RING MIT CHARAKTER für 999+1

Jenau, Tilo, jenau!

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Vielleicht habe ich das "falsche Gemüse" gegoogelt, aber was ich unter dem Begriff gefunden habe war ziemlich grausam! Gemeint sind diese Ringe mit diversen Steinen...? Nee - nix für "die Beste von allen (Vieren)".

Vier Steine (wie gesehen) in vier verschiedenen Farben und dazu noch 'ne Perle ist zuviel des Guten - für mich! Habe sie auch nur auf Ebay gefunden (für bis zu 500 Euro). Sagt mir nichts! Stehe auf Understatement!

Der sieht wirklich stark aus! Von wem? Preis? Link?

Mit den Gemüseringen hast Du mich reingelegt. Ich wollte nicht glauben, dass die Dir wirklich gefallen, klicke auf den Link (ohne vorher zu lesen, was der Link aussagte) und...haaa...reingefallen!

Jetzt aber "im Bett",
sage ich, "Herrn Lustig" zitierend!
Sie verstehen...?

j

Das Du diese Blätter sammelst finde ich sehr interessant, sehr-sehr gut und wichtig. Ich sammle so etwas Ähnliches - Musterkarten alter Glasperlen, die leider sehr selten sind, wenn alt - und auch teuer. Vor ein paar Jahren habe ich eine solche Karte für 3500 Dollar in die USA verkauft. Blown glass-beads aus Lauscha von 1855 mit über 600 Perlen. Die hat's sogar aufs Titelbild von ORNAMENT MAGAZINE geschafft, zusammen mit meinem Artikel über die Thüringer Glassindustrie. Müßte auch zu googlen sein!

Hier ist sie (nach längerem Suchen):
http://www.ornamentmagazine.co…duct_id=81

Ist nur ein Ausschnitt der Karte, die erheblich größer war oder ist.

Ich verstehe daher Dein Hobby besser als Du vielleicht glaubst. Tolle Sache - Kompliment und Respekt! Woher bekommst Du diese Blätter denn? Ebay?

Das unter den vielen Entwürfen etwas für mich dabei ist, bezweifle ich allerdings. Oder hast Du auch Zeichnungen von aktuellen Designern. Ist ja kaum anzunehmen, dass die solche Blätter heraus geben - oder doch?

Danke aber für das Angebot und das Posten.

Habe ich das richtig verstanden? Du besitzt 6000 einzelne Drucke oder Drucke von insgesamt 6000 Ringen/Schmuckstücken?

So oder so - tolle Sache!
j

hallo kiffa,
nein du hast es falsch verstanden,
ich besitzte ca 6000 zeichnungen von goldschmieden, keine drucke. ( zeichnungen auf pergamantpapier, skizzenbücher, musterbücher usw )
es sind alles originale aus der zeit zwischen ca.1880-1980 also ca 100 jahre goldschmiede geschichte ( die noch nie veröffendlicht wurden )

leider ist es wohl ähnlich wie bei deinen Perlen, es ist sehr schwer an die zeichnungen zu kommen. ebay ist da keine hilfe eher internationale auktionen

gruß
stefan

Wow, hier kam so Einiges und Amüsantes zum Lesen dazu, nun, ich werde mal in mich gehen.
Jürgen: Vermutlich Deine Katze? Einen schicken "Löwen" hast Du da.

Zu der Zeit, die ich für den Ring brauchte: Da habe ich schon rangeklotzt, die Fassung hatte ich grob vorher mal fertig gestellt und die Grundformen sind recht schlicht.

Mit den mattierten Oberflächen sind wir ganz beieinander. Ich bevorzuge diese auch, da es edler wirkt, die Eigenfarbe des Metalls verstärkt und eben nicht blingbling wirkt und die Steine schöner zur Geltung kommen.

Beim Beispiel von Dir mit den Schnörkeln und dem Rubin: Soetwas wird erst in ein Wachsmodel "geschnitzt", da lassen sich Schnörkel wunderbar ins weiche Wachs fräsen/feilen. Dann wird solch ein Modell in Edelmetall gegossen und der Guß wird nachbearbeitet, Fassung gemacht, eingesetzt und der Stein gefasst. Somit geht für das "Urmodell" auch einiges an Zeit drauf, weil man den Ring sozusagen 2 x macht. Das Verfahren geht für Unikate, meist wird es für Kleinserien oder Großserien gemacht, deren Ringe sich dann nur durch die Ringgrößen und die Steine (die immer die gleiche Form und Größe haben) unterscheiden. Und das wiederum verringert wegen der größeren Stückzahl die Kosten. Das mal zur Erklärung angeführt.

Die nächsten 3 Tage habe ich viel um die Ohren aber ich überlege mir wieder etwas und hoffe, es zu Papier bringen zu können. Manche Formen sind leichter im Kopf fertig zu sehen, als perspektivisch gezeichnet. Die Ringgröße ist ja nun etwas kleiner als vorher gedacht, fürs Budget sag ich immer noch, daß etwas Schönes dafür zu bauen geht.


Noch ein Nachtrag wegen des eigenen Stils, Eingehen auf Kundenwünsche: Sowohl das Eine als auch das Andere sind mehr oder weniger gefragt. Die Gründe, warum ein Goldschmied nicht nur seine eigenen Kreationen macht, hast Du Dir korrekt zusammengereimt. Der Markt läßt es nicht zu bzw. ist recht überschaubar, was diese Kunden angeht. Ich selbst nehme mir zum großen Teil die Freiheit, vieles nach meinem Stil zu produzieren. Aber Kompromisse muß jeder machen um zu überleben. Andererseits macht es die Chose vielseitiger. Es ist schön, wenn ein Handwerker/Künstler seine "Optik" gefunden hat, damit bekannt wird und einen hohen Wiedererkennungswert hat. Andererseits finde ich das wieder beschränkend. Denn ein Abweichen aus dem bekannten Stil ist dann für Fans wiederum vielleicht irritierend. Ich vergleiche es mit einer Musikband. Wer Jazz macht und dann nach Jahren Lust bekommt, es mit Techno oder Rockzu verquirlen, wird es schwer haben.

Ich muß sagen, da bin ich selbst zu offen für Neues und Entwicklungen, um nur "einen" roten Faden zu verfolgen. Und manchmal haben ja auch Kunden oder Außenstehende tolle Ideen, die man aufgreifen kann oder gar muß. Trotzdem behalten dann meine Schmuckstücke auch deutlich meine Handschrift.

Also, bis später
Gruß,
Nathalie

Nun, das Fassen von Cabochons geht mittlerweile flotter als am Anfang und hier war keine besondere Steinauflage auszujustieren. Das würde sonst schon einiges länger dauern. Es lief einfach ganz gut. Besonders schnell bin ich eigentlich nicht, kommt halt drauf an, wie oft bestimmte Techniken schon geübt sind, wie es jedem halt so geht. Belötungen mit Feingold kann ich gut Und Mattierungen in grob erforden nicht soviel Zeit wie Polituren, das finde ich bei Silber ziemlich nervig, ehrlich gesagt. Gold mit gewisser Härte ist da schon dankbarer.
Insgesamt so 8-10 h für so eine Ausführung ist schon ein gute Hausnummer.

Gute Idee