Mal wieder Chemie: Blausilber

Helft mir mal bitte.
Also Blausilber ist doch die "Tiefenoxydation" des bei Erhitzen oxidiertem Kupfers im Silber, wo nachher die Schwefelsäure oder was auch immer nicht tief genug in das Material eindringen konnte, im Gegensatz zum oxidertem Kupfer an der Oberfläche, das sie lösen konnte. Also bis zur Blausilberschicht ist sie nicht rein gekommen, hier blieb oxydiertes Kupfer ungelöst.
Richtig?

Mal ganz dumm, dann kann man doch das Stück mit den Blausilberflecken einfach in Säure legen, und diese löst nun auch den an der Oberfläche erscheinenden Rest, wo sie jetzt hin kommt?

Steh ich auf dem Schlauch oder geht das tatsächlich?

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Das Blausilber aus der angeschmirgelten Fläche mit Hilfe von Säure zu lösen, geht leider nicht.

Das Kupferoxid, das nach dem Glühen an der Oberfläche rötlich-braun ist, ist Kupfer(l)oxid, in dem das Kupfer einwertig vorliegt, also Cu2O. Außerdem gibt es hier auch Kupfer(ll)oxid, also Cu0. Das erstere ist säurelöslich, das zweitere nicht. Cuo kann aber durch nochmaliges Erwärmen zu Cu2O reduziert werden. Dabei wird weiteres Kupfer aus der Oberfläche gelöst- das ist das Weißsieden.

Blausilber entsteht in der Tiefe, da sich das Silber durch die Hitze beim Löten/Glühen "öffnet" und so der Sauerstoff tief eindringen kann. Hier entsteht nur Kupfer(ll) oxid, das sich nicht IM Silber reduzieren lässt zu der löslichen Variante. Daher funktioniert das Weißsieden bei Blausilber, aber nur in einer seeeehr dünnen Feinsilberschicht. Darunter bleibt das Blausilber erhalten und kommt sofort nach leichtem Polieren/Schmirgeln wieder zum Vorschein.

So habe ich es mal gelernt, wenn mein Gedächtnis im Urlaubsmodus mir keinen Streich spielt...