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ein "neuer" stern am edelstein schleiferhimmel

 
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stefanS
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stefanS

 ·  #1
ich muss euch nun eine geschichte erzählen, vielleicht habt ihr ja auch spass an ihr.

ich habe eine nette kollegin, deren patensohn ein ganz großer edelstein und mineraliensammler ist ( 6 jahre ! ) zu weihnachten hat sie ihm einen adventskalender mit edelsteinen und mineralien gemacht, die sie von mir hatte.
in meinem jugendlichen leichtsinn hatte ihr dann gesagt - und wenn er mal sehen will wie man einen stein schleift dann sag bescheid.
karfreitag war es dann so weit.
was ich nicht wusste was, das der junge mann unter adhs leidet und kaum 30 min still sitzen kann.
nach einer kurzen einweisung wie eine schleifmaschine funktioniert hat er sich dann in einer schüssel mit wasser ein paar opale zum schleifen ausgesucht. ich habe einen stein aufgedöppt und er machte es mir nach und dann schleifte er erst mal das muttergestein weg, danach wurden die schleifscheiben immer feiner. irgendwann sprach ihn sein mutter an und in der altklugen art von kindern meinte er nur - stör mich jetzt nicht, ich muss mich hier konzentrieren -
nach 3 stunden !!!!! intensiv schleifen, ohne pause war der stein fertig!
der junge war stolz wie oskar und die eltern stolz auf ihn!
sie wussten nicht das er sich so für etwas intressieren konnte und so still sitzten bleiben konnte.
nach einer kurzen mittagspause wollte er weiter machen.
seine lieblingsfarbe ist blau, also hatte ich einen sodalit rohstein mitgebracht. mein vorschlag einen coolen Anhänger für ihn zu machen stieß auf unverständniss bis ich meinte wie wäre es mit einer pfeilspitze.
der vorschlag wurde gnädig angenommen.
ich hatte etikettenpapier mitgenommen und einen pfeilspitze ausgeschnitten, sie auf die glatte seite von dem stein geklebt und er hat dann mit edding die konturen abgemalt. danach wurde das etikett wieder abgezogen und er hat an einer 0,2mm trennscheibeden pfeil ausgesägt. wieder war er voll konzentriert bei der arbeit!!!
da der stein ca 15mm dick war musste er noch der länge nach durchgeschnitten werden. das wollte er dann lieber nicht machen, das war ihm zu dicht an den fingern. also habe ich das gemacht.
danach musste der pfeil noch den feinschliff bekommen, also so geschliffen werden das er in der mitte dicker ist und an den enden flacher, also habe ich ihm die mittellinie vom schaft zu der spitze aufgezeichnet und er hat den aufgedöppten pfeil zuende geschiffen. in der zwischenzeit habe ich eine fassung aus silber gemacht ( so was von grotten schlecht, aber nur auf einem campingtisch ohne säge oder feile gings nicht besser ) als er fertig war , war auch die fassung fertig und der schaft wurde eingeklebt.
nach 3 stunden war er fertig und trug stolz ein lederband mit pfeilspitze um den hals.

ich hoffe ihm hat der tag genauso viel spass gemacht wie mir.

nach letzter info:

er soll nun eine kleine schleifmaschine bekommen,
wenn euch nun die geschichte spass gemacht hat und ihr habt noch irgendwas zum schleifen übrig ( ob nun steine, literatur oder sonstiges) der junge würde sich sicher riesig freuen. ich bin hobbygoldschmied und schleife mal zwischendurch den einen oder anderen opal. ansonsten habe ich kaum rohsteine für ihn.

so und nun wünsche ich euch noch ein schönes osterfest

gruß
stefan
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #2
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Guestuser

 ·  #3
wird wohl auch eins von diesen Millionen von Kindern auf der Welt sein, wo die Diagnose ADHS falsch ist.
Könnt ja mal unter ADHS Falsch Diagnosen googeln. Das ist ein gigantischer Wirtschaftszweig mittlerweile, genau wie die Cholesterinsenker....wird mal eben der Zielwert etwas runtergesetzt und schwupps sind ein paar Millionen Menschen "krank" und brauchen teure Medikamente. :x

Kinder brauchen eben viel Zeit und Zuwendung. Viele Eltern können oder wollen das aber nicht bringen, sind mit ihrem Überlebenskampf oder ihren Selbstverwirklichungsideen voll ausgelastet - da bleibt das Kind auf der Strecke.
Dem kleinen Edelsteinschleifer viel Erfolg und Freude an seinem neuen Hobby.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #4
Dazu kann ich Pege nur beipflichten!

Wenn für viele berufstätige Eltern das wissbegierige Kind zu nervig wird, findet sich immer ein Arzt, der ADHS diagnostiziert. Dabei liegt das Aufmerksamkeitsdefizit nicht beim Kind, sondern bei den Eltern! Diesen Kindern wird keine Aufmerksamkeit entgegen gebracht, andere Dinge sind wichtiger, als sich den Fragen und Ansprüchen der Kinder zu stellen!

Natürlich ist ein ungeduldiges, auf Zuerwerb von Kenntnissen fixiertes Kind zappelig! Es nervt. OK, aber wer das nicht aushält, wer Kinder als ein Konsum-oder Statussymbol, oft auch als eine Art von Strafe empfindet, der sollte auf sie verzichten. Es gibt ohnehin viel zu viel Menschen auf der Welt! Das sollte sich jede/jeder beizeiten überlegen!

Zum Kotzen finde ich auch die Rolle der Ärzteschaft und der Schulen in diesem Zusammenhang!

Was Stefan hier schildert, ist für viele Fälle normal. Da jedoch mit der einzig wirksamen Terapie, nämlich diesen Kindern die ihnen zustehende Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu fordern keine Kohle zu verdienen ist, hat man sie kurzerhand bei den den wirklich Kranken (die allerdings in der Minderheit sind) einsortiert und überlässt das Problem den Krankenkassen!
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #5
Ulrich und Pege, habt ihr ein betroffenes Kind?

Ich schon.

Das was Stefan beschreibt, ist ein bekanntes Phänomen und man nennt es Hyperfokus.

Ansonsten mag ich mich im Moment nicht weiter zu euren Postings äußern.
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Guestuser

 ·  #6
für Betroffene ist es bestimmt sehr schwer.

Dennoch ist es eine traurige Tatsache, dass diese Diagnose in den letzten Jahren explosionsartig gestellt wird und der Einsatz von Psychopharmaka bei Kindern rasant zugenommen hat. Das muss meiner Meinung nach in Frage gestellt werden dürfen. Das heisst jedoch nicht, das es nicht einen Anteil an wirklich Betroffenen gibt, die auch einer Behandlung bedürfen.

Es kann doch nicht sein, dass, aufgrund ihrer Intelligenz chronisch unterforderderte Kinder, die sich in der Schule langweilen, ruhig gestellt werden.
Dasselbe ist in einigen Altersheimen an der Tagesordnung, wo alte Menschen, die den reibungslosen Arbeitsablauf behindern Tranquillizer bekommen.

.http://www.welt.de/dieweltbewegen/sonderveroeffentlichungen/article123823722/Die-Fehldiagnose-ADHS-und-ihre-fatalen-Folgen.html
"Mindestens ebenso bemerkenswert ist die in den vergangenen Jahren explosionsartig gestiegene Zahl von ADHS-Diagnosen. Laut dem Arztreport 2013 der Barmer GEK haben sich diese bei Kindern und Jugendlichen bis 19 Jahre zwischen 2006 und 2011 um 42 Prozent erhöht. Wurden 2006 noch 2,92 Prozent dieser Altersgruppe mit ADHS diagnostiziert, waren es 2011 schon 4,14 Prozent.

In absoluten Zahlen heißt das: 472.000 Jungen und 149.000 Mädchen in Deutschland sind angeblich betroffen, altersübergreifend sogar 760.000 Personen, darunter 558.000 Personen männlichen Geschlechts."
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #7
Ich halte weder Autismus noch ADHS für Krankheiten.
Unsere steinzeitlichen Vorfahren brauchten einen gewissen Teil an Stammesmitgliedern, die überall ein bisschen hingeschaut haben, ohne irgendwo zu verweilen. Die sahen den Säbelzahntiger nämlich eher ums Lager schleichen als der, der grade konzentriert an seinem Speer geschnitzt hat.
Auch später fand man für diese Veranlagungen sicher noch adäquate Verwendungen, nur heute eben nicht mehr, weil wir alle in den genormten Bahnen funktionieren müssen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Genau, unsere gesamte Wissenschaft ist einfach überfrachtet. Soo viele Krankheiten und keiner kann man richtig glauben oder sie aussprechen. Früher wurde noch anständig an Schwindsucht gestorben, heute nennt man das Krebs oder Lungenentzündung oder irgend etwas anderes und für jedes Wehwehchen nimmt man Penicillin oder Globuli.

Abscheulich das Ganze.

Und Nagelpilz gibt es gar nicht. :motz: :bounce: :motz: :bounce:
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #9
Ja, ich denke Heinrich hat Recht.

Früher war der Autist schlicht und einfach ein Schwachsinniger, der entweder als billige Hilfskraft auf den Höfen seinen Unterhalt verdiente oder (bei den betuchteren Leuten) in die Nervenheilanstalt verbracht wurde. Insel- oder gar Hochbegabung bei so einem??? Also bitte, wo kämen wir denn da hin?
Gell, da kann man sich aber auch schieflachen, wenn einem von Eltern gesagt wird, dass sie ihrem Kind immer wieder die Angst vor Neuem (da gibts auch so ein neumodisches Wort dafür: Neophobie) nehmen müssen, weil das Kind nicht so einfach einen anderen Löffel oder ein anderes Paar Schuhe akzeptieren kann.

Der ADHSler von heute war ein Tunichtgut, der nur Blödsinn im Kopf hat und nichts Gescheites auf die Reihe kriegt. Gerne genommen als Laufbursche/Botenjunge, da kann er seine Unruhe in ordentliche Bahnen lenken.
Wo kämen wir aber auch hin, wenn man Kindern in der Schule erlauben würde, im Unterricht zu stehen, bloß weil sie sich im Sitzen nicht konzentrieren können. Alles Erziehungssache - da haben die Eltern aber auch Einiges falsch gemacht.

Und was für eine Unsitte, dass Legastheniker und Dyskalkuliebetroffene heutzutage die mittlere Reife oder sogar Abitur machen dürfen? Sowas hat´s früher auch nicht gegeben.
(Gut, dass ich selbst einen legasthenen Schulrektor kenne, der zwar keinen ordentlichen, fehlerfreien Brief schreiben kann, aber seinen Schülern auf geniale Weise Mathematik und Naturwissenschaften beibringt und seine Schüler finden ihn toll, ist jetzt ein bisschen dumm, aber irgendwas ist ja immer.)

Und für wenn ist es schon ein Problem, wenn irgendein Branchenfremder ganz genau über diesen und jenen Beruf Bescheid weiß.
Ausbildung - Studium ... das wird doch alles überbewertet, wo wir uns doch relevante Informationen ganz einfach aus dem Internet von ein paar Artikeln besorgen können. Die werden zwar von Journalisten geschrieben, die in den jeweiligen Berufen nicht ausgebildet wurden bzw. diese nicht studiert haben - aber wie schrieb ich schon oben? Irgendwas is ja immer.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #11
Heinrich, da muss man schon die Anfänge bekämpfen und das sich wehrende Baby/Kleinkind bei den leisesten Anzeichen Sturheit (also da, wo das Kind z.B. nur von einem bestimmten Teller/bestimmten Löffel essen will oder eine unnatürliche Vorliebe oder auch Abneigung für einen bestimmten Gegenstand/Essen entwickelt) mit Vehemenz, notfalls Gewalt von dieser nur allzu offensichtlichen Ungezogenheit abbringen.
Ich könnte mir vorstellen, dass früher übliche Erziehungsmethoden (Ohrfeigen, Schläge) dies durchaus über die Schiene "Angst" zustande bringen könnten - sicher bin ich mir da aber nicht.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #13
Es ist aber ein Unterschied, wenn man die Neugier auf Unbekanntes nur schwer wecken kann oder ob das Kind bei allen neuen Dingen wie Essen/Kleidung/Spielzeug panisch wird und verzweifelt schreit, weil es Angst hat.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #14
Kornelia Sch
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Kornelia Sch

 ·  #15
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