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Modeschmuck Brosche

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #16
@Lis: zur Unterecheidung Vorktiegszeit - zu 50, wenn ich hier - nicht interpretieren sondern - verkürzen darf: für 50er hinten zu gut, vorne zu schlecht?

Das ist interessant, ich bin davon ausgegangen, dass genau aus den von dir aufgeführten Gründen für genau das von dir genannte Klientel - man einfach die Formen, die den Krieg halbwegs heil überstanden haben in den 50ern nochmal hergenommen hat und damit so lange es sich verkaufte einfach weiterproduziert hat.

Das Aufkommen einer mondänen Mode, in den 50ern, da stimme ich dir zu, schwappte a.) von den Siegermächten herüber, war also in USA vlt FR zunächst mehr ausgeprägt, man musste es sich auch leisten können, und b.) hatten viele Deutsche doch noch die im 3. Reich propagandierten Tugenden verinnerlicht wie Konservativismus (>entartete Kunst<) Bodenständigkeit und waren neuen Stilen gegenüber wenig aufgeschlossen, wollten auch wahrscheinlich erst mal das fertig ausleben, worin sie unsanft unterbrochen worden waren.

Allein vom schlechten Erhaltungszustand auf Vorkrieg zu schließen, genügt nicht unbedingt, wenn das Teil entsprechend schlecht aufbewahrt und gehändelt wurde könnte es jünger sein. (reine Vermutung)
Bergkristall
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Bergkristall

 ·  #17
Ich hab nicht immer, aber gelegentlich (immer öfter?) die Tendenz mich zu kompliziert auszudrücken. :)

Ich meinte für 60er hinten zu fein, eventuell für 20er vorne zu schlecht. Das mit dem Tragen ist aber auch ein Argument, das vermehrt Patina ja ungemein, wie auch ein Lagerplatz auf dem berüchtigten Dachboden.

Das was Du in Deinem zweiten Absatz schreibst, meinte ich auch. Wobei bei entsprechendem Verkaufserfolg auch noch neue Formen oder Varianten auftauchen können. Blau passt ja nicht zu jedem Kleidungsstück. 😉

Lis
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #18
Ob ich rote, grüne oder blaue Steine hinklebe nimmt sich ja nichts.
Zitat
eventuell für 20er vorne zu schlecht.
Könnte auch daran liegen, wenn die Formen sehr lange benutzt werden, dass sie im Laufe der Zeit an Detail einbüßen, sozusagen "verschleifen"/ "verschleißen""?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #19
Zitat geschrieben von KIFFA
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Das Modell entspricht keinem Stil sondern ist nur angelehnt an einen Stil


Und welcher Stil ist das, an den es angelehnt ist?


In weitem Bereich könnten solche Broschen die Vorbilder gewesen sein:
Anhänge an diesem Beitrag
Broschen.JPG
Titel: Broschen.JPG
Luci
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Luci

 ·  #20
Ich habe vom Thema Strass eigentlich gar keine Ahnung, finde aber die Beiträge der meisten User hier im Thread ziemlich interessant und habe deshalb mal das Buch "Strass. Internationaler Modeschmuck von den Anfängen bis heute" aus dem Regal geholt.

Zu den Verarbeitungstechniken steht auf Seite 73:
Gießen
Seit den 30er Jahren werden Rohformen für Modeschmuck auch gegossen. Mit den Gussverfahren wird es möglich, massive, plastische Schmuckstücke rationell zu fertigen.
- Beim Wachsausschmelzverfahren wird...
- Beim Schleudergussverfahren wird... --> jeweils Ausführungen zu den beiden Techniken
KIFFA
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KIFFA

 ·  #21
Zitat geschrieben von Bergkristall
. Da stellt sich mir aus dem Bauch heraus die Frage, ob man in den 20er bis 40ern da nicht ein wenig besser gearbeitet hat.
Lis


Nein - die Zwanziger kommen meines Erachtens nicht in Betracht. Auch die Sechziger, denke ich, scheiden aus.

Es müßte sich um die Zeit zwischen 1930 und 1950 handeln. Mein Tipp ist die unmittelbare Vorkriegszeit.

Ist doch eine gute, zumindest ausreichende (vorläufige) Datierung zu sagen, dass diese Brosche wahrscheinlich Ende der ersten Hälfte des 20 JH hergestellt wurde! Ich meine zudem, das Gablonz (vorläufig) erster Kandidat für die Herstellung ist.

Danke für geäußerten Meinungen!
KIFFA
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KIFFA

 ·  #22
Ich habe gerade gepostet, ohne die Wortmeldungen auf Seite-2 gelesen zu haben! Das hole ich gleich nach und melde mich wieder - wenn nötig!

Eine Zusatzfrage an Heinrich!

Du sprachst von einer möglichen Vergoldung der Brosche. Sieht ganz so aus, als wäre genau das der Fall! Ist das evt. ein Hinweis auf Silber, als Ausgangsmaterial? Oder wurden auch andere Materialien vergoldet? Der "schwarze-Stein-Test" spricht in der Tat für Silber!

Glaubst Du die Steine wären geklebt oder scheidet Kleben aus, wenn sie in eine Fassung eingesetzt sind? Gibt's evt. auch beides? In eine Fassung einsetzen und zusätzlich kleben? Wäre ja eigentlich widersinnig...!

Melde mich später - der Garten bitte um meine kurzfristige Aufmerksamkeit!
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
KIFFA
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KIFFA

 ·  #24
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
Ich meinte ja schon das es sich um Weichguss handeln würde. Nicht um Silber. Wenn geklebt, und die Steine Sind definitiv geklebt, dann ist es nicht gefasst.Was hast Du für einen Test gemacht mit einem schwarzen Stein?


Heinrich - die Kurzversion? Die Langversion? Die Normaloversion oder die Kiffavision?

Zuerst beantworte ich Deine Frage.

Schwarzer Stein - aus Tiznit, der Silverstadt in Marokko (sollte dorthin mal einer von Euch Agadir/Marrakech Bade/Souk-Urlaubern reisen [z.Zt. fliegt Ryan für um die 75 Euro nach "Mraksch" - hin+rück!!!) sollte er/sie mich evt. vorher auf Schmuck- und Silver-City Tiznit ansprechen. Könnte Bargeld wert sein!]. Ein scheinbar 08/15 Stein - in etwa mandarinengroß, jedoch flach, total schwarz und leicht natürlich rauh. Alle "Silverados" in Tiznit arbeiten mit diesem "Kiesel" - jedenfalls in solchen Fällen, wenn der Augenschein nicht ausreicht. Selten - mit anderen Worten!

Da alter Marokkoschmuck überwiegend aus Silber geschmiedet wurde (vom Norden/Fes des Landes abgesehen, wo Gold bevorzugt wurde) und ich viel mit diesem Schmuck zu tun habe, habe ich mir zu Beginn meiner "Ethnolaufbahn" ebenfalls einen solchen Stein zugelegt. Dazu ein Fläschchen "Gift" - alles zusammen 5 Dirham billig (können auch 10 gewesen sein - mehr kaum). Ich habe also Anfang der Neunziger alle meine antiken Käufe "gerubbelt", dann die Flüssigkeit aufgeträufelt und schnell erkannt, das diese Prozedur wenig nützlich war. In Marokko ist quasi alles aus Silber was alt oder älter ist!

Es dauerte nicht lange und ich benötigte die Flüssigkeit nicht mehr. Die Intensität des nach dem Rubbeln des Schmuckstücks auf dem "schwarzen Stein" verbliebenen Silbers (wooow - welcher Satz!! Aus der Drechselmaschine für angehende Jungjournalisten) machte schnell deutlich: Silber oder Nichtsilber, aber auch "gutes Silber" (Sterling) oder weniger gutes/viel Silber.

Nach einem Jahr habe ich Stein und Flüssigkeit weggepackt und erst 20 Jahre später wieder herausgeholt - vor einem halben Jahr also - als mich die "Beste von Allen" mit einfältigen Amateurfragen der Sorte: "Schatziiiii....??? Do you think this is real Silver?" nervte.

Antwort: "Of course not..., hey...wait...let me see!"

Man nehme besagten Tiznit-Stein, halte ihn fest in der linken Hand (Linkshänder anders 'rum), zitiere mehrfach die Schmuck-Suren des Koran und reibe eine weniger wichtige Stelle des in Frage stehenden Schmuckstücks mit schnellen "Auf-und-Ab" Bewegungen und 2-3 cm langen, parallelen Linien über den Stein mit dem Ziel eine geschlossene Silberlinie zu erhalten!

Ist das Ergebnis auf eine bestimmte Art eindeutig silbrig - dann ist es....äääh...Silber! Ist diese Linie eher silbrig-rötlich oder silbrig-gelblich ausgefallen - nach "rein-Silber" die beiden wahrscheinlichsten Farb-Varietäten - ist entweder Kupfer oder Messing im Spiel.

Rocket-Science ist das nicht! Im Gegenteil - mit ein bißchen Übung sollte Jederfrau nach kurzer Zeit in der Lage sein mit diesem "Tool" Silber bestimmen zu können, sollte er/sie/es sich nicht auf Erfahrung im Umgang mit Silber berufen können.

Die Brosche war ein typischer Fall, wo mein "black-stone" zum Einsatz kam und das auch erst nachdem Du von "evt. vergoldet" sprachst. Bis dato - Deiner Post - bin ich nicht davon ausgegangen, dass das Grundmaterial der Brosche Silber sein könnte!

Der Stein-Test hat bestätigt!

SILBER!
KIFFA
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KIFFA

 ·  #25
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal
das es sich um Weichguss handeln würde. Nicht um Silber.
^

Was ist "WEICHGUSS"...? Erklärt das Wort die verwandte Technik, das benutzte Material oder beides zusammen?
Tilo
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Tilo

 ·  #26
weichguß meint Guß(auf welche Art auch immer) mit niedrig(temperatur)schmelzenden Metallen/Legierungen wie Zinn, Blei, (evtl. noch mit Cadmium und Zink)


wie du mit deinem rein farbbasierten Steintest Zinn ausschließen willst, kapier ich aber nicht
Zinn (Weichguß) ist nunmal auch weiß und weich und fühlt sich sehr sehr ähnlich an und sieht auch ähnlich aus

hast du ein Stück Lötzinn in Reichweite?
hast du damit schonmal einen Strich auf deinem Stein gemacht?

und ob du damit wenigstens Alpacca (Neusilber CuNiZn) wirklich zuverlässig von Silber trennen kannst, weiß ich nicht
ich tippe bei deiner Brosche auch eher auf Zinn/Zink/Blei bzw deren Legierungen
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 ·  #27
glaube ich auch nicht dran...Du wirst einen Kupfer/Messingkern erkennen können, das wars dann aber auch schon. Ohne die Bestätigung durch die Säure wird dir der Test nichts nützen.
KIFFA
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KIFFA

 ·  #28
Zitat geschrieben von Tilo
weichguß meint Guß(auf welche Art auch immer) mit niedrig(temperatur)schmelzenden Metallen/Legierungen wie Zinn, Blei, (evtl. noch mit Cadmium und Zink)


Also "weiche Metalle" (wie die von Dir genannten) "in eine Form gegossen", wenn ich das richtig verstanden habe.

Ist oder war es üblich (und auch technisch möglich) die genannten Metalle zu vergolden?

Ich vermute, Heinrich könnte meiner Silber-Diagnose für die vorgestellte Brosche kritisch gegenüber stehen. Ich muß gestehen - ich selbst bin ebenfalls kritisch. Kritisch und erstaunt. Die Logik für eine solche Brosche Silber einzusetzen, erschliesst sich mir nicht - es sei denn technische Aspekte sprächen dafür! Warum, so ist zu fragen, sollte bei einer eher kostengünstigen und massengefertigten Brosche mit Glassteinen relativ teures Silber eingesetzt werden (mit "relativ teuer" ist der Preisuntgerschied zu den gewiss günstigeren Metallen gemeint, die Du aufgelistet hast, Tilo)? Das scheint auf den ersten Blick keinen Sinn zu machen!

Ich will jetzt nicht (erneut) meine Kenntnisse in der Silbererkennung heraus streichen, aber ich halte meinen "Stein-Test" eigentlich für unfehlbar. Eine einzige Ausnahme wäre denkbar: Es gibt es zweites (und billigeres "Weichguss-Metall", das absolut identische "Abstriche" auf einem solchen schwarzen Stein hinterläßt! Davon habe ich jedoch bisher nicht gehört und es ist mir bei meinen unendlich vielen Test noch nie unter gekommen!

Natürlich hinterlassen auch andere Metalle "silbrige" Linien auf diesem Stein. Das ist bekannt und habe ich oft gesehen - aber diese Linien von gutklassigem Silber hinterlassen eine so typisch silbrige Farbvariante, wie kein anderes (silberfarbenes) Metall!

Vielleicht kennt Ihr ja einen weiteren, einen anderen Test-zum-Hausgebrauch, der meine Sterling-Diagnose bestätigt - oder ihr widerspricht?
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 ·  #29
den Strich auf einem Probierstein macht man auch hier- danach wird aber mit Prüfsäure geprüft. Diese Säure kannst Du kaufen, wenn sie den Strich rot färbt - mal ganz simpel ausgedrückt- dann ist es Silber.
Tilo
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Tilo

 ·  #30
Jürgen, hats du mein edit schon gesehn?
hast du tatsächlich schon bewußt Zinn und Zinnlegierungen von Lot oder Zinntellern oder... auf deinem Stein gerieben?

ja, Weichguß kann vergoldet/versilbert werden, ist doch Standard bei Abzeichen und Modeschmuck
und auch bei der Brosche wahrscheinlich

pege: die rote Säure bekommen Laien nicht zu kaufen, weil sooooooooo giftig/gefährlich (wahrscheinlich sogar giftiger als das Teufelszeug Borax usw usf)
gibt neuerdings laienkompatible Säuren(kombinationen) für Silber
Aus unserem Shop


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