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Shakudo herstellen, wie geht es richtig???

 
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meck40
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meck40

 ·  #1
Es klang so einfach, Kupfer und Gold schmelzen und schon fertig ...
Naja, der erste Versuch ist jedenfalls in die Hose gegangen. Mein Butanbrenner schaffte es nicht das Kupfer zu schmelzen.
Nun habe ich einen unansehnlichen Block aus Feinsilber und Gold.
Welche Technik nehmt Ihr zum schmelzen???
Wie kann ich den unansehnlichen Haufen Metall doch noch zum Schmelzen bringen.
Bin für jeden Hinweis sehr dankbar!!!
Ralph G
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Ralph G

 ·  #2
Um wieviel gramm gehts denn? Bei Kupfer ist wegen dem recht hohen Schmelzpunkt der übliche Standardpropanbrenner aus dem Baumarkt schon bei kleine Mengen Überfordert. Am besten die Hitze konzentrieren, Feuerleichtsteine (NICHT Schamott) oder alternativ ein Ytong stein in der mitte aushölen, kleines loch seitlich für den Brenner und den Tiegel/Schmelzschale darein. Der Ytong macht das halt nicht ewig lange mit aber für ne paar mal reichts - die kosten ja auch nicht viel. als Langzeitlösung wären Feuerleichtsteine besser.

Traditionell werden die Iroganelegierungen bei den Japanern in ein Wasserbad gegossen in dem ein Tuch lose aufgehängt ist - aber das weisst du ja viell. schon. Muss man auch nicht machen gibt aber Leute die schwören drauf - oder machens wegen der show :) Das erste der unten angegebenen Papiere zeigt jedenfalls eine deutlichen unterschied in der mikrostruktur der Legierungen ja nach dem mit welcher methode gegossen wurden. Da könnte sich natürlich auch auf die spätere Patinierung auswirken.

Edit:
PS: Ach ja, ein bischen (am besten vorher nochmal getrockete) Holzkohle im Tiegel schadet auch nix, das sorgt für ne reduzierende Atmosphäre, sofern man das nicht per Brenner regelt, und verhindert dass das Kupfer Gase aufnimmt die evtl später beim Guss des Barrens Probleme in Form von Gasporen verursachen. Kupfer aus Elektrokablen ist sehr rein, danach in absteigender Reihenfolge Wasserrohre und irgendwelche Bleche aus dem Baumarkt unbekannter Herkunft.

Zwei (wie ich finde) ausgezeichnete Abhandlungen über Irogane Legierungen , Effekte unterschiedlicher Herstellung und deren Patinierung gibt es von der Sheffield Hallam University. Niiro No.4 funktioniert für mich, mit Shakudo hab ichs allerdings nicht probiert. Spielereien mit Gold waren mir bisher immer zu teuer... :)

http://shura.shu.ac.uk/id/eprint/971
http://shura.shu.ac.uk/id/eprint/4331
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meck40
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meck40

 ·  #3
Hallo Ralph,
danke für die schnelle Antwort.
Es ist keine große Menge und ich benutze Butan, nicht Propan, wird etwas heißer.
Zum Schmelzen (oder besser gesagt für den Versuch zu Schmelzen) hatte ich so eine kleine flache Schmelzschale mit halben Deckel. Das Ganze noch ein wenig mit Schamottsteinen umbaut, damit nicht so viel Sauerstoff rankommt.
Ich bin am Überlegen, ob ich mir einen kleinen Autogenbrenner zulege, der müßte es ja eigentlich schaffen. Was meinst Du?
Deine Variante ist auch nicht übel .... ich weiß echt noch nicht, was ich mache?!
Sind das normale Gasbetonsteine? Wo kaufst Du die und wie teuer?
Was für einen Schmelztiegel hast Du?
Ich glaube, jede Antwort wirft bei mir Anfänger neue Fragen auf ;-)
Ralph G
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Ralph G

 ·  #4
Das Gezeigte ist nen Stinknormaler Gasbeton Stein aus dem Baumarkt - 1,80€/stk Kleingesägt mit dee Lochsäge nen grosses loch in die Mitte und nem kleineren Bohrer das Loch für den Deckel und an der Seite - 10min Arbeit - Ofen fertig. Ist halt nen "disposable", aber bei dem Preis gibts nix zu meckern. mittlerweile bin ich zu Feuerleichtsteinen gewechselt, Ähnliche konstruktion. Die Feuerleichtsteine waren von schuba.schop.de, die billigsten.
Zum schmelzen verwende ich nen Eigenbau Gebläsebrenner aus 3/4" Wasserrohr mit propan. Ist für so nen Miniding eigentlich schon overkill und der Gasbeton schmilzt irgendwann weg je nach dem wieviel gas man gibt :) für 4-8 Einsätze aber reichts. die Feuerleichtsteine hingegen halten das bisher probemlos aus. Gebläsebrenner hat für mich den Vorteil dass ich mit Regelung der Luftzufuhr nach wunsch einfach von Oxidierend uber neutral bis zu reduzierend die Atmosphäre einstellen kann. außerdem hat der halt mehr BTU. Zu Gasbrennern schau am besten mal ins messerforum.net - da gibts x anleitungen . Die Jungs brauchen das für Gasessen zum Schmieden - funktionieren aber auch prima im Schmelzofen. Fotos vom Brenneraufbau hab ich jetzt keine da ist aber auch einfachst realisiert.
Das Problem ist nicht , dass dein Brenner nicht heiss genug ist, es kommt halt insgesamt eine zu geringe Wärmemenge raus , wenn die dann noch nicht mal irgendwie am "verflüchtigen" gehindert wird ist die Schmelzmenge halt gering. Nen Autogenbrenner brauchts nicht. Tiegel ist ein Graphittiegel, die halten etwas länger als die Tontiegel kosten aber mehr. War von Fischer. 200g Kupfer in ca 10min, wenn der Ofen schon warm ist auch schneller. Elketroschmelzofen geht auch aber dauert länger und die kosten mehr - auch die tiegel dafür. Dafür kann mans indoor verwenden. Gasschmelzofen ist eher was für draußen oder zumindest gut belüftet.

Ja, anfangs ist immer nicht Einfach, bin bei vielen Themen auch Anfänger - hier wird aber gerne geholfen.

vielleicht melden sich ja zum Thema Guss und Legierung herstellen auch noch mal der Heinrich oder Ulrich - die haben dazu wahrscheinlich schon mehr vergessen als ich jemals wissen werde...
Tilo
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Tilo

 ·  #5
wie werden bei deinem Wasserrohrbrenner Propan und Luft vermischt? irgendwelche Verwirbelungs-Einsätze oder einfach nur ein Stück Rohr?

mit einem Baumarktautogenset ist das vermutlich zu machen
hätte gestern beinahe die gelegenheit gehabt, so ein Set auszuprobieren, und dem Besitzer zu erklären, aber die Gasbuddel war leer (und in der Sauerstoffflasche auch nur noch 3bar oder so)
allerdings ist in der Buddel ja anfangs schon nur 6bar=60l Sauerstoff
begeisternd ist das nicht
Ralph G
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Ralph G

 ·  #6
Ne keinerlei extra verwirbelungseinsätze. Da ich die Luft mit gebläse zuführe vermischt sich das genug. Venturibrenner sind da zickiger. Da das Teil kein Flare vorne hat funktioniert das nur im Ofen. Für Betrieb ausserhalb muss man noch nen sog Flare vorn anbringen welches die Flammfront verlangsamt so dass die Flamme nicht "weggeblasen " wird.

Wie gesagt Einfachster Aufbau, gewinnt keinen Schönheitspreis dafür sehr Budgetfreundlich :) insges viell 20-25€. Schmilzt problemlos auch größere Mengen kupfer, silber ist sowieso kein Problem .Könnte man noch etwas kürzen , die Gaslanze stammt noch aus nem Venturibrenner und muss nicht so lange sein, wichtig ist das die Gasdüse sich VOR dem Lufteinlass befindet. Demnach könnten die anderen Rohre auch noch etwas kürzer werden. Gasdüse ist eine 0,6er MIG Schweissdüse vorn ins Kupferrohr gelötet. Gebläse so nen Luftmatratzenaufblasteil - ist eigentlich schon zu stark und ich muss die Luftzufuhr (Roter Hahn) ziemlich runterdrehen. Die minigebläse sind nicht für Dauerbetrieb - aber ich schmelze ja auch nicht Stundenlang. Bisher keine Probleme damit - wenns mal stirbt kosten ca. 6-7€... Am Gasschlauch ist noch nen Rückschschlagsicherung zur Sicherheit aber Propan neigt nicht besonders dazu Rückzuschlagen, bei mir noch nie passiert.
An der Gasflasche brauch man natürlich noch einen Regler, mit 50mBar geht das nicht. Bei mir läuft das mit 0,4-0,5 Bar - mehr muss man aber nicht aufdrehen ,ansonsten totaler Overkill. :) Zum anzünden zuerst das Gas aufdrehen, anzünden und dann das Gebläse, abschalten umgekehrt.

Zu Gasbrennern aller Art ist wie gesagt auch nen besuch z.B im Messerforum gut, da gibts zig Beiträge zum Bau&Betrieb.
Venturibrenner funktionieren ohne extra gebläse, die benötigte Verbrennungsluft wird vom Gasstrom mitgerissen, sind aber zickiger beim einstellen (Düsenposition & größe, Luftzufuhr etc.) Die ganzen Üblichen Brenner: Lötbrenner, unkrautbrenner etc arbeiten alle nach dem Venturiprinzip.

autogen miniset aus dem Baumarkt ist halt wegen der geringen Flascheninhalte nicht wirtschaftlich , die sind in null komma nix leer. Nach Aussage von anderen haben die Sauerstofflaschen auch manchmal die unangenehme Eigenschaft sich im nichtbetrieb allmählich zu entleeren wenn einmal angebrochen. Liegt aber wohl an der variablen Chinafertigung (Abstellhahn nicht ganz dicht?)

Ich bin mit meiner Lösung ganz zufrieden (von der Optik mal abgesehen, könnte man siche schöner machen) funktioniert aber bestens und belastet das Budget nicht.

Im letzten Foto ne kleine Shibuichi platte die mit dem Ofen erschmolzen wurde, ungeputzt sieht das halt erstmal noch mehr nach Kupfer aus, abgeschliffen dann hellrosa:) Das Grau kommt erst mit der Patinierung.
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Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Ralph G
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Ralph G

 ·  #8
Gracias Heinrich! Ist halt nur ne einfache Hinterhof-Konstruktionen - simpler gehts glaub ich auch nicht, aber freut mich natürlich dass es deine Zustimmung findet. :) Nen Profi hat da sicher andere Möglichkeiten.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #9
...Aber vielleicht nicht sonen praktischen Hinterhof...
stefanS
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stefanS

 ·  #10
also mal für dumme, wie mich
ich kenne mokume gane nur in dem schichtverfahren,
die metalle werden gesintert ,die oberflächen fliessen ineinander und verbinden sich so.
durch drehen, bohren und walzen bekommt man so ein muster rein.

eure methode ist also
kupfer schmelzen, gold oder silber dazu. das schmilzt auch , durch die andere dichte bzw durch termische bewegung wirde das edelmetall aber nicht richtig mir dem kupfer vermischt, sondern bleibt an bestimmten stellen ( mal dicker, mal dünner ). durch das schnelle abkühlen , hat es danach keine möglichkeit sich wieder zu trennen ( unterschiedlicher schmelzpunkt ).
das material wird dann also gewalzt und man hat platten material.
anders als beim schickt- mokume gane habe ich keinen einflüss auf die form der linien
und die einzelen trennungen sind nicht so krass wie bei dem schicht- mokume gane

habe ich das richtig verstanden ?

gruß
stefan
Tilo
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Tilo

 ·  #11
nöö
shakudo ist eine normale Legierung, die zu Blech verarbeitet wird und eine/mehre Schichten eines Mokume können damit gemacht werden
(verwirrend ist aber, daß in der Frage ganz oben in einem Satz fälschlich Silber statt Kupfer steht)
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Shakudo und Shibuichi sind halt so traditionell japanische Legierungen, die für die traditionellen Farben so sein sollen. Auf das Muster hat wiederum nur die Art der Bearbeitung einen Einfluss.

Für Shibuichi hab ich u.a. Abfallstücke verwendet von silbernen Profilscharnieren, wo ich an der Spitze einen Kupferkern eingelötet hatte. Shibuichi ist Kupfer mit plusminus 25% Silber.
Das schmolz übrigens ganz brav im Ofen bei 1000°.
- und da verließen sie ihn, das Blech liegt noch und frisst kein Brot.
Alfred 65
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Alfred 65

 ·  #13
Also,
auch hier dazu mal noch ein paar Worte.
Ein gutes Shakudo welches in der Beize auch wirklich schwarz wird, enthält midestens 4-5% Feingold. Schmelzen allein genügt aber nicht, man sollte die Legierung im flüssigen Zustand mit einem Quarzstab gut durchrühren, sonst kann es passieren das das Material nicht überall die gleiche Farbe hat und etws Wolkig ist.
Shibuichi, eigentlich Gin-Shibuichi ( chinesisch= ein viertel Silber) Also eine 750iger Legierung von Kupfer. Von Vorteil wäre sog. Krähenkupfer zu verwenden, weil es noch 1% Arsen enthält.( Farbechter)
Shibichi hat eine schöne Rose-Farbe im Rohzustand, in der Beize färbt es sich braun und Hitzecoloriert zeigt es ein ganz intensives Orange. :shock:
Schimmi X
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Schimmi X

 ·  #14
Hallo Gemeinde,

ich habe versucht Shakudo selber zu legieren, 21g Cu mit 3,1g 333 Au um ein ~5% Shakudo zu erhalten.

Hat auch alles recht gut geklappt aber das Shakudo will beim Tragen des Ringes keine Farbe annehmen. Ich habe einen einfachen Ring aus dem Shakudo gemacht und nun schon eine Woche getragen.
Mein Ehering mit Shakudo, Feinsilber und Eisen nimmt nach ein paar Tagen Farbe an.

Meine Frage: Liegt es an dem 333 Gold mit all Seinen Zuschlägen?

Vielleicht hat ja jemand eine Idee.

Vorab schon mal danke für Eure Mühe.
Tilo
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Tilo

 ·  #15
333 besteht ja hauptsächlich aus Kupfer
und oft um 10%Zink, von denen ein teil bei deinem Legieren verdampft sein dürfte
könnte aber trotzdem beeinflussen
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