Sommerloch: von Loch und Löchern und Kugelohrsteckern

Sommerloch. Alle reden vom Sommerloch. Na gut.
Hier ist der Sommerloch-Thread!

Hier geht es um Löcher.

Reni hat ja mit Loch 1 "nie wieder daneben" schon mal den ersten Beitrag geschrieben. Da geht es darum, einen Drahtguß zu gießen und dabei das kleine Loch zu treffen. Gesagt, getan, unsere Silberfrau weiß, wie es funktioniert.

In der Branche gibt es ein sogenanntes Sommerloch. Klar, die Sommerferien in den Bundesländern sind auch dran schuld. Kommt das Sommerloch, werden die Jalousien heruntergelassen, ein Schild "Betriebsferien" an die Tür gehängt und man düst in den (wohlverdienten) Urlaub. Gesagt, getan, unsereiner weiß, wie es funktioniert.

Kaum gibt es etwas Neues im Sommerloch, nehmen sich auch schon die Medien dessen an. Hier das Neuste: Insolvenz einer Scheideanstalt. Das wird Löcher reißen, und zwar gewaltige. Mit dem Loch werden manche von uns fertigwerden müssen, ob sie wollen oder nicht. Gesagt, getan, der Insolvenzverwalter wird schon wissen, wie es funktioniert.


Ich bin derzeit dabei, Löcher zu stopfen.
Und zwar mit Bepp.


Da ist die Rede von "angebohrt" oder vornehm "half drilled" noch extravaganter "one hole". Und was ist gemeint? Ein Loch.

Unsereiner hat ja die Löcher schon fertig gebohrt in der Schublade. Die müssen dann nur noch in die Kugeln und Perlen "eingebaut" werden. Das ist natürlich ein Betriebsgeheimnis, wie die Löcher da rein kommen. :bounce:

Aber nun genug geschäkert.

Bevor ein eventuelles Sommerloch unter der Hobbyisten einzieht, lasse ich Euch mal kurz über meine Schulter blicken.

Es geht um Löcher und darum, wie man Ohrstecker machen kann.
Und darum, wie man auch hier das kleine Loch trifft.
Mein Tipp hierzu ist die Micro-Kapillardüse / Feindosierspitze, welche u.a. Schwanheimer Industriekleber anbietet.

Die einfachste Variante ist, sich erst mit angebohrten Kugeln oder Perlen einzudecken, die entsprechende Perlschüssel dazu auswählen und sich mit Kleber, evtl. Aktivator und Kleblöser auszustatten. Wichtig ist, die Bohrlöcher vorher zu prüfen, ob u.a. die Bohrtiefe in Ordnung ist. Denn, ist einmal der Kleber drin und der Stiftstecker wird angedrückt, so kann evtl. nichts mehr korrigiert werden. Ist das Bohrloch nicht tief genug bzw. der Stiftstecker zu lang, sollte evtl. der Stiftstecker vorne leicht gekürzt werden.

Für Kugeln und 4/4 Perlen sollten Perlschalen (mit Wölbung) gewählt werden. Für 3/4 Perlen oder Boutons wären flache Scheiben besser. Die Perlschale sollte deutlich kleiner sein als der Durchmesser der Kugeln bzw. der Perle.

Ich habe die Perlschüsselschalen mit den Maßen 3mm, 4mm, 5mm und 6mm ausprobiert. Die 4mm beispielsweise ist passend für 6er Perlen bzw. 6er Kugeln - gerade noch für 6,50er Kugeln. 5mm Perlschüsselschale würde ich für 6,50 bis 7,50er Perlen bzw. Kugeln nehmen und die 6mm Perlschüsselschale würde ich für 7,50er bis 8,50er Perlen bzw. Kugeln anraten. Gesagt, getan, ich weiß nun auch, wie es funktioniert.

Wer also im Sommer viiiiel Zeit hat und nicht in Urlaub fahren kann/darf/will, der decke sich mit ausreichend Zubehör ein und gehe in die Kugelohrstecker-Serienproduktion.

Mein Tipp: prüft die Bohrlöcher, nicht daß ein Loch zuviel ist. Mir ist es tatsächlich passiert, daß ich eine durchgebohrte Kugel erwischt habe und nun ziert ein Loch den Kugelohrstecker. Ganz professionell habe ich dann den Schwanheimer Spezial-Füllstoff ausprobiert und das Leck, - Verzeihung, das Loch, - dicht gemacht. Der Stecker-Pin ist unverkäuflich: mein Sommerloch, und zwar selbstgemacht. Sowas hat schließlich auch nicht jeder!


Noch ein Tipp zu guter Letzt: wer im Urlaub nichts arbeiten und auch nicht seinem Hobby Schmuck fröhnen will, der kann auch ins Sommerloch fahren. Sommerloch liegt im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz....

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Die Unterschiede sind einmal der Kleber und zum anderen das bei Deiner Methode die Luft im Bohrloch den Kleber auf dem Stift verdrängt und mindestens die Hälfte des Stiftes im Bohrloch im Freien steht.

Wenn Du den 2 Komponentenkleber mit einem dünnen Sägeblatt ins Bohrloch pumpen würdest, dann wäre Deine Methode gleichwertig gut.

Gerne, Stefan, das mit der Provision klären wir dann.

Spaß beiseite. Du hast uns das bei dem Besuch bei Euch im Hause sehr gut erklärt. Nur wenn wir von etwas wirklich überzeugt sind, empfehlen wir das auch weiter. Von den mitgenommenen Schwanheimer-Prospekten, die wir unseren Sendungen beilegen, sind übrigens alle schon weg. Bei der Pforzheimer Schmuckindustrie ist Schwanheimer eh der Geheimtipp Nr. 1 und unsere Goldschmied-Kunden haben diesen mittlerweile auch schätzen gelernt. Die Kapillardüse/Feinspritze ist übrigens unverzichtbar. Diese dosiert sein fein (deswegen ist der Kleber auch sehr sparsam) und trifft sogar Bohrlöcher 0,8mm. Bei 0,60mm Bohrungen (was selten ist) ist etwas Feingefühl nötig, da muß zur Not hintennach der Kleber-Löser herhalten, wenn es die Perlschale nicht auffängt.

@ Stefan: Der Tipp von Dir mit dem Aktivatur plus ist eine gute Idee. Ich habe es zeitlich noch umständlich gemacht und jeweils einzeln vorher eingepinselt. Gut zu wissen, daß der Aktivator solange aktiv bleibt.

@ all: Ich bräuchte nur noch einen Tipp wie man bei der "Kugelstecker-Serienproduktion" die Kugeln (mit dem Bohrloch oben) in einer Vorrichtung vorbereitet. Das PP-Sieb (Perlenplatte) habe ich ausprobiert, doch beim geringen Ansetzen der Kapillardüse "verrutscht" das Bohrloch. Mit einem "Ein-Loch-Acryl-Dekoteil" (Ringständer) habe ich es auch probiert, geht zwar leichter, weil man eher mit der Hand ran kam (im PP Sieb hatte ich 50 Kugeln aufgesetzt und dabei jedes zweite PP-Loch freigelassen, um besser hantieren zu können) aber ohne "händisch halten" ging gar nichts.

Wenn da noch jmd. einen Tipp hätte, wäre ich dankbar.

Da siehste mal, oftmals sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht.
Doppelseitiges Klebeband, da hätte ich auch selber drauf kommen können....
Viiiielen Dank, dann mach' ich mal an die restlichen Kugeln.