So, ich hab mich durch diesen Bandwurm soeben durchgekämpft!
Was mir dabei auffällt ist, dass die eigentlichen Fragen zum Anfang noch immer unbeantwortet im Raum stehen:
Druckregler:
a) Für ein Mundlötrohr reicht ein ganz normaler Haushaltsregler (für geschlossenen Räume, KEINE Campingware!!!) mit 400mm Wassersäule (Ws)
b) Die Zündflamme stellt man sich ein, indem man einige cm vor der Öffnung, das Röhrchen zusammendrückt und damit die Gasmenge für die Zündflamme reduziert. Wollte man das über den Druckregler machen, würde die gesamte Flamme betroffen, was die Leistungsfähigkeit beeinflusst. So aber kann man, weil der Druck für die Zündflamme zu groß ist, diese separat einstellen und hat trotzdem noch die volle Gasmenge zur Verfügung. Neue Lötrohre müssen so auf den Verwendeten Druck eingestellt werden. Meist sind derartige Quetschstellen vom Hersteller in der Nähe des Regelventils für die Gasmenge bereits vorgesehen, man braucht die nur nach Wunsch zusammen zu drücken.
c) Es sollten nur Haushaltsregler verwendet werden, alle anderen Regler liefern einen viel zu hohen Druck und müssen daher auf kleinste Stufe herunter gedreht werden. Auch steigt das Risiko von Undichtigkeiten und Schlauchbrüchen bei zu hohem Druck enorm an.
Lötrohr:
a) Die erwähnten "Klapplötrohre" sind das so gen. "Pforzheimer Modell" der Lötrohre. Sie bieten außer den von Yvonne genannten Anwendungsmöglichkeit, ansonsten nur Nachteile. Dieses System ist zudem etwas für potentielle Selbstmörder, weil die Dichtungen der Ventile, die den Druck lediglich durch 2 mit Fett getränkte Filzpfropfen, die an einem Rohr-T-Stück vorbei geschoben werden und so die Gasmenge regulieren, mehr als nur mangelhaft sind. Somit besteht auch Explosionsgefahr, im besten Fall stinken sie nach Gas. Sie wurden einzig für Stadtgas verwendet, welches mit sehr niedrigem Druck an die Haushaltungen geliefert wurde. Da dieses Stadtgas zudem sehr giftig war und zusätzlich zu dem enthaltenen Kohlenmonoxidanteil auch noch Aromaten und andere schädliche Stoffe enthielt, wurden ganze Generationen von Goldschmieden gesundheitlich geschädigt. Mit dem Aufkommen des Erdgases, verschwanden diese Lötrohre, da sie weder für das Gas, noch für den höheren Druck geeignet waren. Und das ist auch gut so!
b) Die nachfolgenden Lötrohre verfügten alle über einen wesentlich besseren und dichten Kugelhahn, zudem über eine Injektordüse, mit welcher Verbrennungsluft beigemengt wurde (ältere Kugelhahn-Lötrohre für Stadtgas verfügen über keine Injektordüse). Erst diese Luftbeimengung macht das Gas (Propan/Erdgas) für Mundlötrohre geeignet. Auch bei diesen Lötrohren muss die Zündflamme entsprechend dem Gasdruck eingestellt werden.
Feilen:
Eine stumpf gewordene, verrostete, oder abgenutzte Feile, kann man sich sehr gut mit Amido-Sulfonsäure schärfen. Auch neue Feilen müssen nach dem Härtevorgang erst einmal geätzt werden, damit sie scharf werden. Dieser Vorgang lässt sich zwei bis dreimal wiederholen und liefert eine, zwar von Mal zu Mal abnehmende, jedoch immer noch gute Schnittqualität. Diese Säure lässt sich auch hervorragend zum Abbeizen der Arbeitsstücke verwenden und macht eine sehr weiße Silber-Oberfläche. Es sollte aber wirklich, wie bereits gesagt, immer nur mit der besten Feilenqualität gearbeitet werden. Also ruhig alte Feilen sammeln, bei den heutigen Feilenpreisen lohnt das Aufarbeiten alle male! Die Feilen werden in eine kräftige Säurelösung getaucht und verbleiben dort erst einmal etwa 5 Minuten bei lebhafter Gasentwicklung. Falls erforderlich, Vorgang wiederholen. Mit Wasser abspülen. Diese Säure ist zwar sehr aggressiv bei Stahl und Kalk, sie ist jedoch viel ungefährlicher als die normale Beize aus Schwefelsäure. Ausgangsmaterial ist ein Salz, welches in Wasser gelöst wird. Die Säure kann auch warm verwendet werden. Sie eignet sich auch sehr gut zum Auflösen abgebrochener Bohrer aus dem Werkstück (über Nacht).
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