wollte Euch mal fragen ob diese
Beads der Tairona Kultur zuzuordnen sind.
Ich meine Nein - und werde das begründen! Die Jade ist der einzige und sehr vage Hinweis auf Kolumbien (genau so gut, könnte man natürlich auch an China denken, wenn es nur und pauschal um Jade allgemein ginge). Die anderen Perlen - insbesondere der Karneol - ist etlichen Kulturen zuortbar. Jasper - klar, auch hier darf man absolut an Kolumbien denken. Jasper war ein beliebter Stein in Prä-Kolumbien (also vor der Entdeckung Amerikas. wann war das...? 1496?)
Die vermeintlich oder tatsächlich "seriöse Quelle" ist nach meiner Erfahrung (allerdings nicht in SA) in KEINSTER WEISE ein Hinweis - weder in die eine noch in die andere Richtung!
Das gewählte System der Anordnung der verwendeten Perlen sieht nach meiner Einschätzung NICHT präkolumbisch, nicht authentisch aus - eher nach dem zuvor zitierten "Mutter-und-die-lieben-Kinderchen" System ("Die Guten aus dem Töpfchen - die schlechten nach Bethel" - sozusagggen!), man könnte das auch "MARKE EIGENBAU" nennen. Gerade die hier gewählte Anordnung mit einer zylindrischen Perle, eingerahmt von jeweils einer "short barrel" ist oft das, was sich das "Mutter-Tochter" Team als womöglich alt und authentisch vorstellt! Allein deshalb gehen bei mir die Alarmglocken an, was die Kette als authentische Kette angeht!
Davon ist nicht berührt, dass die Einzelperlen alt oder antik sind. Die benutzten Karneole (= gefärbter Achat durch Erhitzen in Öl, was das im Stein enthaltene Eisen auf den sonst eher grauen, jedenfalls nicht rötlich-orangenen, Stein abfärben läßt) sind es auf jeden Fall, der oder die Jasper-Beads wahrscheinlich auch und die Jade-Perlen vielleicht, was ich anhand der Fotos aber nicht beurteilen will,
Komplette Ketten wurden oft als Grabbeigaben ausgebraben. Dabei ist natürlich das originale "Fädelmaterial" zerfallen. Die Perlen werden überwiegend einzeln gefunden (wenn es keine Hortfunde in Tonschalen etc. sind) und zwangsläufig auch einzeln verkauft. Selbstverständlich sind diese Aufkäufer dann bemüht, der Kette wieder das originale Aussehen zu geben. Nur..., was tun, wenn gewisse und typische Perlen fehlen? Literatur/Fotos von antiken Stücken sind zwar in jedem noch so kleinen Dorf vorhanden. Die Rede ist hier daher vornehmlich von meinen Erfahrungen in Afrika, aber auch Indien, Pakistan (Gandhara) und dem "Großraum Himalaya" - das mag in Kolumbien anders sein, logisch wäre es jedoch nicht!
Das die Kette nicht authentisch ist, wird augenscheinlich bei den zwei eher barocken Karneolperlen/Pendants in Nähe der Perlenmitte. Die sind verschieden in Art, Form und Farbe - was zusätzlich gegen eine authentische, also die Originalzusammenstellung spricht!
Aber nicht nur das - es fehlt auch Gold. Entweder als zentrales Pendant oder kleine Goldscheiben, die quasi als Abstandshalter den Perlen zwischen geschaltet sein sollten. Zwingend ist das nicht - es gibt auch Ketten ohne Gold und auch ohne
Anhänger aus Nichtgold. Im Gesamtkontext scheint aber auch das gegen ein Original zu sprechen!
Wenn das so ist, wie hier geschildert, dann stellt sich die Frage, was an dieser Kette noch so typisch ist, dass man sie einer Periode zuordnen könnte? Steine per se - wenn nicht in einem Stil geschliffen oder einem eindeutig zuortbaren Kontext - können von überall stammen, auch wenn man einen kolumbianischen Ursprung vermuten darf. Selbst die Karneole sind am Ende nur schwer einzuschätzen. Sie können 100 Jahre alt sein und diese Patina zeigen (wenn z.B. viel getragen), sie können aber auch 500 Jahre alt und damit präkolumbianischen Ursprungs sein. Das kann NIEMAND genau sagen, auch dann nicht, wenn die Bohrlöcher beidseitig gebohrt sind. Das hat man nicht nur im Neolitikum so gemacht, sondern auch noch 2000 Jahre später. In Indien z.B. findet dieses Verfahren teilweise heute noch Verwendung.
Bei dem genannten Ursprung dieser Kette ist es in der Tat unwahrscheinlich, dass sie von der Zahnärztin und der Frau des Smaradhändlers gefädelt wurde. Dennoch - und das war gemeint - irgendwer hat sie ja einmal irgendwann gefädelt. Wer das letztlich war, spielte bei meinem Beispiel keine Rolle. Kern meines Beispiels war ja nur, das in solchen Ketten die Perlen meist gemischt werden. Ein paar Alte, ein paar Mittelalte und noch mehr Neue - oder jede andere denkbare Konfiguration! Sagen wollte ich damit eigentlich nur, das selbst teurere Ketten meist auch mittelalte und neue Perlen beinhalten. Im Grunde der Versuch den potentiellen Käufer zu täuschen! Ob das hier zwingend so war, sei dahin gestellt.
Die Tatsache, dass das Stück "aus gutem Hause" stammt - sozusagggen - beweist nach meiner Erfahrung absolut nichts. Nicht einmal, dass der wahrscheinlich sonst kenntnisreiche Smaragd-Dealer eine nennenswerte Ahnung von dem Teil gehabt haben mußte. Immerhin blieb sie ja auch unverkauft und war ein Überbleisel der Geschäftsauflösung, wenn ich Dich richtig verstanden habe!
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Was meint ihr? Was wäre der VK Preis
Wie hier Jemand einmaL zu recht gesagt hat. So ein Stück steht nicht im Briefmarkenkatalog (meine frei Interpretation des Statements) und hat im Grunde keinen anderen Preis als den, den ein gutgläubiger oder auch kenntnisreicher Kunde dafür bereit ist zu zahlen. Ich persönlich hätte sie aus vielerlei Gründen nicht erworben. Erstens sammele ich keine Halsketten, dann keine aus "Stein" und auch Kolumbien interessiert mich als Sammelgebiet nicht! Wäre das alles anders, hätte ich persönlich sie trotzdem nicht erworben. Ich bleibe zwar dabei, dass die wohl überwiegenden Steine alt oder antik und evt. auch präkolumbianisch sein können. Dafür ist aber nicht nur kein Beweis anzutreten, es spielt am Ende auch keine Rolle, da es keinen authentischen Gesamtzusammenhang zu geben scheint. Es handelt sich am Ende um eine Ansammlung wahrscheinlich alter Steine, die in einer Kette auf "präkolumbianisch" getrimmt wurden!
"Normalen" Modeschmuck-Kundinnen mit Ethnogeschmack wird alles oberhalb von 50 Euro zu teuer sein und Sammler und Kenner sind nicht interessiert - da nicht (komplett) authentisch. Auf Ebay, vermute ich, gibts nur "Einpaarmarkfuffzig", während Auktionshäuser etc. wohl kaum Interesse haben dürften.
Nach meiner Einschätzung ist es das Sinnvollste dieses Stück zu behalten und zu tragen. In diesem Kontext kommt sie gewiss am besten zur Geltung! Für die moderne Damen mit Ethnogeschmack! Liegt im Trend!
PS
Ich würde alle Perlen einmal auf "alte, aber verheilte" Verletzungen hin untersuchen. Das gibt immer Hinweise aufs Alter!
Zudem ist die Form der Perllöcher zu beachten. Karneole sind "hart wie Kruppstahl" und es dauert Jahrhunderte, bis der Perlfaden die ursprünglich runde Öffnung oval geformt hat!
Am Wert der Kette würde das nach meiner Meinung aber nur unwesentlich etwas ändern!
Ich hoffe meine Einschätzung ist nicht zu niederschmetternd! Immerhin bin ich kein ausgewiesener Fachmann - weder für Karneole etc., noch für präkolumbianischen Schmuck. Die hier geäusserten Einschätzungen beruhen in erster Linie auf Erfahrungen mit "Steinen" afrikanischer und asiatischer Provinienz die nicht zwingend auf Kolumbien übertragen werden können. Andererseits ist die vorgestellte Kette so unspezifisch und unspektakulär, dass meine Verallgemeinerungen zulässig sind und nicht weit weg sein können von der....ääääh.... "Wahrheit" (von der es ja bekanntlich immer mehrere Versionen gibt).
j
abgeleiteter Logik, ähnliche Perlen anderer Kulturen betreffend