Kalk hat zwei große Feinde auf der Welt: Zitronensäure und Amido-Sulfonsäure. Zitronensäure hat den "Vorteil", dass sie einen vertrauenswürdigen Namen trägt. Dafür ist sie sehr teuer. Amido-Sulfonsäure hat einen unbekannten, nach Chemie klingenden Namen, dafür ist sie jedoch im Wirkungsspektrum nicht nur auf Kalk begrenzt und sie ist auch wesentlich billiger. Bei den Fliesenlegern läuft sie unter dem Namen Zementschleier-Entferner, bei den Klempnern als Kalklöser, wie Heinrich schon sagte, bei der Wasseraufbereitung als PH-Wert Absenker, in der Werkzeugindustrie benutzt man sie zum Ätzen von Stahl, - die Anwendungen sind vielfältig.
Auch bei den Goldschmieden taucht das Zeug unter anderen Bezeichnungen zu wahrhaften Horrorpreisen auf. Es hat jedoch den Vorteil, dass es keine Löcher in die Strümpfe und andere Textilien frisst, es macht Silber so weiß wie kein anderes Beizmittel, es löst die Rückstände von gipsgebundenen Einbettmassen und- es lässt die Beizgeräte auf Dauer unbeschädigt. Die teuren, beheizten Beizbehälter sterben alle den Säuretod, wenn sie mit Beize aus Schwefelsäure betrieben werden. Mit Sulfonsäure hingegen, ist dies nicht der Fall.
Feilen und Fräser schärfen, sind nur eine Facette dieses Edelsteins unter den Hilfsmitteln des Goldschmieds. Etwas Sulfonsäuerbeize aus einen Schwamm gegeben, entfernt hässliche Rückstände von Ultraschallgeräten wie von Zauberhand.
Es gibt viele Anwendungen.