Übung hilft
Ist mir Anfangs aber genauso gegangen. Hier sind nen Paar der Sachen die mir geholfen haben:
Verkokeln vermeiden: Die Lötflamme sollte sich bewegen, auch mal kurz weg vom Werkstück, stetig nur auf einen Punkt ausgerichtet Überhitzt man schneller. Die Flamme ist ja konstant viel heisser als die Löttemperatur. man muss die Temperatur aber irgendwie kontrollieren, eben dadurch dass man die Flamme bewegt.
Abgedunkelter Raum hilft sehr beim erkennen der Glühfarbe. Versuch doch als Übung mal ein Stückchen Eisen oder Stahl im abgedunkelten Raum mit der Flamme auf eine überall gleichmäßige Glühfarbe zu bringen und diese dann zu halten, wenn das klappt versuch mal an einem Ende eine höhere Glühfarbe zu halten während der Rest noch bei der vorherigen Farbe bleibt. Da wirst du merken wie dein Brenner reagiert und wie du das am besten die Hitze verteilst/gleichmäßig hälst.
Applikation : Anfangs bläht das Flussmittel etwas dadurch verschieben sich dann die paillons. Kann man mit dem (titan)Lotschieber und ruhiger Hand aber wieder Ausrichten während man vorsichtig die Temperatur hält.Für Dünne Sachen wie Ösen oder Draht an einen Ohrstecker etc, nehm ich gerne Lotpaste, die hält von selbst und Flussmittel ist gleich mit drin, mit ner Stecknadel eine winzige Menge applizieren reicht.
Was ich bei größeren Teilen neben paillons auch mache ist das Lot erst zu applizieren wenn das Stück auf Temperatur ist, Ich nehm ein Stück dünnen Lotdraht im Halter, erhitze bis das Flussmittel fließt und stippe dann mit dem Lotdraht kurz die Fuge an, dabei Flamme wegnehmen sonst schmilzt mal schnell der ganze Lotdraht wech
. Man braucht ne ruhige Hand und muss zielsicher die gewünschte stelle treffen. Die Teile sollten gegen verschieben gesichert sein (Draht, Lotpinzette ect.) damit nix verrutscht. Ich glaub nicht dass das so gelehrt wird ?? , für mich funktionierts aber.
Generell hab ich am Anfang auch immer zuviel Lot benutzt was zu mehr Arbeit beim Versäubern führt. Ist schon erstaunlich wie wenig man bei ner guten Fuge braucht.
Flussmittel: Warum bläht das? = Der traditionelle "normale" Borax-Kegel ist meist das Decahydrat heisst er sieht zwar trocken aus aber im Kristallgitter ist noch Wasser gebunden. Dieses wird beim Erhitzen frei und der Wasserdampf macht dann das "blähen" selbst wenn man vorher das Wasser welches im Flussmittel war schon getrocknet hat. Wasserfreien Borax erhält man durch erhitzen auf über 400° . Typischerweise wird vorsichtig bis zur schmelze erhitzt ,abkühlen lassen und die Glasartige Masse im Mörser zerstossen. Ist hygroskopisch und zieht Wasser an deshalb gut verschlossen aufbewahren. Anstelle von Wasser nimmt man zum anreiben reinen Alkohol (man will ja kein Wasser) . Wasserfreier Borax bläht so gut wie gar nicht hat aber einen leicht erhöhten Schmelzpunkt. Damit das auch bei niedrigeren Temperaturen schon wirkt kann man noch mit Borsäure mischen.
Als Privatperson kommt man leider nur recht schwierig an Borax (Glücklicherweise hab ich noch aus der Zeit vor dem Verbot) Wesentlich einfacher ists man kauft sein Flussmittel fertig und übt eben damit. Alternativ zu den üblichen Verdächtigen wie Borax Fluoron, Boraxin etc hab ich auch gute Erfahrungen mit Degussa Flussmittel "H" gemacht.