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Galeriedraht flächig auflöten

 
ulihag
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ulihag

 ·  #1
Hallo,

ich bräuchte da mal einen Tipp: Ich möchte einen Galeriedraht flächig auf eine Ringschiene auflöten. Nicht stehend als Fassung, die habe ich schon fertig, sondern flächig als Muster.

Ich stelle mir nun vor, daß mir das Lot sichtbar verläuft und ich es kaum zwischen den Zacken herausschmirgeln kann. Oder löte ich nur den unteren geraden Rand? Oder passiert gar nichts?

Vielen Dank für die Rückmeldungen und Frohe Ostern!!

Viele Grüße

Uli
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
Frage: Welches Material?? Wenn es sich um Silber oder Gold handelt, könntest Du den Draht mit im Reaktionslöt-Verfahren aufbringen, dann gibt es kein übrigbleibendes Lot. Das ist die Art und Weise in der Granulationen hergestellt werden. Auch in diesem Bereich darf es keine Lotreste geben, da diese nicht mehr zu entfernen sind.
ulihag
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ulihag

 ·  #3
Hallo Ulrich,

danke für deine Antwort. Es geht um Silber. Löte ich den Galeriedraht vor dem Biegen auf oder danach? Ich fürchte, dass er beim Biegen reißt.

Danke für Deine Hilfe.

Gruß Uli
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #4
Ich würde sagen vorher, weil du da eher die Chance hast, dass er bis in die Spitzen plan aufliegt, damit das Lot - das ich von der durchgehenden Seite anlegen oder aufschwemmen würde, - bis zum letzten Fitzelchen durchschießt.
Beim nachträglichen Auflöten auf den runden Ring kannst du andrerseits die Spitzen mit Bindedraht gut festbinden.
Wenn er gut festgelötet ist dürfte beim Biegen nichts reißen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #5
Mach doch mal ein Foto von dem Galeriedraht. Du solltest ihn auf jeden Fall zuerst einmal dunkelrot glühen und sofort in Wasser abschrecken. Dadurch wird er weich und bricht beim Biegen nicht mehr.

Stell doch einfach Bilder ein, damit man weiß worum es geht, dann kriegen wir die Sache auch hin! Du findest hier eine ganze Menge "alter Hasen", die Dir auch weiter helfen. Voraussetzung ist aber immer, dass man genau weiß, worum es geht.

Das Goldschmieden ist das älteste Metallhandwerk der Menschheit. Mit den Goldschmieden hat alles einmal angefangen. Und Goldschmiede gibt es ja bis zum heutigen Tage, ein riesiges Gebiet in allen seinen Verästelungen! Ich habe schon vor meinem 14-ten Geburtstag damit begonnen und bin heute, mit über 70 noch immer genau so fasziniert davon, wie am ersten Tag! Aber das ist dann auch die Voraussetzung zum Erfolg: Man muss von etwas besessen sein, wenn man Überdurchschnittliches erreichen will.

Sieh Dir die Großen aus der Vergangenheit an! Die Meister ihres Faches fallen wirklich nicht vom Himmel, sie entstehen durch Interesse, ja Besessenheit am Beruf, durch stetige Übung, auch durch Begabung. Letztere wird jedoch zumeist überbewertet, weil seitens der heimlichen Neider, Leistung nur allzu oft als Begabung bezeichnet wird. Dass damit aber auch versucht wird die kolossale Leistung des Einzelnen herunter zu reden und statt ihrer Begabung (also Können ohne Training) als den wahren Grund des Könnens bezeichnet, ist in diesem Zusammenhang typisch. Sowohl ein Mozart, als auch ein Michelangelo, ein Dürer wie auch ein Leonardo da Vinci, alle haben wie die Verrückten gearbeitet und alle haben früh damit angefangen, alle waren Besessene.

Hier kommt der Faktor Zeit ins Spiel: Durch eine genaue und sachgerechte Anleitung, also der Vermittlung von Wissen, erspart sich der Übende sehr viel Lebenszeit. Er erreicht also seine Ziele schneller und besser. Man könnte eigentlich alles selber erfinden, ergründen, enträtseln, - nur reicht dazu unsere Lebenszeit bei weitem nicht aus. Darum ist es für junge Menschen, die ein Ziel verfolgen (was ja heute auch nicht mehr überall so ist) sehr wichtig, immer wieder Fragen zu stellen, von den Fähigkeiten und dem Wissen der älteren Generationen zu partizipieren.

Geschieht dies sozusagen per "Fernunterricht", dann ist Kommunikation ein Muss! Wir helfen gern, schon allein deshalb, weil jeder von uns sich über an unserem Beruf interessierte, zielstrebige, junge und aktive Menschen freut. Unser Beruf soll ja weiter leben und das allgemeine Niveau sinkt immer weiter ab, ja es stürzt geradezu ins Bodenlose. Es wird bald kaum noch gute Ausbilder geben, schon heute ist die Luft sehr dünn!

Carpe diem - (sinngemäß) Nutze die Zeit!
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #6
Du könntest natürlich auch einen Silikonabdruck vom Galeriedraht machen und ihn mit Silberclay abformen, oder zu mir in den Kurs kommen und meine benutzen
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Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Es geht immer noch ne Nummer leichter! Eine neue, clevere Art sich die Ergebnisse sozusagen zurecht zu kneten. Zugegeben, mit - wenn mann's kann - tollen Ergebnissen!

Nur, mit dem Goldschmiedehandwerk hat das nichts zu tun, mehr mit Töpfern. Aber es ermöglicht den Ausübenden ohne Goldschmiedewerkstatt und die damit verbundene Tätigkeit, zu eigenen, selbst gemachten, schönen Schmuckstücken zu kommen. Damit hört es dann aber auch schon auf.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
ulihag
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ulihag

 ·  #9
Hallo Ulrich,

Du hast so recht! Es geht so viel Zeit und Material verloren und der Lernerfolg steht nicht dafür. Daher vielen Dank für die Idee mit dem Foto.

Es ist bestimmt einfacher den geraden Galeriedraht auf das glatte Silberblech zu löten, aber ich hätte befürchtet, daß es durch die Dehnung beim Biegen zu Spannungen und Rissen kommt. Daher war meine Überlegung, erst den Ring zu biegen, dann den Galeriedraht aufzulöten, aber das glatt und sauber hinzubekommen.....

Ich freue mich, daß ich hier meine kleinen Fragen stellen kann. Meine Lieblingsgoldschmiedelehrerin pausiert und eine gute Vertretung habe ich noch nicht gefunden, eine, die mich fordert, aber nicht überfordert. Einen Arbeitsplatz habe ich mir eingerichtet, aber immer nur die Sachen zu machen, die ich schon kann, ist langweilig.

Mir macht das Handwerk Freude. Ich bin nicht super kreativ, aber das macht nichts. Mir macht die Vielfältigkeit der Techniken Spaß, ich bin hochkonzentriert und schalte völlig ab.

Sich die Arbeit zu erleichtern, wenn man das Handwerk beherrscht und die Arbeit zum Broterwerb betreibt, ist sicher nicht verwerflich. Es ist vermutlich der gleiche Unterschied wie beim Segeln: Handpeilung oder GPS 😉

Ach, noch eine Frage (leider ohne Foto): Ich möchte ein Arband machen. die Elemente sind aus 0,8 Blech. Wenn ich ein Element aufsäge, um zwei Glieder einzuhängen, entsteht eine Lücke in der Breite des Sägeblattes. Wie bekomme ich die denn wieder geschlossen? Lot füllt das ja nicht aus. Muß ich ein Ministück Blech einsetzen, löten und feilen?


Vielen Dank und liebe Grüße

Uli
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Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #10
Sind alle in der gleichen Weise aus Blech ausgesägt? Rund?
ulihag
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ulihag

 ·  #11
Nein, innen offene Rauten habe ich ausgesägt, die nun verbunden werden sollen. Also aufsägen, einhängen, zulöten.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #12
Also Platten mit ausgesägten Rauten aus Blech durch weitere Elemente aus Blech mit ausgesägten Rauten verbinden?
Wenn man da ein bisschen zieht und drückt stimmen die Kantenlängen nicht mehr?
Wenn der Schlitz zu schmal ist bekommst du das Blech nicht durchgeschoben und must die Enden dazu nach oben und unten biegen. Dann kann es schwer sein das Blech wieder plan zu kriegen?
Dann musst du möglichst gerade sägen und ein Blech von Sägeblättchendicke hochkant einlöten.
ulihag
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ulihag

 ·  #13
So sehen die Glieder aus. Dachte mir schon, daß ich ein passendes Teil dazwischen löten muß. Zusammenbiegen wird nix aussehen.
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Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Du hast es in Deinem vorherigen Post ja bereits selber gesagt. Völlig richtig: Blech einsetzen und löten.

Bei der Galerie-Zarge brauchst Du keine Angst wegen evtl. Risse zu haben. Wichtig ist halt nur, dass man die Fuge genau im Rapport ansetzt, damit die Lötstelle später nicht auffällt. Wenn die Galeriezarge später noch weiter verarbeitet und gelötet werden soll, solltest Du unbedingt streng fließendes Lot verwenden. Das erspart später jede Menge Ärger, weil diese Lötfugen nicht so leicht nachfließen. Vor allem dann nicht, wenn man die nächste Lötung mit schneller fließendem Lot vornimmt.

Deine Sachen sehen übrigens gut aus! :)
Tilo
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Tilo

 ·  #15
ich denke nicht, daß bei der geringen Blechstärke etwas gebogen und gerichtet werden muß: egal, wie schmal der Schlitz ist, die Enden werden sachte federnd auseinanderversetzt, um das nächste einzuhängen

das mit den Blechen einlöten und beideseitig versäubern macht ja nun gar keinen Spaß und erzeugt praltisch je 2 Fugen, die sich tendenziell etwas andeuten(verfärben) können
wie wäre es, mit einer Blechschere durchzuschneiden?
muß natürlich eine gut funktionierende sein, denn man kann es nur mit der Spitze machen, weil man sonst Gefahr läuft, ins andere Ende zu rauschen oder die Glieder zu sehr zu verdrücken
oder auf der gegenseite je was drauftun (Kupfer), damit ulihag da nicht reinschneiden kann
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