Hochzeit, Ringe & Brautschmuck
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Trauringe - Wer die Wahl hat, hat die Qual(ität)?

 
Solveigh
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Solveigh

 ·  #1
Hallo zusammen! :)

Nachdem ich nun schon viele Threads hier gelesen habe, aber trotzdem noch unsicher bin, möchte ich mich nun mit einem eigenen Frage-Thema an euch wenden.
Ich fürchte, es könnte ein wenig länger werden, aber da hier im Forum ja auch oft generell nach den Beweggründen und Gedankengängen von potentiellen Kunden gefragt wird, möchte ich ein wenig ausführlicher schreiben. Vielleicht hilft es ja so auch dem ein oder anderen, die Kundenseite besser zu verstehen.
Wer sich nicht durch die volle Länge quälen möchte, kann sich auf die fett markierten Bereiche beschränken.

Wie der Titel besagt, geht es um die Auswahl der für uns richtigen Trauringe, und diese scheint schwieriger als ursprünglich gedacht.
Ein Grund ist der, dass wir sehr unterschiedliche Schmuckvorlieben haben.
Während mein Liebster die weiß-graue Optik (also Palladium, Weißgold, etc.) bevorzugt, die ihm auch definitiv besser steht, trage ich, sofern es Edelmetall sein soll, ausschließlich Gelbgold, da silberfarbener Schmuck an mir nicht schön aussieht.
Ein anderer Grund ist der, dass wir gerne qualitativ hochwertige Ringe hätten, die uns auch wirklich ein Leben lang begleiten können. Die Qualität ist aber für einen Laien zunächst nicht so leicht zu beurteilen, und die Tatsache, dass wir im Freundes- und Bekanntenkreis schon Ringe gesehen haben , die bei Schreibtischtätern nach 1 Jahr schlimmer aussahen als der nicht gerade geschonte Ehering meiner Mutter nach über 40 Jahren, gibt uns da schon zu denken!

Wegen des qualitativen Aspekts sind wir auch sehr schnell bei dem Gedanken gelandet, unsere Ringe bei einem Goldschmied fertigen zu lassen. Wir sind generell Fans von Handarbeit, und gerade bei den Ringen gefiel uns der Gedanke, dass sie eben nicht aus großer und anonymer Fertigung stammen. Außerdem, so dachten wir, könnte uns ein Goldschmied dann auch genaue Auskunft über die verwendeten Legierungen (Stichwort Allergie) geben und wüsste auch bei später eventuell notwendigen Änderungen, womit er es zu tun hat.

Da wir vorher noch nie etwas bei einem Goldschmied haben fertigen lassen und somit auch nicht einschätzen konnten, mit welchen Kosten man hier rechnen müsste, wollten wir also zunächst einmal unsere Ring-Vorstellungen festigen, um dann auch eine genauere Preiseinschätzung einholen zu können. (An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es uns nicht um die niedrigpreisigsten Ringe geht! Wichtig ist uns aber ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, welches sich für uns nicht nur aus dem Materialwert, sondern eben auch aus der Verarbeitungsqualität und der ehrlichen Beratung ergibt.)
Wir hatten zwar zu Hause bereits mit einem bekannteren Ring-Konfigurator herumgespielt, sind dann aber an einem Tag auch noch in die nächstgrößere Stadt mit mehreren Juwelieren gefahren, um unsere Vorstellungen zumindest ansatzweise auch mal an den eigenen Händen zu sehen. Neben den bisherigen Erfahrungen (siehe Schmuckvorlieben) haben wir somit noch die Erkenntnis gewonnen, dass Roségold (also nicht das sehr kupferig-rosane Rotgold, sondern dieser nette apricot-orangefarbene Zwischenton) zumindest an keinem von uns beiden schlecht aussieht.

Diese Erkenntnis haben wir dann zu Hause in unseren bisherigen Entwurf eingearbeitet, da das Roségold eine schöne Verbindung von zwei ansonsten farblich unterschiedlichen Ringen wäre. Auch symbolisch gefällt uns das, denn obwohl wir in den entscheidenen Bereichen des Lebens absolut gleich ticken, sind wir an sich sehr unterschiedliche Typen; dennoch lassen wir den Partner sein, mit all seiner Andersartigkeit und Individualität, ohne ihn ändern zu wollen, weil wir eben um die gemeinsame Basis Wissen und die Andersartigkeit eher als Bereicherung und Ergänzung der eigenen Defizite sehen.
Die Ringe nach dieser Idee hätten dann in etwa die folgenden Eckdaten, wenngleich wir uns bei der Breite noch nicht 100% sicher sind und auch die Ringgrößen noch um eine halbe Nummer abweichen könnten:
ER: Größe 58, Breite 0,55cm, Profilstärke 2mm, Aufteilung 1:3 (750er Roségold:950er Palladium eismatt), getrennt durch V-Fuge, außen und innen leicht bombiert
SIE: Größe 54, Breite 0,55cm, Profilstärke 2mm, Aufteilung 1:3 (750er Roségold:750er Gelbgold eismatt), getrennt durch V-Fuge, außen und innen leicht bombiert


Mit dieser Idee im Gepäck haben wir dann anhand der Innungsseite zwei Goldschmiede ausgesucht und je einen Termin vereinbart. (Nur der eine Goldschmied ist in der Innung, auf den anderen sind wir anderweitig aufmerksam geworden.)
Beide Schmiede nehmen Auftragsarbeiten an, geben allerdings auch Kurse, in denen Paare ihre Ringe unter Anleitung selbst anfertigen können. Wider Erwarten begeisterte sich meine bessere Hälfte plötzlich doch für dem Gedanken, hier evtl. selbst Hand anzulegen (ich hatte diese Möglichkeit anfangs mal erwähnt, aber schnell wieder verworfen, da er darauf eher mit Abwehr reagierte). Mir als kreativer und gerne handwerklich arbeitender Mensch gefällt die Idee als solche natürlich sehr, allerdings denke ich auch, dass Goldschmied ja nicht umsonst ein Ausbildungsberuf ist. Ich frage mich daher, ob man in dem Fall trotz der Arbeit unter fachkundiger Anleitung am Ende spürbare Qualitätseinbußen hätte.

Aber unabhängig davon, ob wir nun selber fertigen oder fertigen lassen:

Schmied A ist ein netter, bescheidener und ruhiger Mensch, der sich Zeit nahm und nicht versuchte, uns etwas aufzuschwatzen. Das fand ich an sich sehr sympathisch. Er war von unserer Vorbereitung recht angetan und machte auf Basis der mitgebrachten Zeichnung und Angaben auch direkt von sich aus ein preisliches Angebot. Er stellt seine Ringe mittels gesägten Metallstreifen und somit gelöteter Querfuge her. Laut eigener Aussage sei das für ihn das Verfahren der Wahl, nur bei außergewöhnlichen Formen würde er (woanders) gießen lassen. In den Kursen wird auch prinzipiell mit den Streifen gearbeitet.

Schmied B ist ebenfalls nett und empfing uns unkompliziert und in eher lockerer Atmosphäre. Die ausgestellten Ringe gefielen uns hier besser, wobei wir den Grund nicht genau benennen können. Sie wirkten evtl. etwas weniger "grob"?
Der Schmied lenkte das Gespräch allerdings immer wieder deutlich mehr in Richtung "Anfertigung im Kurs" und weg von einer Anfertigung durch ihn.
Das Atelier war sehr schön heimelig, und wenn es ums Selbermachen gehen würde, würden wir uns hier rein von der Atmosphäre wohler fühlen als bei Schmied A. Weniger gut gefiel uns allerdings, dass hier kaum auf unsere mitgebrachte Ringvorstellung und somit auch nicht auf den Preis eingangen wurde. Wir kennen zwar die Kursgebühren und erhielten die Info, dass der Ring nach Endgewicht angerechnet würde, dennoch hätten wir zumindest eine grobe Schätzung wünschenswert gefunden (man stelle sich vor, ein Paar werkelt einen ganzen Tag am vermeintlichen Traumring und stellt am Ende fest, dass die Ringe doch deutlich teurer werden als gedacht).

In beiden Fällen würden die Schmiede den Vorgang begleiten und - wenn nötig - eingreifen. Beide Schmiede würden im Falle von Steinen (momentan eher nicht mehr beabsichtigt) selbst fassen, die Fuge würde nur bei Schmied B vom Fachmann ausgeführt werden. Bei Schmied A würde ein Kurs-Tag veranschlagt, was meine bessere Hälfte trotz der Zusicherung, dass das ausreiche, abschreckt ("zwei linke Hände"), bei Schmied B wären in den Kursgebühren auch mehrere Nachmittage enthalten, an denen man frei in der Werkstatt arbeiten könnte.
Auf die Frage der Weitenänderbarkeit der Ringe erwähnten beide keinerlei Schwierigkeiten, was mich gerade nach Lesen einiger Beiträge hier stutzig machte, zumal anfangs auch deutlich mehr als nur ein Stein im Gespräch stand und es sich ja immerhin um Bicolor-Ringe handeln würde. (Ich hatte nicht nur nach der Möglichkeit gefragt, sondern auch, ob diese wenn einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichen würde.) Diese Aussagen haben mein Vertrauen etwas geschmälert. Man darf und soll uns auf dumme Ideen bei der Gestaltung hinweisen, damit wir eben nicht nur am Anfang Freude an unseren Ringen haben.
Insgesamt stellten sich nach diesen Besuchen mehr Unsicherheiten und weitere Fragen bzgl. der Ringe und - neuerdings - eben auch Fertigungsweisen, weshalb ich mich - vor allem auch hier - intenstive eingelesen habe.
Ich fasse mal stichpunktartig die ingesamt gefundenen Infos und Gedanken zusammen und würde mich freuen, wenn ihr mich im Zweifel korrigieren würdet und uns evt. generell Hilfestellung bei der Wahl geben könntet!


Bicolor:
- sei grundsätzlich nachteilig zu einfarbigen Ringen
- sei bestenfalls gesintert, was dann aber nur in der Industrie gemacht würde. Hier komme es allerdings auch darauf an, wer das machen würde, da bei einigen Firmen die vorher dennoch notwendigerweise zwecks Fixierung zu setzenden Lötpunkte unsauber gesetzt würden und hinterher dennoch nicht die gewünschte Verbindung beim Sintern zustande käme.
- wenn Sintern nicht möglich, dann sei Schweißen besser als Löten, da haltbarer und auch ohne optische Veränderung möglich
- bicolor sei immer eher negativ bei Weitenänderungen. Nur schwieriger und somit teurer als Änderungen an einfarbigen Ringen oder ohne optisch bleibende Schäden nicht möglich? Falls ersteres: Von welchen Kosten kann man hier sprechen?
- widersprüchliche Aussage, die ich fand: bei Bicolor mit einer geraden Längsfuge und ohne Querfuge sei die Gefahr vernachlässigbar

Widerstandsfähigkeit der Eheringe (Kratzer, Weitenänderung etc.):
- Stanzen aus verhärteten Platten sei besonders widerstandsfähig; dieses Verfahren würde aber nur in der Industrie verwendet, beim Goldschmied würde das aufgrund des Materialaufwands nicht gehen.
- Schmieden sei von den beim "kleinen Schmied" durchführbaren Methoden an sich elastischer und härter, wobei nicht gesagt sei, dass der Schmied auch im Zustand maximaler Aushärtung mit dem Schmieden aufhören würde. Im Falle eines Bicolorringes würde die erhaltene Härte jedoch aufgrund des Lötvorgangs eh wieder zunichte gemacht werden
- Für das Gießen würden in der Regel härtere Legierungen verwendet (wie darf ich mir das im Gegegensatz zum Bandschmieden im Falle von 750er Gelbgold vorstellen?), jedoch sei der fertige Ring spröder und könne leichter zerspringen. Im Falle einer Weitenänderung durch Stauchen/Dehnen könnten außerdem Artefakte entstehen (wie sieht so etwas aus?). Die Fugenlosigkeit sei jedoch von Vorteil. Schmied B würde und könnte auf Verlangen den gegossenen Ring übrigens auch walzen; im Falle von Bicolor würde allerdings dann allerdings bzgl. des erneuten Härteverlusts dasselbe gelten. Ich vermute, dass bei beiden Schmieden "nur" gelötet würde, nicht geschweißt.

Steine:
- ein Ring mit Stein sei generell schwieriger und somit kostenintensiver in der Weite zu ändern. Die Bohrlöcher stellen gerade beim Stauchen/Dehen eine Schwachstelle dar, weshalb bei Steinringen eher geschnitten und eingesetzt/rausgenommen würde. Im Zweifel müsste auch noch ausgefasst und wieder eingefasst werden, was teuer werden kann.



Von einem oder gar mehreren Steinen habe ich mich somit gedanklich schon zu 99% verabschiedet, obwohl ich so ein bisschen Gefunkel schön fände.
Schwieriger fällt es uns beiden hingegen in Sachen bicolor, da die Zweifarbigkeit einfach die Verbindung zwischen den beiden Ringen schaffen würde. Er kann sich nicht vorstellen, Gelbgold zu tragen, ich möchte kein Weißgold oder Palladium tragen und einfarbige Ringe komplett aus Roségold wären eher der faule Kompromis. Erstens, weil das Roségold eben an uns beiden ok aussieht, aber eben nicht toll; zweitens, weil wir zwar beide nicht auf die total modischen und aufgeprotzten Moderinge stehen, aber zumindest ich generell einfarbige klassische Eheringe ohne alles noch nie besonders reizvoll fand. Eheringe sollten doch eigentlich auch zumindest ein bisschen mehr gefallen, oder?
Sollten wir uns trotzdem von dem Bicolor-Gedanken entfernen, selbst wenn sonst keine weiteren komplizierten Details (Steine, Muster, Garvur,...) angedacht wären?
Welche Möglichkeiten würdet ihr in dem Fall - abgesehen von dem Eismatt - sehen, um zwei unterschiedliche Uni-Ringe (also einer weiß/grau, einer gelb) offensichtlich als zueinandergehörig zu gestalten? Wir haben in einem Geschäft (einige werden wissen, welches Unternehmen wir meinen) ergonomische 20°-Ringe gesehen, die uns von der Idee her ganz gut gefielen. So eine Form wäre natürlich eine Möglichkeit für eine weitere Gemeinsamkeit, ich fürchte allerdings, dass diese sich dann selbst im Uni-Fall auch nicht einfach so dehnen oder stauchen lassen würden, richtig?

Und unabhängig vom Design: Machen wir uns bzgl. der Widerstandsfähigkeit und Herstellungsverfahren zu viele Gedanken? Lesen sich die Unterschiede nur so riesig, sind es aber im Endeffekt nicht und wir sollten dort fertigen (lassen), so wir uns wohler fühlen? Wozu würdet ihr uns raten?
Da wir zwar beide Schmiede nett fanden, aber es im Nachhinein nun doch zumindest seltsam finden, dass trotz Nachfrage wirklich kein einziger Einwand in Bezug auf die hier oft als schwierig geltenden Merkmale (bicolor, Steine, Weitenänderungen,...) genannt wurde, sind wir verunsichert.


Irgendwie seltsam: Beim Rest der Hochzeit sind wir mehr als tiefenentspannt (Klamotten haben wir noch nicht, das Kleid nähe ich evtl. sogar selbst; Blumen sind noch nicht geklärt, nur Location, Essen und Musik stehen), aber die Ringentscheidung fällt uns schwer. Irgendwie ist das - neben der Liebe natürlich - die einzige Sache, die wirklich auch noch lange nach und von dem Hochzeitstag bleibt und damit die - für uns - wichtigste Entscheidung unter den "materiellen Listenpunkten".

Danke an jeden, der bis hier durchgehalten hat, denn das ist nun wirklich extrem lang geworden!
Naja, wenigstens seht ihr, dass wir uns mit dem Thema beschäftigt haben und nicht einfach aus Bequemlichkeit heraus einen Fragethread starten...

Liebe Grüße,
Solveigh
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Zitat geschrieben von Solveigh
Hallo zusammen! :)

....
Wie der Titel besagt, geht es um die Auswahl der für uns richtigen Trauringe, und diese scheint schwieriger als ursprünglich gedacht.
Ein Grund ist der, dass wir sehr unterschiedliche Schmuckvorlieben haben.
Während mein Liebster die weiß-graue Optik (also Palladium, Weißgold, etc.) bevorzugt, die ihm auch definitiv besser steht, trage ich, sofern es Edelmetall sein soll, ausschließlich Gelbgold, da silberfarbener Schmuck an mir nicht schön aussieht.
Dann kauft Euch doch völlig unterschiedliche Ringe. Wichtig ist doch nur Das es für Euch die Ringe mit der Bedeutung "Ehe" sind. Meine Frau wollte einen Memoirering und mir hat sie einen Siegelring als Ehering geschenkt. Und wir sind auch schon über 25 Jahre verheiratet auch wenn sie inzwischen den 4ten Memoire Ring hat.

Zitat geschrieben von Solveigh

Ein anderer Grund ist der, dass wir gerne qualitativ hochwertige Ringe hätten, die uns auch wirklich ein Leben lang begleiten können. Die Qualität ist aber für einen Laien zunächst nicht so leicht zu beurteilen, und die Tatsache, dass wir im Freundes- und Bekanntenkreis schon Ringe gesehen haben , die bei Schreibtischtätern nach 1 Jahr schlimmer aussahen als der nicht gerade geschonte Ehering meiner Mutter nach über 40 Jahren, gibt uns da schon zu denken!...
ER: Größe 58, Breite 0,55cm, Profilstärke 2mm, Aufteilung 1:3 (750er Roségold:950er Palladium eismatt), getrennt durch V-Fuge, außen und innen leicht bombiert
SIE: Größe 54, Breite 0,55cm, Profilstärke 2mm, Aufteilung 1:3 (750er Roségold:750er Gelbgold eismatt), getrennt durch V-Fuge, außen und innen leicht bombiert
Wenn Eure Ringe nach 40 Jahren so aussehen sollen wie der Deiner Mutter müsst Ihr Euch von Eismatt und anderen Mattarten verabschieden. Oder nimmt es hin das die Ringe wie bei Euren Bekannten aussehen. :-(

Zitat geschrieben von Solveigh


....

Widerstandsfähigkeit der Eheringe (Kratzer, Weitenänderung etc.):
- Stanzen aus verhärteten Platten sei besonders widerstandsfähig; dieses Verfahren würde aber nur in der Industrie verwendet, beim Goldschmied würde das aufgrund des Materialaufwands nicht gehen.
- Schmieden sei von den beim "kleinen Schmied" durchführbaren Methoden an sich elastischer und härter, wobei nicht gesagt sei, dass der Schmied auch im Zustand maximaler Aushärtung mit dem Schmieden aufhören würde. Im Falle eines Bicolorringes würde die erhaltene Härte jedoch aufgrund des Lötvorgangs eh wieder zunichte gemacht werden
- Für das Gießen würden in der Regel härtere Legierungen verwendet (wie darf ich mir das im Gegegensatz zum Bandschmieden im Falle von 750er Gelbgold vorstellen?), jedoch sei der fertige Ring spröder und könne leichter zerspringen. Im Falle einer Weitenänderung durch Stauchen/Dehnen könnten außerdem Artefakte entstehen (wie sieht so etwas aus?). Die Fugenlosigkeit sei jedoch von Vorteil. Schmied B würde und könnte auf Verlangen den gegossenen Ring übrigens auch walzen; im Falle von Bicolor würde allerdings dann allerdings bzgl. des erneuten Härteverlusts dasselbe gelten. Ich vermute, dass bei beiden Schmieden "nur" gelötet würde, nicht geschweißt.
Erstens ist jede Härtesteigerung nach dem ersten Glühen wieder weg und zweitens hat man gar nicht so viel davon ausser eben eine erhöhte Rissneigung beim Verformen.

Zitat geschrieben von Solveigh


Steine:
- ein Ring mit Stein sei generell schwieriger und somit kostenintensiver in der Weite zu ändern. Die Bohrlöcher stellen gerade beim Stauchen/Dehen eine Schwachstelle dar, weshalb bei Steinringen eher geschnitten und eingesetzt/rausgenommen würde. Im Zweifel müsste auch noch ausgefasst und wieder eingefasst werden, was teuer werden kann.[/b]


Von einem oder gar mehreren Steinen habe ich mich somit gedanklich schon zu 99% verabschiedet, obwohl ich so ein bisschen Gefunkel schön fände.
Wenn nicht rundum gefasst wurde kann man den unteren Teil des Ringe auch auswalzen zum vergrößern.

Zitat geschrieben von Solveigh

Schwieriger fällt es uns beiden hingegen in Sachen bicolor, da die Zweifarbigkeit einfach die Verbindung zwischen den beiden Ringen schaffen würde. Er kann sich nicht vorstellen, Gelbgold zu tragen, ich möchte kein Weißgold oder Palladium tragen und einfarbige Ringe komplett aus Roségold wären eher der faule Kompromis. Erstens, weil das Roségold eben an uns beiden ok aussieht, aber eben nicht toll; zweitens, weil wir zwar beide nicht auf die total modischen und aufgeprotzten Moderinge stehen, aber zumindest ich generell einfarbige klassische Eheringe ohne alles noch nie besonders reizvoll fand. Eheringe sollten doch eigentlich auch zumindest ein bisschen mehr gefallen, oder?
Und wenn einer Gelbgold und der andere Weissgold trägt weil es jeweils besser zur Hautfarbe passt, dann wäre das Problem gelöst - oder?

Zitat geschrieben von Solveigh

....

Und unabhängig vom Design: Machen wir uns bzgl. der Widerstandsfähigkeit und Herstellungsverfahren zu viele Gedanken?
Absolut, ja.

Zitat geschrieben von Solveigh
...
Naja, wenigstens seht ihr, dass wir uns mit dem Thema beschäftigt haben und nicht einfach aus Bequemlichkeit heraus einen Fragethread starten...

Liebe Grüße,
Solveigh


Das sieht man absolut. Ich konnte nicht alles beantworten aber es sind noch mehrere da. :-)
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Redaktion

 ·  #3
Solveigh
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Solveigh

 ·  #4
Hallo Heinreich,

vielen Dank für deine Rückmeldung!

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Wenn Eure Ringe nach 40 Jahren so aussehen sollen wie der Deiner Mutter müsst Ihr Euch von Eismatt und anderen Mattarten verabschieden. Oder nimmt es hin das die Ringe wie bei Euren Bekannten aussehen. :-(


Aber abgesehen davon, dass uns Eismatt optisch auch sehr gut gefällt, wird doch Eismatt auch hier im Leitfaden gerade aufgrund der geringeren Anfälligkeit bzw. Auffälligkeit von Kratzern eher empfohlen, ich zitiere:

Zitat geschrieben von Trauringleitfaden
Eismatt und Hammerschlag

Jeder, der verstanden hat, dass Ringe sowieso Kratzer bekommen werden, kann eventuell auf eine eismatte, eine Eiskristallen nachempfundene Oberflächenstruktur zurückgreifen oder auf den sogenannten Hammerschlag, bei dem der Ring absichtlich stark bearbeitet wird, um den gewünschten unregelmäßigen und außergewöhnlichen Effekt zu erzielen. Diese Techniken imitieren Kratzer und Tragspuren und spätere echte, im Alltag entstandene Tragespuren fallen dann nicht mehr so sehr ins Gewicht.


Zudem 2 der drei besagten Ringpaare im Freundeskreis nie matt gewesen sind, aber selbst die polierte Oberfläche hat inzwischen nicht nur die leichte Mattierung aufgrund der unvermeidbaren normalen kleinen Kratzer, sondern teilweise richtig tiefe Macken und sogar Dellen.
Warum das bei meiner Mutter, die mit ihrem Ring auch den Garten umgräbt und ihn eigentlich nie abzieht, nicht so ist, wundert einen dann schon.

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Erstens ist jede Härtesteigerung nach dem ersten Glühen wieder weg und zweitens hat man gar nicht so viel davon ausser eben eine erhöhte Rissneigung beim Verformen.


Ok, also wäre eine hohe Härte sogar eher von Nachteil? Interessant!
Wird denn grundsätzlich bei beiden Verfahren geglüht, oder bezieht sich das nur auf das Zusammenfügen der unterschiedlichen Legierungen bei Bicolor-Ringen?

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Und wenn einer Gelbgold und der andere Weissgold trägt weil es jeweils besser zur Hautfarbe passt, dann wäre das Problem gelöst - oder?


Bei Schmuckringen schon, aber zumindest mir wäre es eben schon wichtig, dass die Ringe auch nach außen hin als ein Paar erkennbar wären...

Liebe Grüße,
Solveigh
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Solveigh

 ·  #5
Zitat geschrieben von Redaktion
wow
da hat sich aber jemand viele Gedanken zum Thema gemacht :)


Ebenfalls wow, dass es überhaupt jemand gelesen hat! :oops:
Als ich fertig war, war ich selbst geschockt über die Länge, aber ich dachte mir, wenn ich schon mal den ganzen Wust aus meinem Kopf zusammengeschrieben habe, kann ich ihn auch posten...
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Redaktion

 ·  #6
Tilo
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Tilo

 ·  #7
>die bei Schreibtischtätern nach 1 Jahr schlimmer aussahen als

das wundert mich auch ab und an

>Wegen des qualitativen Aspekts sind wir auch sehr schnell bei dem Gedanken gelandet, unsere Ringe bei einem Goldschmied fertigen zu lassen.

ausgerechnet bei Trauringen sind die auf Hightechmaschinen CAD CAM gefertigten Ringe durchaus nicht zwangsläufig schlechter als Handarbeit
insbesondere, wenn bei Handarbeit auf Methoden zurückgegriffen wird, die ich überholt nenne, denn auch vor hunderten oder gar tausenden von jahren wurde schon in Formen gegossen, während die Methode mit dem zu fügenden Streifen fehlerträchtig ist,
dazu unten mehr

> genaue Auskunft über die verwendeten Legierungen (Stichwort Allergie) geben und wüsste auch bei später eventuell notwendigen Änderungen, womit er es zu tun hat.

das macht Sinn

>(750er Roségold:750er Gelbgold eismatt),

rot und gelb hat Kontrast
gelb/rot zu grau/weiß auch
rose/orange zu gelb ist nicht mehr allzuviel Kontrast
und das meine ich anhand von echtem 750er und nicht irgendwie beschichteten Messingdummies, die oft Kontraste vortäuschen, die in Wirklichkeit am richtigen Ring nicht vorhanden sind



> ob man in dem Fall trotz der Arbeit unter fachkundiger Anleitung am Ende spürbare Qualitätseinbußen hätte

Gold und Palladium läßt sich echt schlecht haltbar verbinden!
(vermischen geht, aber fügen schlecht)


> auf Basis der mitgebrachten Zeichnung und Angaben auch direkt von sich aus ein preisliches Angebot.

so sollte es sein

> Er stellt seine Ringe mittels gesägten Metallstreifen und somit gelöteter Querfuge her.

oje
wenn er schweißen behauptet, könnte man drüber nachdenken
aber Löten riecht nach Problemen vielfältiger Art
schon beim zusammlöten der verschiedenen Teilringe und erst recht, wenn mal die Größe geändert werden soll

>In den Kursen wird auch prinzipiell mit den Streifen gearbeitet.

und das nicht nur bei ihm
leider



>kaum auf unsere mitgebrachte Ringvorstellung

hä? gehts um eure Ringe oder seine Ringe?

> und somit auch nicht auf den Preis eingangen wurde.

boah, ein Überraschungspreis
sag ich mal lieber nichts dazu

> der Ring nach Endgewicht angerechnet würde,

klingt transparent
aber dann ließe sich anhand der Daten und der berechneten Grammpreise schon ein Endpreis annähernd errechnen



> Steinen (momentan eher nicht mehr beabsichtigt)

gutselbst fassen,

>die Fuge würde nur bei Schmied B vom Fachmann ausgeführt werden.

eine grade Fuge entlang der Lötfuge sollte auch von Laien zu schaffen sein
wobei man da auf vorher unsichtbare Poren in der Lötung kommen kann
was immer ein Problem ist bei Lötungen
die Industrie sintert sowas, was bei korrekter Durchführung sicherer ist (man beachte: korrekter Durchführung :-) )

.
>Auf die Frage der Weitenänderbarkeit der Ringe erwähnten beide keinerlei Schwierigkeiten,

ohh,
ich bräuchte mal die Adressen, dann könnte ich Kunden, die mir solch Problemfall( Au-Pd mit jeweils Lötfuge drin) zum Ändern bringen, dorthin verweisen kann, wenn denen das keinerlei Schwierigkeiten bereitet

>zumal anfangs auch deutlich mehr als nur ein Stein im Gespräch stand

ach, diverse Fugen und Steine und dennoch kein Problem beim Ändern?
cool
ich habe wahrscheinlich keine Ahnung vom Handwerk

>dumme Ideen bei der Gestaltung hinweisen,

nein, steinlos bicolor ist nicht dumm
nur diverse Querfugen ohne Not einzuarbeiten ist semioptimal

ohne Not meint: man kann ja 2 fugenlose Ringe zu einem zusammenlöten
bloß bleibt da der selbstwerkeleffekt etwas auf der Strecke, wenn man industriell vorgefertigte Teilrohlinge verwendet

ups
hatte gleich mit antworten begonnen, ohne bis zum ende zu lesen
sintern wußtet ihr ja schon

>wenn Sintern nicht möglich, dann sei Schweißen besser als Löten, da haltbarer und auch ohne optische Veränderung möglich

am besten nicht mit nem Stab anfangen, sondern gleich mit was rundem

>- bicolor sei immer eher negativ bei Weitenänderungen.

richtigg

> Nur schwieriger und somit teurer als Änderungen an einfarbigen Ringen oder ohne optisch bleibende Schäden nicht möglich?

pd und Au fällt gerne mal auseinander, wenns beim größerdehnen oder-walzen belastet wird
einsetzen ist auch schlecht wegen genauer Farbe der diversen Bestandteile und Fugen

>bei Bicolor mit einer geraden Längsfuge und ohne Querfuge sei die Gefahr vernachlässigbar

ja, bei Goldgold recht gering
bei GoldPd deutlich


>
Im Falle eines Bicolorringes würde die erhaltene Härte jedoch aufgrund des Lötvorgangs eh wieder zunichte gemacht werden

richtig zusammengefaßt
hast du das im Netz erlesen oder von den Kollegen vor Ort gehört?


>Für das Gießen könne leichter zerspringen.

niemand mit Verstand verwendet leicht reißende Legierungen für Trauringe

>Im Falle einer Weitenänderung durch Stauchen/Dehnen könnten außerdem Artefakte entstehen (wie sieht so etwas aus?).

orangenhaut triffts ganz gut

> Ich vermute, dass bei beiden Schmieden "nur" gelötet würde, nicht geschweißt.

die 2 halben Ringe können nicht zusammengeschweißt werden: nur löten und sintern

[b]Sollten wir uns trotzdem von dem Bicolor-Gedanken entfernen, selbst wenn sonst keine weiteren komplizierten Details (Steine, Muster, Garvur,...) angedacht wären?

nee, kann man machen
evtl. wäre palladiumhaltiges Weißgold 750 statt Palladium 950 die haltbarere Alternative
wenn ihr es schon so toll und überlegt durchplant



> 20°-Ringe gesehen, die uns von der Idee her ganz gut gefielen.

witzig
aber auf dem Finger drehn dürfen die sich nicht
ändern? naja
wobei sie bei sonst umlaufend gleichdickem Profil schlimmstenfalls etwas vom Winkel einbüßen beim Dehnen
engermachen ist eh selten notwendig, könnte aber auch gehn

>Lesen sich die Unterschiede nur so riesig,

ja, wichtig ist die Behandlung
und da frag ich mich manchmal, was die Schreibtischtäter tagsüber so anstellen, wenn sie ihre Ringe so vermacken

> Wozu würdet ihr uns raten?

ich rate mit den Vorgben zu 2farbig Gold, weil Weißgold mit 15..20% Palladium neben gutem Kontrast zu anderen Goldsorten die bessere Verbindbarkeit hat im Gegensatz zu Pd

und ohne Querfugen!
es gibt schon Goldschmiede, die einwandfreie fugenlose Trauringe herstellen können
teils mit Industrierhalbprodukten,
teils selbst mit verschiedenen Gießverfahren (Schleuder/Vakuumguß oder Rotationskokillenguß)
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Zitat geschrieben von Solveigh
Hallo Heinrich,

vielen Dank für deine Rückmeldung!

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Wenn Eure Ringe nach 40 Jahren so aussehen sollen wie der Deiner Mutter müsst Ihr Euch von Eismatt und anderen Mattarten verabschieden. Oder nimmt es hin das die Ringe wie bei Euren Bekannten aussehen. :-(


Aber abgesehen davon, dass uns Eismatt optisch auch sehr gut gefällt, wird doch Eismatt auch hier im Leitfaden gerade aufgrund der geringeren Anfälligkeit bzw. Auffälligkeit von Kratzern eher empfohlen, ich zitiere:

Zitat geschrieben von Trauringleitfaden
Eismatt und Hammerschlag

Jeder, der verstanden hat, dass Ringe sowieso Kratzer bekommen werden, kann eventuell auf eine eismatte, eine Eiskristallen nachempfundene Oberflächenstruktur zurückgreifen oder auf den sogenannten Hammerschlag, bei dem der Ring absichtlich stark bearbeitet wird, um den gewünschten unregelmäßigen und außergewöhnlichen Effekt zu erzielen. Diese Techniken imitieren Kratzer und Tragspuren und spätere echte, im Alltag entstandene Tragespuren fallen dann nicht mehr so sehr ins Gewicht.

Eismatt hält bei Schreibtischätern ein halbes Jahr länger als Seidenmatt, ist das ein Vorteil? Hammerschlag hält dagegen Jahre. Oder eben glatt, die Kratzer sind dann Bestandteil der Ehe.

Zitat geschrieben von Solveigh


....

Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Und wenn einer Gelbgold und der andere Weissgold trägt weil es jeweils besser zur Hautfarbe passt, dann wäre das Problem gelöst - oder?


Bei Schmuckringen schon, aber zumindest mir wäre es eben schon wichtig, dass die Ringe auch nach außen hin als ein Paar erkennbar wären...

Liebe Grüße,
Solveigh


Aber er darf dann schon andere Wäsche tragen? :-)

Ringe, die die Ehe nach aussen verwechslungsfrei symbolisieren müssen haben natürlich eine ganz andere Aufgabe. Daran habe ich jetzt nicht gedacht.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
Solveigh:
wo lebt ihr?
bei mir gäbe es die Möglichkeit, fugenlose Ringe mit Farb- und Weißgold zu fertigen (Rotationsguß), die sogar NACH dem zusammenlöten der Hälften noch härtesteigernd/gefügeverbessernd gewalzt werden

ich weiß allerdings nicht, ob man das mit Anfängern an einem Tag hinbekommt
alenfalls, wenn man zeitig früh anfangen kann, was bei weiter Anreise nur mit Übernachtung hier möglich wäre
und wenn dein Mann eh nicht so wirklich selbst fertigen will.....
die zeitraubende Laien-Aktion beginnend mit Gold"krümeln" würde ich preislich im Bereich von den Preisen der gehobenen Markenprodukte sehn (Meister, Gerstner)
wenn ichs alleine mache, ist das nicht teurer als bei den Standardanbietern (123gold, amodoro, acredo)

wenn jemand sagt, er rechnet nach Endgewicht ab, sollte er aber auch sagen, was für einen Grammpreis er ansetzt
der Börsenpreis kann es nicht sein, so funktioniert das nicht, in keiner Branche geht es ohne Preis-Aufschlag bei lagernden Materialvorräten
Solveigh
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Solveigh

 ·  #10
Hallo Tilo,

wow, vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Härte->Lötvorgang:

Zitat geschrieben von Tilo
richtig zusammengefaßt
hast du das im Netz erlesen oder von den Kollegen vor Ort gehört?


Es wäre schön, wenn ich von alldem auch nur einen einzigen Punkt von den beiden Schmieden gehört hätte! Leider war das nicht der Fall, und ich habe mir all diese Infos komplett selbst hier und an anderer Stelle im Netz angelesen.
Ich denke, das ist auch der Grund, warum wir so unsicher geworden sind und warum ich überhaupt so tief in die Materie eingetaucht bin: Wir fühlen uns von unseren beiden potentiellen Geschäftspartnern nicht ehrlich beraten. Bei beiden Schmieden war "alles kein Problem". Noch nicht einmal bei der gezielten Frage nach der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer Ringweitenänderung bei 11 gleichmäßig umlaufenden sehr kleinen Brillis auf der Farbtrennungsfuge (anfängliche Schnapsidee) gab es Einwände (allerdings eben auch keine Zahlen).

Zitat geschrieben von Tilo

rose/orange zu gelb ist nicht mehr allzuviel Kontrast
und das meine ich anhand von echtem 750er


Dessen bin ich mir bewusst, aber diese nur leichte Abstufung gefiel mir. Ich hatte konnte es mit zwei separaten 750er-Ringen prüfen.

Zitat geschrieben von Tilo
hä? gehts um eure Ringe oder seine Ringe?


Ja, haben wir uns auch gefragt. Er sah das Ganze wohl vollständig als kreativen Arbeitsprozess, bei welchem sich der Ring dann während des Schaffens verändert und entwickelt. Prinzipiell ja nicht die schlechteste Idee, aber zumindest das grobe Ziel sollte man, sofern als Wunsch vorhanden, dabei doch nicht aus dem Auge verlieren und damit planen, oder?

Zitat geschrieben von Tilo

klingt transparent
aber dann ließe sich anhand der Daten und der berechneten Grammpreise schon ein Endpreis annähernd errechnen


Eben, und deshalb wunderte uns, dass er da nicht zumindest eine grobe Schätzung abgeben wollte, in welcher Region wir uns da befinden.

Zitat geschrieben von Tilo
ohne Not meint: man kann ja 2 fugenlose Ringe zu einem zusammenlöten
bloß bleibt da der selbstwerkeleffekt etwas auf der Strecke, wenn man industriell vorgefertigte Teilrohlinge verwendet


Wäre in dem Fall unwichtig. Sofern wir nur irgendwie an der Herstellung unserer Ringe beteiligt sein könnten (und wenn es nur Zugucken und anschließendes Polieren wäre), wären wir happy.

Zitat geschrieben von Tilo
niemand mit Verstand verwendet leicht reißende Legierungen für Trauringe


Provokant gefragt: Jemand mit Verstand würde aber auch nicht behaupten, dass ein Bicolorring mit vielen umlaufenden Steinchen überhaupt kein Problem (weder technisch noch wirtschaftlich) bei einer möglichen Weitenänderung darstellt, oder? *Kopfkratz*

Zitat geschrieben von Tilo
die 2 halben Ringe können nicht zusammengeschweißt werden: nur löten und sintern


Ah, das wusste ich nicht! Danke!

Zitat geschrieben von Tilo
evtl. wäre palladiumhaltiges Weißgold 750 statt Palladium 950 die haltbarere Alternative


Ok, würden wir uns drauf einlassen. Danke!

Zitat geschrieben von Tilo
20°-Ringe [... ] wobei sie bei sonst umlaufend gleichdickem Profil schlimmstenfalls etwas vom Winkel einbüßen beim Dehnen
engermachen ist eh selten notwendig, könnte aber auch gehn


Ok, damit raus. "Könnte" ist mir zu unsicher. Und doch, mein Ring dürfte künftig zunächst eher noch einmal schrumpfen, bevor er im Alter ggf. irgendwann wieder weiter werden müsste.

Zitat geschrieben von Tilo
es gibt schon Goldschmiede, die einwandfreie fugenlose Trauringe herstellen können


Nachdem mich dein Beitrag in meiner Befürchtung bestärkt, dass die Unentschlossenheit wohl eher mangelndes Vertrauen aufgrund der Aussagen (bzw. der eben nicht getätigten Aussagen in Bezug auf mögliche Schwierigkeiten) der beiden Schmiede in selbige ist, überlegen wir tatsächlich, einen der Schmiede hier anzufragen. Ich habe gesehen, dass ein Schmied für uns zwar nicht von unserem Wohnort aus zu erreichen wäre, aber in der Nähe der Schwiegereltern läge. Und dort sind wir vor der Hochzeit nochmal für 2x1 Woche aufgrund der Hochzeitsvorbereitungen. Müsste natürlich, vorausgesetzt er hätte Lust auf unsere Ringe, zeitlich in das Fenster passen. Auf jeden Fall fand ich seine Beiträge immer ehrlich und seine Ringe sehr schön. Ich werde mal fragen.

Liebe Grüße,
Solveigh
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Solveigh

 ·  #11
Oh, da kam ja noch etwas! :)

Zitat geschrieben von Tilo
Solveigh: wo lebt ihr?

Leider zu weit weg, fürchte ich. Ich hatte das vor einiger Zeit schon einmal recherchiert. ;)
Region Stuttgart. Die Schwiegereltern wohnen in NRW.

Zitat geschrieben von Tilo
bei mir gäbe es die Möglichkeit, fugenlose Ringe mit Farb- und Weißgold zu fertigen (Rotationsguß), die sogar NACH dem zusammenlöten der Hälften noch härtesteigernd/gefügeverbessernd gewalzt werden


Das klingt gut! Allerdings wäre zumindest für mich wichtig, dass ich vorher noch einmal genau die Ringgröße und das Profil probieren könnte, und da dürfte dann auch das Problem liegen bei der Entfernung.
Meine Finger sind größentechnisch eine Katastrophe; ich "schaffe" 3 Größen an einem Tag, was meinem Verlobungsring auch direkt mal eine Änderung eingebracht hat. Jetzt passt er aber; mal sehr eng, mal sehr locker, aber er geht immer auf.
Daher wäre das - fürchte ich - schwierig. Urlaubstage sind aufgrund der Hochzeit rar gesät.

Liebe Grüße,
Solveigh
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Solveigh

 ·  #12
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Eismatt hält bei Schreibtischätern ein halbes Jahr länger als Seidenmatt, ist das ein Vorteil? Hammerschlag hält dagegen Jahre


Die Haltbarkeit nicht unbedingt, aber eben die Tatsache, dass die allerersten Kratzer optisch nicht so doll ins Gewicht fallen würden.
Wenn sich das Eismatt nach einiger Zeit in ein normales Mischmasch verwandelt hätte, würde ich es deshalb auch nicht nachmattieren lassen. Allerdings ist Eismatt auch nicht gleich Eismatt, wir haben da auch durchaus unterschiedliche Tiefen gesehen, die so genannt wurden.
Lass es mich deutlicher ausdrücken: Auch deutlich tiefere und rauere Strukturen (Schieferartiges bspw.) wären uns genehm, nur der klassische Hammerschlag ist uns zu "kreisig-rund". Bis auf die Farbvorlieben ticken wir da tatsächlich gleich.
Tilo
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Tilo

 ·  #13
ok
wegen größe:
ich gebe in solchen Fällen (auch zufällig heute) dem Kunden 2 oder 3 Ringe in der geplanten Profildimension in verschiedenen Größen mit nachhause, damit die Größe nicht nur für den Moment im Laden festgestellt werden muß
oder schicke vorher zu, so habe ich das auch schon einige male gemacht

wenns zuschauen auch reicht, könnte ich ne skypesession anbieten (gibt ja für die Webcam aktive USB-Verlängerungskabel mit hub für ab 15,-) bzw Foto/videodokumentation

>Jemand mit Verstand würde aber auch nicht behaupten, dass ein Bicolorring mit vielen umlaufenden Steinchen überhaupt kein Problem (weder technisch noch wirtschaftlich) bei einer möglichen Weitenänderung darstellt, oder?

ja, das ist schon reichlich unverständlich, solche Behauptungen rauszuhauen
denn 2farbig und umlaufend mit Abstand verteilte Steine ist definitv nahe worstcase bzgl Änderungen
mir fehlt da grad etwas Fantasie, wie man das überhaupt schön hinbekommen soll, denn dehnen und engerdrücken geht gar nicht (Steine fallen raus), walzen geht nicht, und einsetzen/rausnehmen verändert mindestens die Lücke zwischen 2 Steinen

trotzdem: eindeutig sprödes Material gibts hauptsächlich bei den modschen Keramik und Wolfram(karbid)ringen
da ist Ändern definitiv unmöglich
und Titanringe, insbesondere mit Einlagen
und Carboneinlagen
und.......

ok, ja, es werden völlig ungeeignete spröde Sachen verwendet, wo man nichtmal zu versuchen braucht, was zu ändern ;-)
Gästin
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Gästin

 ·  #14
Auf die Gefahr hin zu nerven: das Strukturzeugs auf den Ringen drauf ist einfach nicht für die Ewigkeit. Und wenn du tragischerweise mehrmals täglich Türklinken anfassen musst, oder gar noch härter körperlich arbeiten musst, dann is das was für die ersten Monate. Aber die Ringe sehen niemals nach 40 Jahren noch so gut aus wie von deiner Mutter.

Wenn du ernsthaft langfristig denkst, dann verabschiede dich von Struktur.

Das ist jetzt natürlich ein bisschen hart ausgedrückt. :? Ich bin kein Goldschmied, sondern Laie, der auch mal einen Strukturring hatte - der war nach nem halben Jahr blank poliert und hat einige Dellen. Aber ich find das schön. Die Fachleute drücken das vermutlich differenzierter aus. 8)
Tilo
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Tilo

 ·  #15
wobei eismatt schon eine "dankbare" Oberfläche ist
poliert ist auch gut, aber bei bicolor semigeeignet

und wenn das eismatt doch irgendwann zu blankgeschliffen erscheint, macht man mit grobem Schleifpapier fix "frisch"

ich bin deshalb auch kein Freund von Hammerschlag
einziger Vorteil: man kann später Erweitern mit Musterauffrischen "als ein Abwasch" verbinden
Aus unserem Shop


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