Goldschmiedeforum
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Frage zu Hologramschmuck

 
frufus
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frufus

 ·  #1
Hallo!

es gibt ja ab und an mal Schmuck, zB. Schmuckmünzen mit Hologram. Mich würde interessieren wie diese hergestellt werden? Wird das Hologram direkt auf den Schmuck gelasert oder wird der Hologramteil später in den Schmuck eingefügt?

Danke!
Philipp_F
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Philipp_F

 ·  #2
Zitat geschrieben von frufus
Hallo!

es gibt ja ab und an mal Schmuck, zB. Schmuckmünzen mit Hologram. Mich würde interessieren wie diese hergestellt werden? Wird das Hologram direkt auf den Schmuck gelasert oder wird der Hologramteil später in den Schmuck eingefügt?

Danke!


Ich kann dir hier nur aus dem Goldbarrenbereich helfen, dürfte dort aber ähnlich sein. Dort nennt man es ein Kinegram bzw. Kinebar. Dank Firmengeheimnis ist aber über die Machart wenig bekannt.

Entgegen dem Wikipediaartikel "Kinegram" kann ich mir kaum vorstellen, dass es direkt mit aufgeprägt wird. Warum ist ganz einfach, denn dann müsste das Prägewerkzeug mit dem Negativ des Kinegrams ausgestattet sein. Das Kinegram ist aber eine sehr feine Microstruktur im Nanometer-Bereich die dadurch Interferenzeffekte im Licht erzeugt. Die Lichtwellen überlagern sich, somit kommt es zu konstruktiven und destruktiven Interferenzen. Dazu benötigt es hohe Präzision. Jetzt kennt jeder Münzsammler den sogenannten "Erstabschlag", das sind die ersten paar Münzen nachdem die Münzpräge neue polierte Werkzeuge eingesetzt hat. Nach einigen Prägungen sind diese aber schon wieder so verschlissen, dass die Prägung schwammiger wird, der Drehglanz abnimmt und nicht mehr als Erstabschlag gilt. Für eine Microstruktur wäre das tödlich.

Somit muss das stimmen, was im Wikipediaartikel "Kinebar" steht, das Hologram wird nach der Prägung aufgetragen.

Ganz sicher ist aber, dass es ins Gold direkt aufgebracht ist. Es handelt sich hierbei um keine Folie o.ä. Fälschungen solcher Barren erkennt man nebenbei genau daran mit guter Sicherheit.

Naja, ich hoffe ich konnte dir wenigstens teilweise helfen. Problem bei der Sache ist eben, dass es sich um Firmengeheimnisse handelt. Wobei ich mir sehr sicher bin, dass so eine Microstruktur im großen Stil ausschließlich mit einem ordentlichen Laser in wirtschaftlicher Weise aufzubringen ist.
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steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #3
Bei der Kinetechnologie, von welcher Argor-Heraeus Lizenznehmer ist, werden im Produktionsprozess feine Mikrostrukturen direkt auf die Goldbarrenoberfläche aufgetragen; Philipp_F hat Recht, die Firma OVD Kinegram Ag beispielsweise hält die Prozedur als Betriebsgeheimnis unter Verschluß.

Eine Anleitung zum DIY-Hologramm gibt es hier:
http://www.vjuliet.com/2013/02…ld-cd.html 😉

Im transparenten Bereich, beispielsweise in Edelsteinen oder im Glasschmuck sieht es allerdings so aus:
http://www.lasart.com/tech/index.html

Und dann gibt es noch diese Art Hologramm-Schmuck.

Vielleicht hilft dieser Link auch weiter http://www.nli-ltd.com/publications/color_control.php .
So bekommt man wenigstens etwas Einsicht in die Materie.

Früher hat man in Kaufbeuren-Neugablonz Glaschmuck mit Hologramm gefertigt, da ging es allerdings um Beschichtung, Bedampfung um diesen Effekt hervorzurufen.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #4
Sag mal Philipp, sind das deine Fotos ?

Edit: Die Frage haben wir per PN geklärt.
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