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Das unleidige Löten

 
stoanarrischer uhu
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stoanarrischer uhu

 ·  #16
Silberfrau,
es ist zwar schon lange her, dass ich gelötet habe, aber ich kann mich finster erinnern, dass ich die Lotpaillen an einen nicht zundernden Stahldraht geschmolzen und dann das "Tröpfchen" an die glühende, zu lötende Stelle bugsiert habe. Da hatte ich das Lot dort, wo ich es haben wollte. Außerdem habe ich fast alles mit e i n e m Lot gelötet, da das weiche Lot gern Löcher frisst. Silberlötungen werden immer stabiler je öfter man das Werkstück glüht. Wichtig- wie schon jemand erwähnte- das Lot fließt zur heißeren Stelle.
uhu
Tilo
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Tilo

 ·  #17
nicht nur wenns z.B. bei einer Fassung um mehrere Zentimeter Lötfugenlänge geht, die noch dazu in einem Winkel ist, ist es zweckmäßig, Lotpaillen oder von mir aus Lötpaste in aller Ruhe am kalten Stück anzulegen
wenn man doch mal falsch anstößt, einfach zurückschieben an die richtige Position
und dann in einem Rutsch löten
da man eine hand freihat, kann man das Stück auf/mit der Unterlage drehen und so immer guten Blickwinkel auf alle Bereiche der Fuge haben
will man Lot Stück für Stück dranzittern, muß man viel länger erhitzen, hat das Risiko, dabei was zu verschieben(wenns nicht festgebunden ist: aber festgebunden verhindert ja zugleich wieder gutes Rankommen)
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #18
Also was die Lötpaste betrifft, von der bin ich geheilt!
Ich habe sie benutzt und gedacht, ich werde es nie lernen.
Jetzt mit den Paillen habe ich keine Probleme mehr!

Wenn an der Stelle wo die Paste liegt zu schnell erwärmt wird, dann trennt sich das Flußmittel, das Lot zerfließt in winzigste Kügelchen und fließt dann nicht mehr weiter.

Wie man es besser machen kann, konnte mir aber keiner beibringen.
Ich denke, das Wichtigste ist die Sauberkeit an der Lötstelle und geduldiges Warten. Als blutiger Anfänger war ich immer zu ungeduldig.

Aber könnt ihr mir nochmals verklickern, warum man mit Beizen sparsam sein soll. Das versteh ich nicht und mache es wohl zu oft.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #19
Also pass auf!
Also es geht hier um Silber.
Sagt dir "Silbersud / Sudschicht" was?
Das ist die weiße Silberschicht, die du nach dem Abbeizen in z.B. Schwefelsäure auf deiner Oberfläche hast.
Wie ist die nun entstanden?
Das Sterlingsilber hat 7,5 % Kupfer.
Diese werden beim Löten / erhitzen oxydiert.
Das Oxydierte Kupfer kann die Säure auf - und herauslösen.
Zurück bleibt ein schweizer Käse.

Auf diesem kann das Lot nicht richtig schießen, manchmal rollt es förmlich weg von der Fuge.

Mach mal einen Test auf einem gründlich geglühten und abgebeizten Blechrest. Trotz Flussmittel verhält sich das Lot manchmal wie ein Wassertropfen auf einer fetten Oberfläche. Hast du ein frisches Blech zerfließt das Lot meist fast ohne mit einem Stäbchen nachzuhelfen.

Ich schreibe "manchmal" und "meist" denn Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wenn du jetzt die gepasste Fuge ohne Flussmittel glühst und abbeizt hast du genau so eine Oberfläche in deiner Fuge.
Dann solltest du noch mal frischen, also bei einem Ring z.B. durch die Fuge sägen oder Flächen nachfeilen.
Oder du deckst die Fuge gleich beim Ausglühen mit Flussmittel ab, dann kannst du sogsr beizen, weil der Kupferanteil nicht oxydiert wurde und folglich nicht gelöst werden kann.

Alles klar?
Tilo
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Tilo

 ·  #20
ich habe selbst keine Erfahrung mit Hartlotpasten und werde mir keine anschaffen (nicht zuletzt, weil sie evtl. austrocknen können)
will sie aber nicht ausschließen, da es ernstzunehmende Goldschmiede gibt, die sie gutfinden
ich habe nur Erfahrung mit Weichlotpaste (bei Hilfsmittelbasteleien) und komme damit wesentlich schlechter klar als mit Lot und Flußmittel getrennt
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #21
Ja austrocknen ist tatsächlich möglich.
Heinrich stellt sie mit der Spitze in Öl, das geht, aber mein mobiles Equippment ist mir tatsächlich über die Sommerferien eingetrocknet. Da hab ich ein bisschen dumm geschaut. Das U-Schall half. Aber erst als ich wieder zuhause war. Ansonsten schütze ich die Spitze mit einem Filzstiftkäppi und hab das Konstrukt in einer Plastiktüte aufbewahrt.
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #22
Danke für die gute Erklärung.

Und zur Paste:
Ich habe auch einen ordentlichen Rest von einem Bekannten geschenkt bekommen, der damit nicht klar kam. War wohl eine ganze Zeit lang so herumgelegen und ist jetzt sehr zäh.
Kann man so etwas wieder in Form bringen?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #23
Wenn sie zäh ist ist sie meist auch kalt. Da kannst du sie eine Weile vor der Benutzung auf die Heizung legen.
Kann auch von der Spitze her eingetrocknet sein, dan kommt aber nach einiger Zeit wieder vernünftiges Material nach.
Cara
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Cara

 ·  #24
Erst mal Danke an alle. Ich sehe, es gibt wohl keine Möglichkeit, außer viel zu üben.

Eine Ringschiene zusammenlöten schaffe ich. Feilen, Fuge sauber noch mal durchsägen, dann Flussmittel rein und Paillen dann drauf. Und dann mit der Flamme alles gut erhitzen. Soweit ist das klar.

Aber dann ist mir bei einem Motiv (ich habe/wollte ein goldenes Motiv auf einen Silberring löten) der Bindedraht festgeschmurgelt. Leider war das Motiv auch zu sehr in der Nähe der Fuge, also ist das alte Lot wieder geflossen. Ich musste den Ring dann eismatt kratzen. Das eine weiß ich: Nicht in der Nähe einer anderen Lötstelle löten. Aber der Bindedraht - den schmore ich oft mit an. Zu fest ist er angeschmort - zu lasch gebunden löst sich das Objekt.

Danke nochmal für eure tolle Hilfe :D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #26
Fuge unten am Finger, besser für evtl. Änderungen, Motiv oben, das hast du jedenfalls schon selber gelernt, in einem Kurs hätte man es dir einfach "prophylaktisch" gelehrt.
Zu deinem Bindedrahtproblem. Du verwendest schon normalen Eisenbindedraht? Du könntest ihn vorher kordieren, d.h. zu einer Kordel verzwirbeln, wenn er nicht zu dick ist.
Das passiert manchmal, aber normal, dass es immer passeirt ist es nicht.
Lötet er richtig fest oder klebt er nur am Flussmittel an? - Das ginge dann in heißem Wasser ab.
Wenn du ihn ständig festlötest machst du was falsch.
Wenn du ein Motiv auflötest könntest du z.B. das Lot unten auf das Motiv aufschwemmen, also auf dem Motiv aufschmelzen (viele kleine Paillen) und dann das Motiv aufbinden und durchlöten.
Cara
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Cara

 ·  #27
Genau so hat es die Lehrerin im Kurs gemacht. Motiv anritzen, aufschwemmen, Motiv festbinden und dann war alles festgeschmurgelt. Aber wenn es passieren kann, o.k. Dann muss ich da üben. Vielleicht lag es am Lot?

Für Gold auf Silber wurde Goldlot genommen.

Ich muss da üben. Fuge unten, Motiv oben, das ist klar. Fuge nochmal sauber durchsägen, auch.

Danke :D
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Zitat
Für Gold auf Silber wurde Goldlot genommen.
Warum?
Weils teurer ist und schlechter geht?
Wahrscheinlich hattest du zu viel Lot,
Oder aufgrund des höheren Schmelzpunktes des Lotes alles überhitzt.
Komme bei sowas mit der Flamme von unten, von der Ringseite, nicht von der Motivseite.
Erst am Ende von Oben.
Hat das deine Dozentin so gesagt mit dem Goldlot?
Außer 333er liegt dessen Schmelzpunkt über dem von Silberlot, klar fließt dir da deine Ringfuge nach.
Meine Teilnehmer kriegen ein Skript mit den wichtigsten Eckdaten.
Cara
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Cara

 ·  #29
Ja, das hat meine Dozentin so gesagt mit dem Goldlot. Sie meinte, das wäre ideal für Gold auf Silber. Mein Motiv war nicht so dick, 0,5 mm, der Ring war 1,5 mm dick.

Angeschwemmt war alles. Das Motiv vorher kurz graviert, Flussmittel drauf und Goldlot.

Wäre hartes Silberlot besser gewesen? Fuge unten, Motiv oben, aber alles hartes Silberlot? Oder besser für das Motiv weiches Silberlot?
Tilo
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Tilo

 ·  #30
1.wenn man ein schmales Motiv auf einen breiteren Ring lötet, sollte da selbstverständlich keine Fuge an der Stelle sein (nicht nur wegen Lötproblemen, sondern auch, weil Ansichtsbereich und Lötfugen anders anlaufen als Silber)

2.wenn man an einem Stück mehrmals lötet, insbesondere auf alten Lötstellen unter Mißachtung von 1., sollte man dann insbesondere als unerfahrener Löter für die folgende Lötung niedriger fließendes Lot nehmen

3. und falls man an dem gelöteten Ring vor weiteren Lötungen geschmiedet oder gebogen hat, sollte man dringendst und konsequent von der Gegenseite beginnen zu erwärmen, damit die Fuge nicht aufspringt

ich befürchte, an genanntem Stück ist gegen mindestens 2 der "Regeln" verstoßen worden
wofür Clara aber nichts kann
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