Das es zur Zeit noch nicht allzu viele gibt, die diese Modelle vergießen stimmt schon.
So kenne ich z.B. keine Lohngießerei die diese Teile gut vergießen kann.
Liegt jedoch meiner Meinung nach nicht am Können, sondern am Wollen.
Bei Asiga, und so "dicht" wie ich da dran bin, wird viel über dieses Thema geredet. Meine Bemühungen eine Lohngießerei zu finden waren bislang leider um sonst, so dass noch alle Lohngießarbeiten die bei Asiga Deutschland angefragt werden über mich laufen. Was weder mein Bestreben noch eine dauerhafte Lösung für mich ist. Deshalb halte ich jetzt nicht unbedingt was von Geheimniskrämerei.
Zur Zeit gibt es verschiedene Lösungsansätze:
Von den von Heinrich beschriebenen Wachsstangen in die nicht veraschte Rückstände fließen sollen, über Ausblasen der Muffel bis hin zu dem nachträglichen Härten der Objekte unter Wasser.
Hr. Cser von der Fa. Ti-Research der mit im Boot ist, hat sich der Sache einmal angenommen und Versuche mit dem Asiga-"Wachs" gestartet. Die Kennziffern, wann genau was mit dem Resin geschieht stehen in der Studie. Dort ist dann auch zu sehen, das eben dieses Resin nicht bei den in den Lohngießereien üblichen Temperaturen rückstandslos verbrennt. Sondern einfach wesentlich höhere Temperaturen benötigt. Temperaturen die gipsgebundene Einbettmasse nicht verträgt.
Die Öfen werden durch die höhere Temperatur mehr belastet, und wie Uli schreibt muss nach dem Guss gestrahlt werden. Mehrbelastung der Öfen, sowie Mehraufwand nach dem Guss führen zu höheren Gusspreisen. Kalkuliert für einen einzelnen
Ring in etwa 40 Euro. Nicht gerade lukrativ für Lohngießereien und deshalb nicht sehr beliebt.
Zu den von Uli beschriebenen Problemen der Einbettmasse:
Ich setze voraus, das wir über Invest CP reden. Ich weiß von Wolfram das ihr die nutzt. Und da gibt es eigentlich kein "ohne Voransage", sondern solche Dinge wie Risse in der Muffel haben einen nachvollziehbaren Grund, der im Ausschlussverfahren eingegrenzt werden kann:
Zunächst einmal besteht die Einbettmasse aus Liquid und Pulver.
Dieses Liquid ist eine zu fast 100 % gesättigte Lösung.
Der chemische Prozess des Abbindens löst eine thermische Reaktion von Liquid und Pulver aus.
Was genau bedeutet es nun, wenn ich mit thermisch reagierender Einbettmasse arbeite:
Je nach dem welchen Temperaturen das Liquid nun ausgesetzt wird, hat dies Einfluss auf die Abbindezeit. In der kalten Jahreszeit kann nun aus 15 min leicht 20 min werden bis die Muffel in den Ofen kann. Im Sommer bei Temperaturen um die 20°-30° bindet die Masse wesentlich schneller ab.
Ein zu frühes Einstellen in den Ofen führt zur Störung des chemischen Prozesses. Das im Liquid befindliche Wasser ist noch nicht gänzlich verbraucht. (Die Muffel dampft noch) Dieses Wasser wird nun in einen glühenden Ofen gestellt. Ergebnis ist klar.
Zu spätes Einstellen in den Ofen: Die Hitze des Ofens greift nicht in die Spitze der thermischen Reaktion. Ergebnis das selbe.
Wenn die Einbettmasse nicht richtig gelagert wird, z.B. im 20 kg Sack: Kann sich Feuchtigkeit in die Einbettmasse schleichen. Somit stimmt das Verhältnis zw. Wasser & Liquid nicht mehr. Ergebnis: wie Oben.
Das Liquid wurde zu kalt, z.B. auf dem Transport: Bestandteile kristallisieren aus und sammeln sich am Boden der Flasche. Das Mischungsverhältnis stimmt also nicht mehr.
Das Liquid wird mit Wasser verdünnt: Es wird mehr Wasser beigefügt als es benötigt: ebenfalls kein schöner Guss
Und das sind mal nur ein paar Möglichkeiten.
Ich gehe davon aus, das Du die Mischung richtig machst, Dein Liquid neu ist und Du die Einbettmasse richtig lagerst. Risse in der Einbettmasse ist, kann ich Dir versichern, bei Invest CP nicht normal.
Für meinen Teil würde ich Dir folgendes Raten:
Liquid pur nehmen, ohne Verdünnung
Zeitpunkt zu dem die Muffel in den Ofen kommt genau abpassen.
Ich kann aber auch mal noch gern Hr. Cser fragen, ob er sich an dieser Stelle einklinken möchten.
LG