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Tafelstein bzw. Ringplatte - Abzug von Vorteil?

 
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #1
Die einen sagen Tafelstein, die anderen Ringstein, wieder andere nur Platte, Ringplatte oder sogar Siegelringstein. Manchmal ganz schön verwirrend....

Die gibt es dann als reine Platten, in verschiedenen Höhen, beidseitig polierte, nur Oberseite polierte, mit einem Abzug oder mit 2 Abzügen. Und gemugelt gibt es diese auch.

Ich werfe dann noch den Manschettenknopfstein und den Krawattenschieberstein in die Herren-(Stein)-Runde.

Was man mit "ollem" Onyx machen kann, zeige ich Euch mal anhand untenstehender Beispiele und versuche dabei auch das mit den "Abzügen" und dem "glatt geschliffenen" und "gemugelten" aufzuzeigen.

Die Kundenwünsche hierin sind ja recht unterschiedlich.

Deswegen habe ich selbst auch eine Frage dazu: warum die Unterschiede zwischen polierten Platten und mit einem Abzug und/oder mit 2 Abzügen?

Sind Abzüge (Einzahl oder Mehrzahl) für Goldschmiede und Fasser wichtig bzw. von Vorteil/Nachteil?
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Grundmodell Ringstein Ringplatte Rechteck Baguette Platte, antik und Octagon.JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Carre 14x14mm Höhe 3,5mm Manschettenknopfmotiv Taube Friede.JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Ringplatte 16x13mm Höhe 1,5mm Platte ohne Abzug Oberseite poliert.JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Ringplatte Octagon 18x11mm Höhe 2,5mm mit 1 Abzug.JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Ringplatte Octagon 15,5x12,5mm Höhe 2,7mm mit 2 Abzügen .JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Ringstein Fantasie gemugelt 13x9,5mm Höhe 2,5mm.JPG
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Information: Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Ringstein Fantasie gemugelt 13x9,5mm Höhe 2,5mm
Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) Ringplatten mit mittiger Bohrung.JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt)Ringstein Starpoint Simili Baguette 14x10mm Höhe 1,5mm.JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) mit Perlmutteinlage Carre 11x11m Höhe 1,7mm als Platte für Manschettenknöpfe, Ringe etc..JPG
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Onyx beh. (Achat schwarz gefärbt) mit Perlmutteinlage Carre 11x11m Höhe 1,7mm als Platte für Manschettenknöpfe etc..JPG
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Onyx beh. Achat beh. (Achat gefärbt) Ringplatte Achatplatte Baguette 13x11 mm Höhe 2,0mm schwarz blau.JPG
Titel: Onyx beh. Achat beh. (Achat gefärbt) Ringplatte Achatplatte Baguette 13x11 mm Höhe 2,0mm schwarz blau.JPG
Information: Lagenstein, Lagenachat (behandelt, gefärbt) Baguette 13x11 mm Höhe 2,0mm schwarz / blau - geeignet zur Gravur (Intaglio) von Wappen oder Monogrammen für Siegelringe, Herrenringe etc.
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #2
sehr interessanter Beitrag,

werde hier in Kürze mal ein Foto von einer sehr dunklen Gabbro-Platte reinstellen...
Menglöd
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Menglöd

 ·  #3
Unter dem Wort Abzug kenne ich es nicht, aber ich denke, du meinst damit die oben eingeschliffene Phase?! Wenn ja, dann ist sie zum Fassen wichtig, wenn das Metall mit dem Stein bündig abschließen soll. Wir haben das neulich in der Schule gemacht, aber leider hab ich meinen Stein dabei zerdeppert :oops: daher kann ich leider nicht zeigen, wie ich das meine. das Metall wird dabei jedenfalls völlig über die eingeschliffene Phase getrieben, bis sie nicht mehr sichtbar ist. Die Tafel des Steins und die Materialoberfläche sind dann 100% bündig und man sollte keine Stufe mehr fühlen können. Bei uns wird das "Speigelstein" genannt...
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #4
Möglich, daß man da auch Phase oder Fase dazu sagt.
Ist bei uns weniger gebräuchlich, mal sehen was die anderen Schleifer wie Uhu etc. dazu sagen.

Auf jeden Fall hast Du Recht, ich meine die Facettenkante(n).

Heißt also, die Ringsteine mit Abzug/Phase/Fase werden gefasst und durch dieses 100%ig bündige Abschließen ist es dann die "feinere" Ausführung als der Steinbesatz ohne Abzug/Phase/Fase?

Ich dachte, da spielt auch die Plattenhöhe mit eine Rolle....
- die einen wollen 1,2mm, andere 1,5 oder 1,9 bzw 2,0mm -

Spiegelstein? - auch interessant!
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #5
Menglöd, das würde ich gerne mal sehen, wenn das ganz bündig mit dem Stein ist. Falls Du das so nochmal fasst und der Stein dann bestimmt ganz bleibt - zeigst Du ihn dann mal hier?
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #6
So weit ich weiß, nennt man den Spiegelstein Spiegelfassung. Diese Fassart wird bei Steinen mit großer Tafel und sehr steilem Abzug (Fase, Fasskante , Facette) verwendet, um einen nahtlosen Übergang von Fassung zu Stein zu erzielen.
uhu
Sparkle
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Sparkle

 ·  #7
Zitat geschrieben von steinfroilein
Möglich, daß man da auch Phase oder Fase dazu sagt.
...

Heißt also, die Ringsteine mit Abzug/Phase/Fase werden gefasst und durch dieses 100%ig bündige Abschließen ist es dann die "feinere" Ausführung als der Steinbesatz ohne Abzug/Phase/Fase?


Abzug habe ich auch noch nie gehört, als Fasskante oder Fase kenne ich es auch. Es ist nicht nur eine elegantere/feinere Fassart, sondern auch weniger riskant. Eine "gebrochene" Kante verträgt mehr Belastung. Du musst Dir vorstellen, daß ja eine "Wand" aus Metall daneben steht. Deren Oberkante wird außen angeschrägt (befeilt) und dieses Stück hält den Stein, indem es über diese Fasskante des Steines getrieben wird. Das hält auch stabiler, da mehr Strecke, je nach Breite der Fase, zur Verfügung steht, an die das Metall angelegt wird. Ohne Fase müsste das Metall ja um 90° statt z.B. 45° anliegen am Stein, was im seltensten Falle glattgeht. Um zu halten, müßte auch mehr Metall auf die Steinfläche ragen, was diese dann noch mehr verkleinert. Blöd, wenn eine Wappengravur dann eingezwängt aussieht, da die Abstände zum Rand zu klein werden. Das erhöht das Bruchrisiko zusätzlich, denn die Gravur hat auch unterschiedliche Tiefen und der Stein ist dort dünner, das erzeugt auch Spannungen.
Sinnvoll in den meisten Fällen ist auch eine Minifase an der Unterseitenkante des Steines.


Zitat geschrieben von steinfroilein

Ich dachte, da spielt auch die Plattenhöhe mit eine Rolle....
- die einen wollen 1,2mm, andere 1,5 oder 1,9 bzw 2,0mm -


Ja die Plattenhöhe wirkt sich auch aus. Je dünner die Platte, desto empfindlicher. Darum sollte die Unterseite wirklich plan und parallel zur Oberfläche liegen. Die Dicke allgemein ist halt einerseits Geschmackssache -manche mögen keine "hohen" Ringe andererseits abhängig von der Bauart der Fassung und den Gesamtproportionen des Rings. Lagensteine oder auch einfarbige brauchen eine gewisse Dicke weil oft eine Gravur gemacht wird. Ich habe mal ab 1,5 mm aufwärts genannt bekommen für Gravuren....
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #8
Noch ein ganz vorsichtiger Hinweis zur Rechtschreibung: Eine Fase ist eine Abschrägung einer scharfen Kante, eine Phase ist ...
uhu
Sparkle
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Sparkle

 ·  #9
Oh danke Uhu, ich hatte es mit F im Kopf und auch so gelernt, war einfach ins Zweifeln gekommen, habs korrigiert. Eine Phase der Unachtsamkeit ;)
Das ist genauso verwirrend, wie das Wort "Kaderung" (als umlaufende, senkrechte Einrahmung von Flächen gemeint). Im nächsten Betrieb sagte man dazu Garder. :roll:
Sparkle
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Sparkle

 ·  #10
Da fällt mir noch was dazu ein, bezüglich Cabochons, wo wir grad beim Fassen sind. Bei kleinen Cabochons ist es sehr blöd, wenn die Seitenwölbung sehr steil und hoch geschliffen wurde. Dann muß die Fassungswand (ich meine natürlich Zargenfassungen) entsprechend hoch sein damit der Stein hält, verkleinert den Stein optisch extrem. Bei großen Steinen ist es weniger wild, wenn die Fassung groß ausfällt, der optische Eindruck ist dann stimmiger, wenn man deutliche, kräftige Fassungen mag. Erhöht aber etwas den Materialverbrauch.
Und besser plane Unterseite als gewölbte!
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #11
Jaja, jeder hat so mal seine Phasen.....

"Fase" kenne ich nur im Holzbereich, Schreinern und so. Wiki spricht allgemein von Werkstücken, daher vom Prinzip her das selbe. "Spiegelfassung" habe ich vorhin bei Rössler nachgelesen. Wieder etwas dazugelernt, danke.

Schleifersprache halt mal wieder. Scheint auch etwas Idarisch-Obersteinerisches durchzukommen:
Birnel = Birnform = Tropfen
Abzug = Fase = Facettenkante = Facette

@Nathalie & Menglöd: Beim Schleifen ist auch eine Kantenbrechung (Fase/Abzug/Facette) besser, auch Schleifer haben das Problem, daß spitze Kanten durch Druck brechen (beschädigt werden), daher ist mind. eine Facette anlegen, immer sinnvoller. Allerdings ein bis zwei Arbeitsgänge mehr je nachdem wieviel Abzüge gemacht werden.

Habt ihr übrigens aus Eurer Goldschmiede-Fasser-Sicht toll erklärt.

Ob Ingo auch eine Fase bzw. einen Abzug an seine Gabbro-Platte anbringt?

Zeigt mal Fotos bitte, ich hab' meine Hausaufgaben ja schon gemacht! 😉
Ich seh'ja meistens nie das Endprodukt, sondern nur die Steine, wie wir sie liefern sollen....
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #12
Zitat geschrieben von Sparkle
Bei kleinen Cabochons ist es sehr blöd, wenn die Seitenwölbung sehr steil und hoch geschliffen wurde. ... Und besser plane Unterseite als gewölbte!
Gewölbte Unterseite kommt davon, daß Cabochons meist in der Trommel poliert werden. Plane Unterseiten sind das Resultat von geschnitten Kugeln. Halbe Kugeln sind auch Cabochons....

Deswegen haben Cabochons aus der Trommel auch meist höhere Toleranzen (bis zu 3/10 bei Größeren auch noch mehr).
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #13
Hallo Steinfroilein,
ich habe eine etwas andere Erklärung für die gewölbten Unterteile der Cabochons: Es bleibt mehr Gewicht, bisweilen kann man sich auch noch für die bessere Seite entscheiden vor dem Polieren. Bei vielen Cabochons ist nur die Oberseite poliert. Diese Steine sind meist nicht auf Automaten geschliffen. Ich habe Sternsteine in der Hand gehabt, da war die Oberseite flacher gewölbt als die Unterseite. ( und ich wundere mich immer wieder, warum ein Goldschmied solche Steine kauft, wo er doch viel mehr Arbeit und Materialkosten hat). Bei durchsichtigen Cabochons wirken solche mit leicht gewölbtem Unterteil besser.
uhu
Sparkle
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Sparkle

 ·  #14
Danke Ingrid, wußte nicht, daß das von Trommelpolitur herrührt. Ich habs der Erhaltung höheren Steingewichts zugeschrieben und ich denke, daß ist auch ein Grund. Sieht man ja oft bei indischen Schliffen auf Gewicht, steil und hoch mit gewölbtem Unterkörper. Um solche Steine mache ich mittlerweile eher einen Bogen, denn es erhöht echt den Arbeitsaufwand, macht wenig Sinn bei günstigen Steinen, dazu in Silberringen. Aber zurück zum topic.
Hier mein erster Wappenring, massiv aus 585/- Weißgold mit 18% Palladium, nicht rhodiniert. Er sollte eben nicht wie typische Wappenringe á la Mantelring aussehen, daher habe ich ihn wie einen Zargen-Solitärsteinring gemacht. Kein Guß, sondern aus Blech und Walzprofil. Lagenstein Onyx (beh.). Allerdings vom Fasser gefasst, da wollte ich selbst kein Risiko eingehen...
Hab grad gesehen, Uhu hat schon wegen Steingewicht geantwortet, ich lass es mal so stehen
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stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #15
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