hallo Zusammen,
gibt es edelsteine, von denen ein privatschleifer besser die finger weg lassen sollte.
also ich denke gerade an giftige substanzen die sich in den steinen befinden, wie bz malachit.
vielleicht kennt ihr ja noch ein paar
stefanS,
"nichts reagiert, außer es ist flüssig oder gelöst" (nulla agunt nisi liquida vel soluta). Darum kann man Bariumsulfat (Baryt) als Röntgenkontrastmittel pfundweise essen, denn es ist so unlöslich wie nur möglich. Ein Gramm Bariumchlorid kann aber schon zum Tod führen. Steine, die im feuchten Erdboden schlummern sind meist schwerlöslich bis praktisch unlöslich. Giftige I o n e n wären die von Strontium, Barium, Radium, Bor, Thallium, Arsen, Antimon, Blei, Wismut, Kupfer, Silber, Gold, Cadmium, Pollonium, Phosphor, Chlor, Brom, Jod und bestimmt noch ein paar mehr, an die ich jetzt nicht gedacht habe. Nun liegen diese Elemente aber meist in unlöslicher Form gebunden vor. Daher hält sich ihre Giftigkeit im Normalfall in Grenzen, wenn man sie nicht feinst gepulvert aufisst oder als Aerosol inhaliert. Ich vermute, dass Du diese Frage für chemisch nicht Beschlagene gestellt hast. Manche Metalle verursachen auch im elementaren Zustand Kontaktallergien (Nickel) oder sind in geringsten Konzentrationen giftig für Mikroorganismen (Kupfer für Algen. Silber für Bakterien).
uhu
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20.06.2015 - 10:41 Uhr
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#6
nicht giftig aber stark radioaktiv ist der ekanit.
ein befreundeter steinhändler konnte einmal ein paar exemplare in sri lanka kaufen. dass die steine strahlen war ihm bekannt, die stärke der strahlung hat aber doch überrascht, die durchdrang nämlich seine selbstgefertigten dosen aus 4mm starkem blei. erst eine wandstärke von 6mm konnte die strahlung abschirmen.
dabei handelt es sich um gammastrahlung mit hoher reichweite, verursacht durch Thallium 208, einem produkt der thorium zerfallsreihe.
bei der geringen masse von edelsteinen kommen da zwar keine hohen strahlendosen zusammen, aber ein bisschen aufpassen muss man schon.
ich würde einen ekanit nicht in den fingern halten und beim schleifen eine gute maske tragen. den nebel, der beim nassschleifen entsteht, sollte man tunlichst nicht in die lunge kriegen.
aufbewahrung in mit bleifolie ummantelter dose!
noch ein problem: ein weiteres zerfallsprodukt von thorium ist das gasförmige radon. das sollte man auf keinen fall einatmen.
für alle ekanit-besitzer heißt das, das döschen ist am offenen fenster mit dem wind (zugluft) im rücken zu öffnen, damit sich das angesammelte radon verflüchtigen kann.
ekanit ist also als schmuckstein völlig ungeeignet und beim schleifen bzw. in der sammlung ist bei der handhabe vorsicht angesagt
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke
21.06.2015 - 15:42 Uhr
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#7
Das von Thorium abstammende Radon 220 ist mit einer Halbwertzeit von gerade einmal 55,6 Sec. nicht das wirklich gefährliche Radon. Viel gefährlicher ist das von Uran abstammende Radon 222 mit einer Halbwertzeit von 3,8 Tagen. Es wird eingeatmet, sammelt sich in der Lunge zud zerfällt dort zu Polonium 218, welches als gefährlicher Alpha- Strahler Lungen-u.Bronchial-Krebs erzeugen kann (Schneeberger Bergmannskrankheit). Mitteleuropa ist arg von austretendem Radon belastet. Besonders in den Ostgebieten Deutschlands, Tschechiens, Östereichs und die Schweiz tritt es in gefährlichen Konzentrationen auf.
Irrwitzigerweise werden sogar Radon-Kuren (bei Rheumaschmerzen) angeboten., z. B. in Badf-Kreuznach, in Bad Münster am Stein, auch in Bad Gastein. Dort beträgt die Gaskonzentration 170 000 Bequarel pro m³ Atemluft! Das entspricht dem 100.000-fachen Wert der als gefährlich angesehenen Konzentration in der Atemluft! Alle eingeatmeten Gaspartikel verwandeln sich nach einigen Stunden oder schneller in das tödliche Polonium. Aber angeblich hilft es gegen Rheuma-Schmerzen.