[Monatsthema] wie verkauft man Schmuck?

So kompliziert ist das gar nicht. Der Schmuck verkauft sich selbst. Jedes Schmuckstück sucht sich sozusagen seinen Käufer. Als Verkäufer werde ich nur gebraucht um letzte Bedenken oder Zweifel auszuräumen, ein paar technische Fragen zu beantworten und den Schmuck einzupacken.

Der Kunde hat meist seine Entscheidung schon in wenigen Sekundenbruchteilen getroffen und wir machen dann nur noch Smalltalk um den Schein zu wahren und eine "good mood" aufrecht zu erhalten.

Beide Argumente stimmen absolut. Ich füge dazu aber an, daß manches Schmuckstück als Erstes natürlich gefallen muß, oft trauen sich manche Leute nicht, sie anzuprobieren oder können sich nicht vorstellen, wie es getragen aussieht und sich so anfühlt. Dann kann man mit einer Ermunterung, es unverbindlich mal anzulegen, schon weiterkommen. Die Überraschung, wie gut es einem steht und das es toll aussieht, räumt oft den letzten Zweifel aus. Dann hat das Schmuckstück wahrlich seinen Träger gefunden.

Heinrich: Top Argument :super: Dann brauchts auch kein heiße-Luft-Lifestyle-Marketig-Gebläse was mitverkauft werden muß

Ja, das stimmt. Im Fachgeschäft kann man aber auch fragen, ob es nach Absprache zurückgehen kann oder Umtausch möglich ist. Sowas bieten wir ja auch an, wenn es eine Überraschung sein soll und diese vielleicht nicht so ganz gelingt. Jedenfalls bei Lagerware, individuelle Anfertigung ist ein anderes Thema. Man muß halt darüber sprechen, dann ist schon einiges möglich. Und es spart das Schlangestehen in der Post, wenn es zurückgeschickt werden muß. Das Zurückschicken, mal den gesamten Onlinehandel betrachtet, ist ja auch alles Andere als umweltfreundlich.

Außerdem finde ich, im Laden anprobieren, fühlen etc. ist schon eine gute Sache. Wer sich nicht sicher ist, läßt es zurücklegen oder entscheidet sich, doch nicht zu kaufen. Wenn man doch kauft, dann finde ich das Prinzip"gekauft ist gekauft" schon angebracht. Warum soll ein Händler, Goldschmied oder Juwelier die Wankelmütigkeit ausbaden? Sowas macht ja auch Arbeit, Buchhaltung etc. Wenn das Überhand nähme, könnten gleich alle auf Onlineshop umsteigen und sich schicke Verkaufsräume sparen. Das wäre aber schade, denn solch ein Einkauf ist ja auch ein Erlebnis. Für alle Seiten gibts also gute Gründe und entsprechende Daseinsberechtigung. Für lokalen Einkauf als auch für Online.

Wie auch immer, entweder möchte man sein Schmuckstück haben oder nicht. Ein Vielleicht wäre, wenn ich mein persönliches Einkaufsverhalten betrachte, dann eher ein Grund, es sein zu lassen. Das bezieht sich dann auch auf alle Waren.

Klar, ist auch gut so.