duzen im Forum ist okay ....

Hatte am Anfang auch Probleme damit, weil ich manche der Forenmitglieder schon vor dem Beiträge posten von berufswegen her kannte. Das Foren-Duzen und Real-Leben-Siezen klappt eigentlich recht gut;
und wenn nicht, muß man einen auf :prost: machen. 😉
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #13
Es gibt schon Emailpulver matt, nur eher schwierig ran zu kommen, weil das eine Kursteilnehmerin auch mal gesucht hat. (und nirgenswo gefunden hat) Könnte von Thompson gewesen sein.
Edmund
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Edmund

 ·  #14
Hallo Herr Maul,
den Thread im Goldschmiedeforum habe ich mir inzwischen angesehen. Von der Technik mit dem braunen Glaspulver habe ich nie gehört. Ich kenne die Methode 10-25% reinsten, feinsten Quarzsand dem Email zu zusetzen. Die Oberfläche bekommt dann das Aussehen, als hätte man feinen Zucker darüber gestreut und die Oberfläche ist nicht mehr so glänzend wie normal gebranntes Email, aber etwas rau.
Wie im Forum geschrieben gab es in den 1960-1990iger Jahren auch Mattemails, deren Oberfläche nach dem Brand stumpf-matt waren. Die Oberfläche war sehr rau und verschmutzte schnell. Nach meiner Erinnerung gab es sie aber nur in opaken Farben und Fahrner hat auch transparente Emails verwendet die matt(geschliffen?) waren.
Außerdem gab es noch ein so genanntes Kristall-Email. Das war aber nichts anderes als ein hoch schmelzendes Fondant. Auf eine Emailoberfläche gebrannt war die Fläche etwas grieselig und glänzte nicht so stark wie normale Emails. In dieser Technik hergestellte kleine Schälchen waren zu dieser Zeit beliebte Mirbringsel aus der damaligen Email-Hauptstadt Limoges/F. Die Verwendung dieser beiden Sonderemails schließe ich aber für Fahrner aus.
Fahrner hat unterschiedliche Emailtechniken verwendet. Er hat z. B. echte Cloisonné Arbeiten gemacht, deren Emailoberfläche mit Sicherheit geschliffen ist. Diese Methode ist seit Jahrhunderten üblich. Früher wurde vorwiegend mit Karborundsteinen per Hand geschliffen, heute verwendet man sowohl beim Schleifen mit der Hand als auch mit der Maschine fast ausschließlich Diamantwerkzeuge. Mit der Herstellung künstlicher Diamanten und dem Preisdruck aus dem fernen Osten sind solche Diamantwerkzeuge auch für kleine Werkstätten erschwinglich geworden.
Fahrner hat auch Schmuck in der Draht- bzw. Filigrantechnik hergestellt. Möglich ist, das Fahrner, bei dieser Technik, bei der im Gegensatz zum Cloisonné die Emailoberfläche nicht plan geschliffen wird, eine Ätzmethode angewandt hat. Beim Filigranemail verwendet man kordierte Drähte, die in der Regel auf den Gegenstand aufgelötet wurden. (Wurden deshalb, weil man heute etwas anders arbeitet.) In die so entstandenen Zellen wird das Email so eingetragen, dass nach dem Brand das Email in den Zellen etwas konkav ist. Das tiefer als der kordierte Draht liegende Email kann natürlich nicht geschliffen werden, zumal der kordierte Draht auch nicht beschädigt werden darf.

Es gibt einige Methoden um das Email solcher Arbeiten matt zu bekommen. Vom Ätzen mit Flusssäure rate ich sehr, sehr dringend ab. Es ist für organische Stoffe wie z. B. auch unsere Haut eine der gefährlichsten Säuren überhaupt. Verätzungen mit Flusssäure gehen blitzschnell und es entstehen Ätzwunden die bis auf den Knochen durchgehen und sogar den Knochen noch zerstören können. Solche Wunden kann nicht einmal jeder Arzt behandeln. Sie sind äußerst schmerzhaft und heilen nur sehr schwer ab.

Man kann aber mit dem ungefährlicheren Glas-Ätzsalz (Ammoniumhydrogendifluorit) arbeiten. Man stellt eine Paste aus Ätzsalz und Wasser her, die auf die Emailoberfläche aufgetragen wird. Nach 15-30 min. wird das Salz abgewaschen. Nachteil dieser Methode. Nicht alle Emails reagieren gleich auf das Salz, so dass die Oberflächen sehr unterschiedlich ausfallen können. Außerdem lässt sich der Rückstand von Salz und Emailmaterial von manchen Emailoberflächen, z. B. opakem Rot oder auch Schwarz nur sehr schwer entfernen. Wenn das Salz auch relativ harmlos ist, sollte mandoch nur mit Schutzbrille + Schutzhandschuhen in einem gut belüfteten Raum arbeiten.

Eine Mattierung von Emailoberflächen läßt sich aber auch mit dem Sandstrahlen erreichen. Man strahlt mit sehr feinem Quarzsand oder mit feinen Glaskügelchen. Je nach Feinheit des Strahlgutes ist die Emailoberfläche rau, oder auch fein matt. Die metallischen Flächen in der Arbeit, z. B. die kordierten Drähte, können anschließend mit der Schwabbelscheibe poliert werden.

Wenn Sie eine Werkstatt suchen, die Ihnen die gewünschten Arbeiten machen können, sollten Sie sich an den Coburger Kunstverein wenden. Der Kunstverein gibt etwa 1/4 jährlich einen Rundbrief heraus, der viele aktive Emailkünstler erreicht. Entweder sie rufen H. Kurt Neun, Tel: 09561-25255 an, oder Sie schicken eine E-Mail an Frau Inge Sandel, E-Mail: inge.sandeck@gmx.de die den Rundbief editiert. Eine Anzeige im RB ist kostenlos.[/img]
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #15
Die "Geheimwaffe" für ein absolut gleichmäßiges Matt: Ein Kugelstrahl (50my maximale Korngröße) mit Wasser (Venturi-System). Das ergibt ganz gleichmäßige Mattierungen und ist auch hinsichtlich der Silikosegefahr empfehlenswert. Die Metallteile müssen hinterher allerdings wieder poliert werden. Auf irgend einer INHORGENTA habe ich mal ein ganz normales, kleines Sandstrahlgebläse mit feinen Hartmetalldüsen gesehen, die sich das Wasser aus einem untergehängten Behälter gesagt haben. Das ist also noch nicht einmal der große Bastelaufwand.
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