Neben meinen Arbeite in Titan ist mein 2tes Steckenpferd ja die Ätztechnik.
Die hier beschriebene Methode wurde glaub ich hier im Forum noch nicht angesprochen, zumindest ergab meine Suche da nix, deshalb mal mein Senf dazu.
Hier mal ein Beispiel was man da so machen kann, Hab mal was mit recht feinen Details ausgewählt . Größe ist ca Durchmesser einer Euromünze. Man sieht das es möglich ist sehr Feine Details der Vorlage exakt umzusetzen. Geht auch mit Schriften,Logos und anderen Motiven.
Vor dem Ätzen sieht das so aus:
http://i270.photobucket.com/al…j66ole.jpg
Das Ergebnis:
http://i270.photobucket.com/al…lprmm3.jpg
http://i270.photobucket.com/al…wr3mms.jpg
Bei der Traditionellen Methode zur Ätzung von Silber wird meist mit relativ hoch konzentrierten Säuren (Salpetersäure 15-40%ig) gearbeitet. (Ich glaub im neuen Brepohl ist sogar 50/50 HNO3/HCL angegeben?). Das ist meiner Meinung nach Overkill. Viele schrecken vor der Ätztechnik zurück weil man mit gefährlichen, konzentrierten Säuren arbeiten muss . Das ist nicht ganz ungefährlich und bei der Ätzung von Silber mit konz. Salpetersäure entstehen zudem giftige Gase verschiedener Stickoxide (NOX). Dies macht einen Abzug erforderlich und das allgemeine Handling von höher konz. Säuren ist ja eben auch nicht jedermanns Sache. Kein Wunder also wenn viele davor zurückschrecken und diese eigentlich schöne Technik nur recht wenig Anwendung sieht. Es gibt aber Alternativen.
Alternativmethoden sind z.B die Ätzung mit Eisennitrat, das Verfahren wurde hier schon mal von Edmund vorgestellt. (Link zum Beitrag?)
Besser als mit 30-40% HNO3 aber der Nachteil dabei ist:
- Die Ätzlösung ist irgenwann mit Silber gesättigt und somit „verbraucht“
- Eisennitratlösung erschöpft sich noch früher als Eisen(III)chloridlösung
- Muss in recht hoher konz. Verwendet werden, am besten bei 40-45°C,
- Eisennitrat ist nicht unbedingt günstig , beschaffbarkeit evtl auch problematisch.
- Das gelöste Silber kann nicht so Einfach ohne weiteren chem. Aufwand wiedergewonnen werden und ist mehr oder weniger "verloren".
Nachdem ich verschiedenes Probiert habe ist meine bevorzugte Methode bei Silber das elektrochemische Ätzen. Anstelle konzentrierter Säuren oder Salzlösungen wird hier mit sehr niedrigen Konzentrationen dieser Stoffe gearbeitet und dafür der Ätzvorgang mit Elektrizität unterstützt. Im Grunde ist das nix anderes als das Gegenteil zur Galvanik, anstelle dass mit Hilfe von Strom Metall aus einem Elektrolyten Aufgetragen wird, entfernen wir das Metall auf der Anodenseite gezielt mit Hilfe von Strom. Da der Ätzvorgang durch die Kraft des Stroms unterstützt wird kommt man mit wesentlich geringeren (und somit auch im Umgang deutlich sichereren) Konzentrationen aus. Beim Elektrochemischen Ätzen benötigt man eine Stromquelle, einen Elektrolyten , das zu Ätzende Teil wird an den Pluspol (Anode) der Stromquelle angeschlossen, an den Minuspol (Kathode) schließt man ein Silberblech, Edelstahlblech oder Titanblech an. Kupfer oder Messing eignen ich nicht als Kathode.
Elektrolyt:
Generell kommt dabei entweder eine nur 3%-3,5%ige Salpetersäurelösung zum Einsatz , oder Alternativ, wenn man überhaupt gar nicht mit Säuren handhaben möchte kann eine 10%ige Silbernitratlösung mit gleichem Erfolg verwendet werden. Nachteil bei Silbernitrat ist, dass es recht teuer ist.
Die Vorteile die ich da sehe sind im Einzelnen:
-niedrige Konzentrationen (3%-3,5%ige HNO3 oder 10% AgNO3 Lösungen als Elektrolyt) die relativ Handlingssicher sind und keine grosse Gefahr im Umgang darstellen im Vergl. Zu z.B 40% HNO3 . die Üblichen sicherheitsmassnahmen gelten aber hier auch: Handschuhe tragen, nicht ins Auge kommen lassen, nicht austrinken , Umweltgerecht entsorgen etc etc.
-für Feinsilber und Sterlingsilber gleichermassen geeignet. Bei Argentiumsilber (Germanium)und anderem Modernen (Farb)Silberegierungen niedrigen Feingehalts die ausser Kupfer noch was weiss ich fürn Zeuch enthalten wird durch die Zusatzstoffe der Elektrolyt evtl kontaminiert und funktioniert nach kurzer Zeit nicht mehr.
- Es werden keine giftige Gase(NOX) während des Ätzvorgangs frei
- funktioniert bereits bei geringen Volt/Amperezahlen, Es werden nur Spannungen von 1-4V DC benötigt, für kleinere Stücke in Anhängergröße reicht bereits eine 1,5V Batterie als Stromquelle. Ätzzeit ist bei nur einer Batterie aber länger als beim Netzteil mit mehr Power.
- Der Elektrolyt ist vielfach wiederverwendbar und verbraucht sich nicht(, endlose Wiederverwendung wäre jetzt Übertrieben), mit 1Liter des 10% AGNO3 Elektrolyten können problemlos ca 800g an Sterlingsilber „aufgelöst“ werden, bei Feinsilber geht mehr, da kein Kupfer drin ist.
- Das aufgelöste Silber schlägt sich an der Kathode als silberschwamm oder Silberkristalle hoher Reinheit( 999 Feinsilber) nieder und läßt sich ohne Einsatz zusätzlicher Chemie leicht wiedergewinnen. Einfach Ausfiltern/Abstreifen, Waschen, Einschmelzen fertig. Es geht also nix verloren.
Alles in allen sehe ich in der Elektroätzmethode schon einige Vorteile gegenüber den traditionellen Methoden und das ganze ist auch für den geneigten Hobbyisten recht Problemlos anzuwenden. Größere oder Kostspielige Ausrüstung wird erstmal nicht benötigt, macht man das Öfter ist der Einsatz von Batterien nicht unbedingt Wirtschaftlich und man kann sich ein geeignetes Netzteil beschaffen. Natürlich arbeitet man auch hier immer noch mit Chemikalien und sollte dieser Tatsache genügend Respekt zollen , das Gefahrenpotential ist jedoch relativ gering im Vergleich zum Umgang mit Konzentrierten Säuren sofern man Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen befolgt wie Handschuhe tragen, keine Spritzer in Auge, Lösung nicht Trinken , ausser Reichweite von Kindern und Haustieren halten, Umweltgerecht entsorgen etc etc. wie bereits oben angesprochen.
Falls zu dem Thema Interesse besteht kann ich noch mal nen bischen mehr ins Detail gehen und auch noch nen Paar weitere Fotos hochladen.
Beste Grüße
Ralph
Die hier beschriebene Methode wurde glaub ich hier im Forum noch nicht angesprochen, zumindest ergab meine Suche da nix, deshalb mal mein Senf dazu.
Hier mal ein Beispiel was man da so machen kann, Hab mal was mit recht feinen Details ausgewählt . Größe ist ca Durchmesser einer Euromünze. Man sieht das es möglich ist sehr Feine Details der Vorlage exakt umzusetzen. Geht auch mit Schriften,Logos und anderen Motiven.
Vor dem Ätzen sieht das so aus:
http://i270.photobucket.com/al…j66ole.jpg
Das Ergebnis:
http://i270.photobucket.com/al…lprmm3.jpg
http://i270.photobucket.com/al…wr3mms.jpg
Bei der Traditionellen Methode zur Ätzung von Silber wird meist mit relativ hoch konzentrierten Säuren (Salpetersäure 15-40%ig) gearbeitet. (Ich glaub im neuen Brepohl ist sogar 50/50 HNO3/HCL angegeben?). Das ist meiner Meinung nach Overkill. Viele schrecken vor der Ätztechnik zurück weil man mit gefährlichen, konzentrierten Säuren arbeiten muss . Das ist nicht ganz ungefährlich und bei der Ätzung von Silber mit konz. Salpetersäure entstehen zudem giftige Gase verschiedener Stickoxide (NOX). Dies macht einen Abzug erforderlich und das allgemeine Handling von höher konz. Säuren ist ja eben auch nicht jedermanns Sache. Kein Wunder also wenn viele davor zurückschrecken und diese eigentlich schöne Technik nur recht wenig Anwendung sieht. Es gibt aber Alternativen.
Alternativmethoden sind z.B die Ätzung mit Eisennitrat, das Verfahren wurde hier schon mal von Edmund vorgestellt. (Link zum Beitrag?)
Besser als mit 30-40% HNO3 aber der Nachteil dabei ist:
- Die Ätzlösung ist irgenwann mit Silber gesättigt und somit „verbraucht“
- Eisennitratlösung erschöpft sich noch früher als Eisen(III)chloridlösung
- Muss in recht hoher konz. Verwendet werden, am besten bei 40-45°C,
- Eisennitrat ist nicht unbedingt günstig , beschaffbarkeit evtl auch problematisch.
- Das gelöste Silber kann nicht so Einfach ohne weiteren chem. Aufwand wiedergewonnen werden und ist mehr oder weniger "verloren".
Nachdem ich verschiedenes Probiert habe ist meine bevorzugte Methode bei Silber das elektrochemische Ätzen. Anstelle konzentrierter Säuren oder Salzlösungen wird hier mit sehr niedrigen Konzentrationen dieser Stoffe gearbeitet und dafür der Ätzvorgang mit Elektrizität unterstützt. Im Grunde ist das nix anderes als das Gegenteil zur Galvanik, anstelle dass mit Hilfe von Strom Metall aus einem Elektrolyten Aufgetragen wird, entfernen wir das Metall auf der Anodenseite gezielt mit Hilfe von Strom. Da der Ätzvorgang durch die Kraft des Stroms unterstützt wird kommt man mit wesentlich geringeren (und somit auch im Umgang deutlich sichereren) Konzentrationen aus. Beim Elektrochemischen Ätzen benötigt man eine Stromquelle, einen Elektrolyten , das zu Ätzende Teil wird an den Pluspol (Anode) der Stromquelle angeschlossen, an den Minuspol (Kathode) schließt man ein Silberblech, Edelstahlblech oder Titanblech an. Kupfer oder Messing eignen ich nicht als Kathode.
Elektrolyt:
Generell kommt dabei entweder eine nur 3%-3,5%ige Salpetersäurelösung zum Einsatz , oder Alternativ, wenn man überhaupt gar nicht mit Säuren handhaben möchte kann eine 10%ige Silbernitratlösung mit gleichem Erfolg verwendet werden. Nachteil bei Silbernitrat ist, dass es recht teuer ist.
Die Vorteile die ich da sehe sind im Einzelnen:
-niedrige Konzentrationen (3%-3,5%ige HNO3 oder 10% AgNO3 Lösungen als Elektrolyt) die relativ Handlingssicher sind und keine grosse Gefahr im Umgang darstellen im Vergl. Zu z.B 40% HNO3 . die Üblichen sicherheitsmassnahmen gelten aber hier auch: Handschuhe tragen, nicht ins Auge kommen lassen, nicht austrinken , Umweltgerecht entsorgen etc etc.
-für Feinsilber und Sterlingsilber gleichermassen geeignet. Bei Argentiumsilber (Germanium)und anderem Modernen (Farb)Silberegierungen niedrigen Feingehalts die ausser Kupfer noch was weiss ich fürn Zeuch enthalten wird durch die Zusatzstoffe der Elektrolyt evtl kontaminiert und funktioniert nach kurzer Zeit nicht mehr.
- Es werden keine giftige Gase(NOX) während des Ätzvorgangs frei
- funktioniert bereits bei geringen Volt/Amperezahlen, Es werden nur Spannungen von 1-4V DC benötigt, für kleinere Stücke in Anhängergröße reicht bereits eine 1,5V Batterie als Stromquelle. Ätzzeit ist bei nur einer Batterie aber länger als beim Netzteil mit mehr Power.
- Der Elektrolyt ist vielfach wiederverwendbar und verbraucht sich nicht(, endlose Wiederverwendung wäre jetzt Übertrieben), mit 1Liter des 10% AGNO3 Elektrolyten können problemlos ca 800g an Sterlingsilber „aufgelöst“ werden, bei Feinsilber geht mehr, da kein Kupfer drin ist.
- Das aufgelöste Silber schlägt sich an der Kathode als silberschwamm oder Silberkristalle hoher Reinheit( 999 Feinsilber) nieder und läßt sich ohne Einsatz zusätzlicher Chemie leicht wiedergewinnen. Einfach Ausfiltern/Abstreifen, Waschen, Einschmelzen fertig. Es geht also nix verloren.
Alles in allen sehe ich in der Elektroätzmethode schon einige Vorteile gegenüber den traditionellen Methoden und das ganze ist auch für den geneigten Hobbyisten recht Problemlos anzuwenden. Größere oder Kostspielige Ausrüstung wird erstmal nicht benötigt, macht man das Öfter ist der Einsatz von Batterien nicht unbedingt Wirtschaftlich und man kann sich ein geeignetes Netzteil beschaffen. Natürlich arbeitet man auch hier immer noch mit Chemikalien und sollte dieser Tatsache genügend Respekt zollen , das Gefahrenpotential ist jedoch relativ gering im Vergleich zum Umgang mit Konzentrierten Säuren sofern man Grundlegende Sicherheitsmaßnahmen befolgt wie Handschuhe tragen, keine Spritzer in Auge, Lösung nicht Trinken , ausser Reichweite von Kindern und Haustieren halten, Umweltgerecht entsorgen etc etc. wie bereits oben angesprochen.
Falls zu dem Thema Interesse besteht kann ich noch mal nen bischen mehr ins Detail gehen und auch noch nen Paar weitere Fotos hochladen.
Beste Grüße
Ralph