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Ein Logistiker, egal ob nun UPS, DHL oder sonst wer, ist ein Transportspezialist. Das ist sein Kerngeschäft, genau wie die Versicherer den Bereich Versicherungen als Kerngeschäft betreiben. In diesem Bereich sind sie gut und leistungsfähig.
Bietet ein Transporteur eine Versicherung an, ist dies für ihn bestenfalls ein "Nebenerwerb", ein Zubrot, welches man allenfalls als zusätzlichen Service beschreiben könnte. Da er selbst keine Versicherung ist, und seine diesbezüglich angebotenen Leistungen sozusagen nur handelt, ist er
A) nicht so leistungsfähig wie ein Versicherer, da nur im Rahmen seiner Deckungszusage seitens
seines Versicherers Leistungen erbracht werden können.
B) Da es nicht sein Kerngeschäft, sondern eine mehr oder weniger ungeliebte Zusatzleistung ist, hält ihn diese im Ernstfall von seiner eigentlichen Tätigkeit ab, was sich in Klima, Service und Kundennähe niederschlägt.
C) Weil er mit vorgefertigten Versicherungszusagen handelt, auf die er so gut wie keinen Einfluss hat, ist er unelastisch und kann auf besondere Notwendigkeiten seiner Kunden nicht eingehen.
Ma steht sich also auf jeden Fall besser, wenn man z.B. eine niedrige und preiswerte, pauschale Transportversicherung beim ausgewählten Transportunternehmen wählt, die in aller Regel komplikationslos abgewickelt werden. Weitergehende Deckung sollte man auf jeden Fall mit einem reinen Transport-Versicherungsspezialisten vereinbaren. Von höchster Wichtigkeit ist dabei die Kenntnis der AGB!
Auch Geschäftsversicherungen sollte man nach diesen Grundsätzen abschließen. Eine pauschale "Federbettversicherung", die alle in Frage kommenden Bereiche abdeckt, gibt es nicht. Und wenn, dann ist sie derartig teuer und hat unangenehmen Müll im Kleingedruckten, dass man darauf verzichten sollte.
Was unsereins braucht, ist eine Transportversicherung für Reiselager und Sendungen, eine Warenlagerversicherung, sowie eine Feuer/Wasser-Versicherung. Es macht keinen Sinn, dass man die Unversehrtheit der Ladeneinrichtung mit bezahlt, wenn es um einen Sendungsverlust geht, oder um einen Raubüberfall! Es gibt zwar Makler, die derartige Pakete anbieten, z.B. Schwardt mit mehreren Standorten innerhalb Deutschlands, oder Bertram in Köln, die durchaus gute Leistungen anbieten und auch zuverlässige und faire Bedingungen bieten, aber die Versicherungskonzerne selbst, bieten derartiges nach meinen Informationen nicht an.
Der Horror reißt einfach nicht ab. Einer meiner Kunden, der bei einer "Spezial-Juwelier-Versicherung" seit Jahrzehnten versichert war und bei einem Umbau seines Geschäftes, auch die Sicherheitsanlagen genau nach den Vorgaben seines Versicherers anlegen ließ, wähnte sich absolut auf sicherem Terrain. Doch dann wurde eingebrochen, vorbei an der von den Versicherungsspezialisten konzipierten, brandneuen Sicherungs-u. Alarmanlage. Rififi. Die böse Überraschung kam postwendend:
Mein Kunde hatte u.a. drei Fenster versichert, die nach den modernsten Richtlinien gebaut und gesichert worden waren. Die Vers.-Summe betrug pro Fenster 1,8 Millionen. Im Kleingedruckten jedoch, hatte die Versicherung einige bösartige Fallen eingebaut. Dort waren nämlich die Bedingungen
was als ein Fenster zu gelten hat, genauestens niedergelegt worden. Danach galt als ein Schaufenster, was mit einer eigenständigen Warengruppe, einer bestimmten Marke, einer diesbezüglich ausgerichteten Dekoration bestückt war. Da unser Kunde allein über 10 hochwertige Uhrenmarken anbot, er außerdem noch Schmuck,
Trauringe usw im Angebot führte, kamen bei der von der Versicherung vorgenommenen Aufrechnung auf einmal (wenn ich das richtig im Kopf habe) 16 Schaufenster zusammen. Niemand hatte ihn auf diesen Umstand hingewiesen und da die Verbindung zu dieser Versicherung seit vielen Jahrzehnten bestand, hatte diese leider auch das notwendige Vertrauen ihres Kunden.
Im Endeffekt war er nach Definition seiner Versicherung unterversichert. Die Formel nach der vorgegangen wurde lautete schlicht: 5,4 Mio. Versicherungssumme für drei Fenster, geteilt durch 16 mal drei= 1.012.500,- Höchstsumme der möglichen Auszahlung!
Nun waren jedoch etwa 3,5 Mio. am Ware abhanden gekommen. Der Versicherungskonzern bot "großzügig" aus "Kulanz" eine zusätzliche Zahlung von 300.000,- an, Voraussetzung die Anerkennung der vollständigen Regulierung durch den Geschädigten. Der verbleibende Schaden betrug also weit über 2 Mio. Was macht ein Mensch, der vor den Trümmern seiner Existenz steht? In diesem Fall musste das Geschäft nach langem Kampf geschlossen werden.
Ich kenne noch weitere Fälle aus meinem Kundenkreis und teilweise sind sie noch krasser. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie wurden bei Versicherungsgesellschaften abgeschlossen mit klangvollen Namen. Spezielle Makler für die Branche, wie Bertram oder Schwardt, waren nicht dabei.
Der Unterschied zwischen einem guten Makler und einer Versicherung ist der, dass die Versicherung ein vitales Interesse an ihrem Gesellschafts-Gewinn hat. Der Makler hat zwar auch ein Gewinn-Interesse, nur partizipiert er nicht an den Erträgen des Versicherers, sondern er lebt von seinen Vermittlungsprovisionen, oder dem wirtschaftlichen und kalkulierten Erfolg seiner geschnürten Pakete, die er an seine Kunden (in diesem Fall einer Versicherung) verkauft. Daran verdient er. Der Makler ist also auf "unserer Seite", schon durch die Konstruktion seines Geschäftes. Der Versicherer hingegen, stellt die andere Seite dar.
Viele Worte wieder, aber wie ich finde, notwendige. Denn wenn das Kind erst einmal im Brunnen liegt, ist es zu spät. Man sollte sich seine Freunde ganz genau aussuchen, genau wie die Leute, denen man vertraut, vertrauen muss, denen man sein Geld in Form von Beiträgen anvertraut. Noch mal: Der Makler lebt dann gut, wenn er möglichst viele Kunden bedienen kann, denen er kreativ gestaltete und attraktive Leistungen zur Verfügung stellt. Teilweise geben die Makler eigene Informationsschriften heraus, die speziell auf besondere Gefahren eingehen, Neppern Einbrechern und Gaunern das Leben schwer machen, indem sie ihre Tricks und Methoden aufdecken. Ein guter Makler liest sich auch bestehende Versicherungsverträge seiner Kunden durch und deckt Schwachstellen genauso auf, wie vorhandene Vorteile.
Welche Versicherung tut so etwas?