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Mikromosaikbrosche

 
Luci
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Luci

 ·  #1
Hallo zusammen!
Eine Bekannte von mir möchte diese Brosche verkaufen. Nun suchen wir einen fairen Privatverkaufspreis und mich würde interessieren, von wann die Brosche stammt. Mit Mikromosaiken kenne ich mich nur zu Ungenüge aus.
Die Brosche scheint eher Souvenirqualität zu haben, aber aus welcher Zeit? Eher 1830 oder 1930? Gold oder Messing? :?:
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Gästin
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Gästin

 ·  #2
ui. hübsch.

Ist das der Petersdom in Rom?
Luci
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Luci

 ·  #3
stefanS
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stefanS

 ·  #4
kleine vorgeschichte zuerst
diese mosaikarbeiten sind typisch für die zeit nach 1800.
durch napoleon verloren fast alle kardinäle und bistümer ihre grundlage und auch ihr geld.
( eine seiner schwester hatte eine ganze parrüre in dieser art )
prunkvolle kirchen wurde so gut wie keine mehr in rom gebaut oder umgestaltet.
aus diesem grund wurden viele der damaligen mosaik künstler arbeitslos.
diese suchten sich ein neues betätigungsfeld und stellte schmuckstücke bzw schmuckplatten her.
nun darf man sich nicht vorstellen, das da ein mann gesessen hat und steinchen für steinchen das mosaik gelegt hat. es wurden lange glasstäbe in passende bündel gebunden und verklebt und dann in scheiben herunter geschnitten, im britischen museum ist ein sehr schönes anschauungsstück.
die grand tour war nach dem wiener kongress wieder in mode und die jungen herren fuhren nach italien.
das zur geschichte von mosaikschmuck
du hast recht es ist ein" touristen" stück , aber eines rom besuchers der wohl in der 2. hälfte des 19. jahrhundert dort war und das stück erstanden hat.
diese stücke gibt es in den unterschiedlichsten qualitäten ( es ist abhängig von der anzahl der steine / cm² und der künstlerischen verarbeitung und dem motiv - rom gibt es sehr oft, venedig ist seltener ).
deines würde ich im gehobenen mittel einordnen und es auf ein paar 100 euro schätzen ( verkaufspreis im antikhandel 5-600 ). ich wundere mich immer wieder welche "hohen" preise die stücke als " unechter modeschmuck " erzielen.
aber es ist ein, immernoch aktuelles sammlergebiet .

gruß
stefan
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Guestuser

 ·  #5
bei einem piedra dura Stück würde ich beim Preis zustimmen aber für diese Brosche mit Beschädigungen finde ich ihn ambitioniert.
stefanS
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stefanS

 ·  #6
Luci
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Luci

 ·  #7
Hallo!
Danke für deine ausführliche Antwort, Stefan! Ich bin bei der Brosche über die Broschierung gestolpert. Alle alten Stücke, die ich gesehen hatte, hatten einen normalen C-Verschluss mit einer Nadel, die etwas länger als die Brosche war. Diese Brosche hier hat jedoch einen Verschluss, wie ich ihn aus der Zeit um 1900 - 1930 (grob) kenne. Wurde die Broschierung wohl ausgetauscht?
stefanS
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stefanS

 ·  #8
ja, ich denke das er ausgetauscht wurde, auch die öse oben scheint aus dem gleichen material zu bestehen und dort scheint zinnlot ist anscheinend zinnlot verwendet worden

gruß
stefan
Luci
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Luci

 ·  #9
Könnte ein "normaler Feld-, Wald- und Wiesengoldschmied" ( 😉 ) die Brosche wieder zu einem annehmbaren Preis etwas restaurieren? Sprich: Zinnlot entfernen und etwas aufhübschen? Was würde das wohl kosten?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Die Vorderseite sollte restauriert werden im Bereich des gebrochenen Malachitringes. Das kann mit einer Paste aus Zweikomponentenkleber und Malachitpulver in mehreren Durchgängen und Farben so geschehen das die Streifung des Malachits möglichst unsichtbar ergänzt wird.

Mit dem Zinn ist es schwieriger abzuschätzen wie viel Arbeit entsteht, denn wenn es weg ist fällt ja irgend etwas auseinander was das Zinn zusammenhalten sollte.

Eine perfekte Restauration würde darin bestehen das Zinn komplett zu entfernen die Steinplatte auszufassen und wieder einen originalen C-Haken an den Verschluss zu löten, so wie die anderen Fehler zu löten statt zu zinnen.

Das wird sich aber in Hinblick auf einen Verkauf als unrentabel zeigen. Das sollte man nur machen lassen wenn man die Brosche behalten will.
stefanS
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stefanS

 ·  #11
ich würde da nichts dran ändern , das stück ist mind. 150jahre alt und die sollte / kann man ruhig sehen.
aber das ist meine persönliche meinung

gruß
stefan
Luci
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Luci

 ·  #12
Wir haben uns mittlerweile verständigt und ich habe beschlossen, die Brosche selbst zu kaufen.
Heinrichs Restaurationsvorschläge klingen gut, aber vermutlich zu teuer bzw. unrentabel. Ich werde die Brosche wohl einfach als Anschauungsobjekt in Ehren halten und sie neben meine Lavacameo aus Italien legen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Baer
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Baer

 ·  #14
Schönes und interessantes Stück Geschichte, gefällt mir auch sehr gut Luci.

Danke für die Erläuterungen dazu Stefan, hatte ich vorher nie was von gehört. :)
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