Zitat geschrieben von Uta Sibbersen
Also ich bin schon etwas überrascht über die Negativen Rückmeldungen. Meine Tante war 99 und diesen
Ring gibt es nicht mehr.Seriöse Anbieter haben mir 850 Euro geboten.Also entweder sind meine Bilder
schlecht oder ich weiß es auch nicht.
LG Uta
Den Rechenfehler machen viele das sie das Alter der Erblasserin mit dem Alter deren Schmuckstücke gleichsetzten.
Überlege mal ob es zur Zeit der russischen Revolution, der Absetzung des deutschen Kaisers, der Unsicherheit und des ersten Weltkrieges üblich und möglich war einem Baby einen Damenring in der Ringgröße einer erwachsenen Frau zu schenken.
Und überlege ob ihre Familie dann so reich und unbeleckt von der Armut des Börsencrash 1928 gewesen sein kann das sie einen Goldring eines dann ca. 18 jährigen Mädchens nicht verkaufen musste als in Deutschland viele verarmten und die Arbeitslosigkeit Höchststände erreichte.
Auch die Hungersnot 1945 nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg muss Deine Tante dann ungeschoren gelassen haben.
Das sind die Perioden des letzten Jahrhunderts gewesen in denen Ratzeputz ganze Familienvermögen verkauft worden sind und Goldschmuck eingeschmolzen wurde. Deshalb gibt es aus der Zeit davor so wenig erhaltene Stücke.
Abgesehen davon ist der Ring stilistisch und von der Machart her wirklich eindeutig dem letzten Viertel des 20sten Jahrhundert zuzuordnen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Deine Tante hat wahrscheinlich vom Wirtschaftswunder (mit Millionen Gasterbeitern und Flüchtlingen aus Osteuropa nach dem 2ten Weltkrieg) genau so profitiert (wenn sie nicht in der DDR lebte) wie der Querschnitt der deutschen Bevölkerung und in dieser Zeit genau so wie Millionen andere, sich Vermögens- und Luxusgegenstände leisten können und folglich angeschafft.
Aus dieser Zeit gibt es daher viel vererbten Schmuck, der auf einen Markt trifft der heute zwar noch reicher ist aber nicht unbedingt den Geschmack der Eltern teilt und daher weniger für Deinen Ring bietet als er damals gekostet haben mag.