Nicht umsonst gibt es den Beruf Goldschmied (der weiß, welche Fassung zu welchem Stein passt) und den Beruf Fasser (der weiß, wie man welchen Edelsteinstein fasst).
Viele Goldschmiede machen daher noch einen Kurs bzw. eine Ausbildung zum
Edelsteinfasser.
Beide kennen sich mit Edelsteinen insoweit aus, als daß sie gleich sehen, ob und wie der Stein auch gefasst werden kann. Leider passiert es auch trotz guter Übung, daß ein Stein an einer Facette ausbricht oder die Rondiste beschädigt wird. Deswegen sollte der einzufassende Stein auch in Ordnung sein. Smaragde sind meist viel schwerer zu fassen, weil sie weicher sind. Je härter ein Stein, desto besser zum Fassen, je weicher, desto mehr Übung und Feingefühl sind nötig.
Die Stotzen brauchen evtl. eine Kerbe, wo die Rondiste des Steins ihren Halt findet. Sitzt die Kerbe eines fertigen Steines nicht da, wo ein neuer Stein ran soll, dann sitzt der Edelstein nicht sauber. Die Köpfe werden dann ggf. angedrückt. Jeder Fasser hat da seine eigene Handschrift, aber das Urprinzip ist das selbe.
Beim Fassen ist auch das Material zu berücksichtigen. Silber hat eine ganz andere "Beweglichkeit" als Gold.
Hier die Vorgehensweise zum mal sehen, wie so etwas funktioniert und auf was man achten sollte:
https://www.youtube.com/watch?v=wlxDjo5fCFI
Bei 11.25 bzw. bei 12.40 ist wichtig, daß der Diamant keine Wachstumslinien aufweist, wo die Stotzen angedrückt werden - der Stein platzt dann nämlich genau dort, wo zuviel Druck ausgeübt wird.
Und der Fachmann macht dann noch eines: er vergiß nicht, das gute Stück anschließend sauber zu polieren!
Danach heißt es entweder: "sitzt, paßt und hat Luft" oder "We are not amused".