Das ist einer dieser "Knackfrosch-Chronographen" aus den 50-ern und frühen 60-ern. Die Gehäuse sind derartig dünn, dass sie ein massives Innengehäuse aus Messing brauchen, damit sie nicht zerknittern. Gleichwohl sehr begehrt, vor allem in vorliegendem, guten Erhaltungszustand. Allerdings sind die Anstöße schon mal umgepfuscht worden, denn original haben diese Uhren kurze Stifte zwischen den Hörnern, zur Aufnahme von negativen Federstegen. Auch vermute ich, dass der Kronentubus fehlt. Sieht jedenfalls so aus.
Ein schönes Kroko-Band steht dieser Uhr ausgezeichnet. Leider kann man es nach dem von mir beschriebenen Umbau nicht mehr anbringen. Aber ein Rückbau ist ohne weiteres möglich, dann passt ein 18 mm Lederband ohne Probleme ran.
Gehandelt (Endkundenpreis) werden gute Exemplare dieser Uhren (gibt es unter den verschiedensten Markenbezeichnungen) bis zu etwa 1.600 Euro. Aber Vorsicht beim Kaufen! Die meisten sind gehäusemäßig ziemlich strapaziert und vermurkst, oft auch hauchdünn "restauriert" (mit der Schmirgelfeile), oder haben Löcher oder Knitterstellen, so dass man schon ganz genau hinsehen sollte wenn man so etwas kaufen will.
TiPP: Schäden oder Löcher an den Anstößen, Beulen und Ähnliches lassen sich von versierten Fachleuten meist rentabel beheben, da diese Uhren dann praktisch nur noch für den Goldwert gehandelt werden und das sind lediglich etwas mehr als 100 Euro. Viel mehr darf man für stark beschädigte Uhren dieser Art nicht ausgeben. Man muss jedoch darauf achten, dass die Einzelteile normal miteinander verbunden sind, also Schließränder und Falze unbeschädigt sind und nicht etwa mit Pattex geklebt sind.
Ergänzung: Die vorkliegende Uhr hat offenbar eine der Optik förderliche Behandlung genossen. Mithin dürfte sie nicht allzu billig gewesen sein.