Hallo Pege,
ach Du meinst die "Heiße Luft"? Die hab ich wirklich vergessen!
Übrigens, diese Wunderwerke der Präzision aus den "Manufakturen" der Uhrenhersteller werden bis ins letzte Teil von computergesteuerten Präzisionseinrichtungen in Großserie fabriziert. Der Faktor Mensch beschränkt sich hauptsächlich auf die Gebiete der computergestützten Konstruktion, das Ausbrüten ständig neuer Marktstrategien, sowie die Bereitstellung er ins Uferlose ausgereizten Preise.
Das Wichtigste dabei ist die Erhaltung der Überzeugung, als Uhrenträger einer solchen Luxusuhr, eine Art überirdisches Meisterwerk handwerklicher Uhrmacherkunst sein eigen nennen zu dürfen, wenn man dafür genug auf die Kassentheke blättert. Werterhaltend bzw. im Wert steigend, eine echte Anlage für die Zukunft. Eigentlich müssten doch alle Händler ihre Nobelticker in den Tresoren lasse, wo sie doch immer teurer werden. Stimmt da etwas nicht? Solange die Allgemeinheit diesen Erzeugnissen des Miniatur-Maschinenbaues die von den Herstellern gewünschte Wertschätzung bereit stellt, wird sich auch nicht allzu viel ändern. Aber wie das so mit dem Wachstum ist, jede Blase platzt einmal. Für Taschenuhren, vor wenigen Jahren noch zu Wahnsinnspreisen gehandelt, gibt es heute fast keine Interessenten mehr. Es werden sogar Repetitionsuhren mit Kalendarium verschrottet! Für den Goldpreis!
Eines allerdings wird heutzutage bei der Herstellung von Präzisionsuhren ängstlich vermieden: Der Einsatz von menschlicher Arbeitskraft. Der Faktor "Manu" wäre allenfalls geeignet wenigstens die Quote der Reklamationen hochschnellen zu lassen.
Das von Menschenhand in unglaublicher Präzision Geschaffene, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein gewollter Trugschluss, verbreitet von den Herstellern, ihren Handelsketten und Konzessionären, zur besseren Vermarktung ihrer technischen Erzeugnisse und der Handelsware. Mit Handwerk, Hand und Herz hat das nichts zu tun. Mehr schon mit Spekulation und Erwerbsinteressen.
Der Schmucksektor ist viel besser erhalten, wenngleich sich auch dort so gen. Trendanbieter den Kuchen längst unter sich aufgeteilt haben. Dazu kommt die riesige, fernöstliche Produktion, die kräftig auf den deutschen Markt drückt. Die ausgeuferte Modeschmuckszene tut ein Übriges dazu. Jedoch gibt es einen gravierenden Unterschied, der dem Schmuckliebhaber zugutekommt: Im Gegensatz zum Uhrmacher ist ein Goldschmied durchaus in der Lage seine Erzeugnisse restlos selbst herzustellen. Bei Armbanduhren geht das nicht. Ein Schmuck-Kunde kann mit seinem Goldschmied genau vereinbaren was er haben will und was es kosten darf, oder muss. Und der Goldschmied kann seinen Wunsch in Eigenarbeit umsetzen.
Hoffentlich beißen sich die Großanbieter auch in Zukunft die Zähne noch an dieser Tatsache aus. Goldschmiede sind ein lebendiger Anachronismus, sie sind die ältesten Metallverarbeiter der Menschheit, alles Metallgemachte nahm mit ihnen seinen Anfang. Wie jämmerlich sind da doch diese Massenfabriken mit ihren Billigprodukten. Dieser Tatsache sind sich auch in heutiger Zeit viele Menschen bewusst. Und so manchem tut es auch leid, dass er seinen guten Familienschmuck für ein paar bedruckte Papierfetzen verhökert hat. Es ist Kultur die da verschrottet wurde und das Geld ist längst perdu. Was jedoch in die Schmelztiegel gehört, sind diese billigsten Industrie-Erzeugnisse aus 333-er "Gold", die zerbröselnden Kettchen und Armbändchen, die "wunderbaren Kreationen" mit ihren gecoateten Steinen und der grottenschlechten Verarbeitung aus dem Indischen Busch. Am besten ungetragen
Entschuldige die offenen Worte.