Goldschmiedeforum
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Mokume Au-Pd-Ag Schweißtemperatur

 
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gmbk
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gmbk

 ·  #1
Hallo ...
ich habe hier schmuck-foren/viewtopic.php?p=…309#156309 bereits von meinem baldigen Projekt berichtet: Mokume Gane Eheringe
Leider habe ich weiter keine Antworten auf meine Fragen und Probleme bekommen und Silberfrau wußte auch nicht weiter. Deshalb versuche ich es hier
nochmal im "richtigen" Goldschmiedeforum und hoffe das ihr mich an euren Erfahrungen teilhaben lasst..
Ich fasse hier noch mal zusammen was ich bisher herausgefunden habe.

Nach der "Anwendungungsfibel für den Goldschmied" liegt beim Gelbgold das Schmelzintervall bei ca. 880 - 890°C und beim 935er Silber 820 - 910°C.
Für Palladium 500 finde ich einfach keine Daten und auch kein Phasendiagramm (schätze den Solidus auf ca. 1200-1250°C, habe aber keine Ahnung ob das so ist)

Der Barren soll im elektrischen Ofen mit digitaler Steuerung im Diffusionsschweißverfahren hergestellt werden. Wenn ich Midgett richtig verstanden habe
müßte eine Temperatur von 800°C (bei 8-10 Stunden) richtig sein wegen dem Solidus von 820° beim Silber. Stimmt das? Obwohl der Solidus vom Gold und speziell vom
Palladium vermutlich viel höher liegt? Verschweisst sich dann auch das Gold mit dem Palladium und das Silber mit dem PD


So möchte ich den Barren schichten:

0,5 mm GG
1,0 mm PD
0,5 mm GG
2,0 mm PD
0,5 mm S
1,0 mm PD
0,5 mm S
1,0 mm PD
0,5 mm S
1,0 mm PD

GG = Gelbgold 750 Sattgelb (Au: 750, Ag: 125, Cu, Zn Schmelzbereich: 890-8700°C laut Verkäufer)
PD = Palladium 500 (Pd: 500, Ag: 475, Cu: 25 Schmelzbereich: 1280-12000°C laut Verkäufer)
S = Sillber 935 (Ag: 935, Cu: 65 Schmelzbereich: 910-8200C laut Verkäufer)

Blechgröße ist 7,0mm x 50,0mm.



Gute NAcht für heute, wünscht
Gabriel
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
Ich bin zwar kein Mokume-Spezialist, aber es ist schon richtig, dass Du dich an dem am leichtesten schmelzbaren Metall orientierst. Es ist auch gar nicht mal erforderlich mit der Temperatur gleich bis an den Soliduspunkt hoch zu gehen, denn der Prozess tritt auch bei tieferen Temperaturen ein. Halt nur zeitaufwändiger. Du fragst hier nach mehr oder weniger sorgsam gehüteten Daten, manch einer wird Deine Frage nicht beantworten wollen. Wichtig ist: Sauerstoffschutz unf kleine Mengen zur Probe am Anfang. Tut mir leid, mehr kann ich dazu auch nicht absondern, ist nicht meine Baustelle.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
dieses Forum http://forum.unikatschmuck.at/ schon durchgelesen und nichts gefunden?
hier im goettgen wüßte ich nur user schmuck-foren/profile4319.html , die es evtl. wissen könnte
aber wenn ich mch richtig erinnere, macht auch sie es kurz und "schmerzlos" mit der offenen Flamme

selbst bei vermeintlich perfekter Vorbereitung ist Barrenherstellung mit Palladium schon heikel und da gleich so viele verschiedene Legierungen dran zu beteiligen ziemlich ambitioniert fürs erste Mal
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Guestuser

 ·  #4
Ich kenne es auch nur mit offener Flamme. Selbst absolute Spezialisten machen es so...zumindest die, die ich kenne.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #5
Untereutektisch muss nach dem Sintern erstmal gut geschmiedet weden, ich glaube das Käufliche ist so hergestellt?
Freak
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Freak

 ·  #6
Könnte Christoph Reischer was wissen? Obwohl er eventuell mehr auf Damaszener Stahl spezialisiert ist.

Ansonsten denke ich Schichtwerk bietet diverseste Barren - auch Walzprofile - in den gewünschten Legierungen, und nachdem dort auch Sonderwünsche machbar sind, ließe sich eventuell etwas bezüglich der Schichtstärke aushandeln. Mein sportlicher Ehrgeiz wäre es mir finanziell nicht wert da x Experimente zu machen.

LG Sylvia
Tilo
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Tilo

 ·  #7
ich denke, Gabriel will auch nicht x Experimente machen, sondern schon beim ersten Mal richtig.
und genau das ist eben nicht so einfach (zu erzwingen)
wenns so einfach wäre, würde es jeder (Goldschmied) machen und Schichtwerk würde nichts verkaufen
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
GENAU!!!! Daher sind ja auch die exorbitanten Formkosten gerechtfertigt. Davon leben die.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
also rein theoretisch klingt das vernünftig zwischen Pd immer eine Schichten Silber oder Gold mit ähnlchem Schmelzbereich zu haen
und die 800 klingen auch konsequent
wenn das Material schon angeschafft ist, würde ich es so machen
halt Holz/Aktivkohle dazu und Härtefolie ums Gesamtpaket
gmbk
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gmbk

 ·  #10
Vielen Dank für eure Antworten! Ich freue mich das sogar eine kleine Diskussion entstanden ist:)

Ihr habt das schon richtig erkannt, daß ich ein etwas Verrückter bin der alles selber machen möchte.
Bevor ich an die teuren Materialien gehe , werde ich (bzw. habe ich schon) mit Silber, Kupfer, Bronze und Messing üben. Und der erste Ring den ich gemacht habe gefällt zumindest meiner Frau schonmal sehr gut. Nur ist Kupfer/Bronze/Silber einfach nicht das richtige für Eheringe.... 500er Palladium ist einfach das schönste graue Metall :)
Es ist ja auch nicht so das ich einfach so loslege... ich denke viel drüber nach, lese und versuche das alles zu verstehen um letztendlich bis Mitte Oktober meiner Frau den Ring an den Finger stecken zu können. Das daraus auch noch ein neues Hobby entsteht ist ein positiver Nebeneffekt :)

Die Ringe die Schmuckburg aus Gold, Pd und Silber gemacht hat sind genau mein Ding. Auch die organischen Formen bei einigen. Sowas möchte ich auch erreichen, perfekt müssen Sie allerdings nicht 100% sein.

Mit dem Propanbrenner habe ich schon experimentiert. Das ist mir zu riskant. Mir fehlt einfach die Erfahrung um die richtigen Glühfarben zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
Ein Barren aus Messing und Kupfer ist mir einfach beim Schmieden auseinander gebröselt, obwohl das Messing teilweise schon zerflossen war.

Tilo, das war genau mein Gedanke immer eine Schicht Gold/Silber zwischen das Palladium zu legen. Als "Lot" sozusagen. Wenn ich mit der Temperatur höher als 800° gehe würde mir das Silber sicherlich wegschmelzen. Da es aber viele Ringe in meiner Kombi gibt, müsste es doch theoretisch mit bis zu 800° funktionieren. Ich kann aber nicht ausschließen das all die Ringe mit dem Brenner gemacht wurden. Hast du auch schon Mokume Gane mit Palladium hergestellt?
unikatschmuck.at habe ich schon durchgearbeitet, aber nichts konkretes gefunden. Ich werde trotzdem dort nochmal nachlesen.

Von Schichtwerk habe ich gehört, daß sie sehr teuer sein sollen. Spezialanfertigungen sind sicher unbezahlbar, aber nachgefragt habe ich dort nicht. Das tat ich aber bei einem anderen Halbzeuge Lieferanten, die nach erster Info auch Barren herstellen. Als ich meinen speziellen Wunsch äußerte, wollten sie nicht mehr ("zu klein","müssten wir anfertigen lassen"... zu einem Preis wie bei einem Goldschmied die Ringe kosten würden)
Ich möchte es ja auch selber machen ;)

lg
Gabriel
gmbk
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gmbk

 ·  #11
Achja, das Material habe ich noch nicht. Bin ja noch in der Übungsphase :)
Tilo
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Tilo

 ·  #12
wo willst du das Material kaufen? Universallieferant wie Fischer?
die Legierungen könnten von Wieland sein, muß aber nicht

ene Menge Streß könntest du dir sparen, wenn du die Ringe gleich bewußt mit Lötfuge machen würdest, denn an den Aufspreizstellen gibts den meisten Ärger

bei unikatschmuck ist lediglich mal über 800Grad/10h für (ich glaube) 900er Gold mit Pd als erfolgreich beschrieben

bei Flamme hats gar nicht mehr viel mit Glühfarben zu tun, sondern genau so zu feuern, daß das Siber schon spiegelt, weil beginnend zu schmelzen

Erfahrung habe ich nur mit 1 Paar fugenlosen AgPd-Ringen
wobei dann an den Spreizstellen doch etwas Lot reinmußte, insofern ist fugenlos doch nicht ganz richtig ausgedrückt
gmbk
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gmbk

 ·  #13
Du meinst die Beiträge von Calando dort im Forum? Das habe ich gelesen, aber er hatte tatsächlich nicht meine Materialien sondern 900er Gold und 950er Pd. Ist trotzdem ein guter Anhaltspunkt. Leider ist das Forum quasi tot. Aber ich habe mich mal angemeldet und versuche den Marco mal zu kontaktieren.

Bei deinen AgPd ringen sind die Spreizstellen im Vergleich eher aufgerissen als bei Ringen ohne Pd? Ich kann mich an alte Beiträge von dir erinnern, wo du geschrieben hast das du "mit dem Zeug nicht warm wirst" :)
An Hand meiner nächsten Ubungsstücke werde ich spezielles Augenmerk darauf legen, wie das Spreizen klappt und dann entscheiden wie ich die Pd ringe mache. Beim ersten Ring hat es erstaunlich gut geklappt.

Kaufen werde ich die Bleche vorraussichtlich bei Bruno Welz oder R. Götze. Welz hat diverse Infos zu den Legierungen auf der Webseite, während Götze da leider bei Privat ein kleines Geheimnis draus macht.

@Silberfrau
> Untereutektisch muss nach dem Sintern erstmal gut geschmiedet weden
meinst du das leichte Durchschmieden wenn man den Barren aus dem Ofen geholt hat? Ansonsten wird er gut geschmiedet, ich muß ihn ja aufs richtige Maß bringen...
Ich bin mir nicht sicher was du mit sintern meinst.
Tilo
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Tilo

 ·  #14
ich hatte einen Test mit CuAg gemacht, der funktionierte schon beim ersten Versuch ganz prima inkl. umstülpen innen nach außen
mit den beiden PdAg ringen wars ne elende Würgerei an den Spreizstellen, und Umstülpen gar nicht gewünscht
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #15
Sintern heißt verbinden ohne dass es schmilzt.
Ich hab noch nicht selbst im Ofen gemacht, nur mit der Flamme, aber die Vebindung bei gekauftem Material erscheint mir zu anfangs weniger "zuverlässig".
Z.B. Barren ausglühen, wenn er nicht gut geschmiedet ist kann er auseinander fallen, natürlich kann man das durch Umwickeln mit Bindedraht verhindern.
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