Goldschmiedeforum
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Beton als Gießform für Gold und Silber

 
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 ·  #1
Hallo zusammen,


Ich habe aus Plastik ein komplexes Objekt erstellt und würde dieses Objekt nun gerne aus Gold und Silber erstellen. Dafür habe ich mir überlegt eine Beton Form aus dem Objekt zu erstellen und dann von einem Goldschmied in diese Beton Form Gold oder Silber gießen zu lassen. Aufgrund der Komplexität würde ich nach dem Aushärten den Beton von außen vorsichtig abtragen und hätte dann mein fertiges Objekt in Gold oder Silber.

Nun stellt sich mir die Frage, ob Beton prinzipiell als Form dafür geeignet ist und ob ihr glaubt, dass sich das so realisieren lassen könnte?

Vielen Dank für eure Hilfe.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Wenn Du sicher gehen willst das Dein Guss klappt, solltest Du nicht gleichzeitig experimentelle Materialien verwenden sondern die üblichen Standardmaterialien verwenden "lassen".
Das wäre als Giessform für Gold und Silber Krisobalitpulver mit Gips gebunden.

Aus welchem Material besteht denn Dein Objekt und ist es frei von Unterschneidungen?
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 ·  #3
Mein Ursprungsobjekt besteht aus Plastik (Acrylnitril-Butadien-Styrol) und wurde in einem 3D Drucker hergestellt. Da das Objekt eine sehr komplexe Form hat, benötige ich ein fast flüssiges Material, um die Gießform herzustellen. Außerdem darf die Temperatur des Materials für die Gießform nicht über 50 Grad liegen, da ansonsten das Objekt anfängt zu schmelzen. Daher kam ich auf die Idee mit Beton, den man recht flüssig hinbekommen sollte und bei niedrigen Temperaturen verarbeiten kann. Nach dem Aushärten des Betons muss das Plastik Objekt aus der Form entfernt werden. Das sollte mit einer ätzenden Flüssigkeit möglich sein und anschließend die Form mit Wasserdruck sauber ausspülen. Somit hätte man die fertige Gießform.

Meintest du "Cristobalit Pulver"? Was sind Unterschneidungen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Üblicherweise verwendet man Cristobalitpulver mit Gipsbindung und brennt die Form dann aus. Wenn Sich Dein Material nicht gut und rückstandsfrei verbrennen lässt dann könnte man vielleicht eine Silikongummiform herstellen und die dann mit Gusspritzwachs ausspritzen und diese Wachskopie dann für den Guss der verlorenen Form verwenden.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
nicht nur den Guß, sondern schon das Einbetten in die Einbettmasse sollte jemand machen, der damit Routine hat UND die notwendige Technik: nämlich Vakuum, um die zwangsläufig entstehenden Luftbläschen zu evakuieren, damit sie sich nicht als störende Kugeln am Metallobjekt wiederfinden

die Form wird nach Erhärten stark erhitzt, da sollte der Kunststoff verbrennen
schonmal ausprobiert, ob der Kunststoff rückstandslos verbrennt?
ausätzen wäre nämlich auch experimentell (außerdem ist Plastik doch recht säurebeständig)
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 ·  #6
Auf die Idee mit dem Kunststoff verbrennen bin ich noch gar nicht gekommen. Ich denke das sollte funktionieren. Werde es einmal teste. Vielen Dank für deine Infos und raschen Antworten!
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 ·  #7
Wie hoch wären denn ca. die Kosten für eine 20cm große Figur wenn man nur die Herstellung der Form und das Gießen betrachte, unabhängig von den reinen Goldkosten? Kann man da eine ungefähre Angabe machen?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Für eine Kalkulation fehlt noch das zu erwartende Gesamtgewicht der Figur und die Legierung. Zudem muss die Frage vorher geklärt sein ob der Kunststoff und wenn bei welcher Temperatur rückstandsfrei verbrennt.

Aber auf jeden Fall wird es mehr als 100 Euro kosten.
Tilo
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Tilo

 ·  #9
hat die Figur Unterschneidungen?
ist der Kunststoff so ausbrennfähig, daß er sich nicht ausdehnt dabei und die Form beschädigt?
lieferst du ausreichend Zusatzmaterial für den notwendigen Gußkopf?
20cm gibt nicht viel Info bzgl. Gußgewicht
da kann theoretisch (!) von dünn stabähnlich 100g bis nahezu kugelig mit 40kg alles möglich sein ;-)
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 ·  #10
So ich habe jetzt genauere Angaben. Es handelt sich bei dem Objekt um eine Person die auf einem Sockel steht (Aufrecht stehend, Hände in der Hosentasche, zwischen Körper und Armen ist ein Freiraum, sowie zwischen den Beinen).

Das ganze Objekt ist ca. 12cm hoch und hat laut Software ein Gesamtvolumen von 28,7cm^3. Das Objekt besteht aus Kalzium Sulfat Halbhydrat. Ob es rückstandslos verbrennt werde ich noch testen.

Einmal angenommen die Erstellung der Form und die rückstandslose Verbrennung funktionieren. Stimmt dann folgende Rechnung:

Gesamtvolumen: 28,7cm^3
aktueller Silberpreis: 13,78€ / Feinunze --> 13,78€/31,103g=0,44€/g
mit der Dichte von Silber: 10,49g/cm^3 --> 10,49*28,7*0,44=132,47€

Somit würden sich Materialkosten von 132,47€ + Bearbeitungskosten für die Herstellung ergeben?
Gibt es bei Silber auch verschiedenen Legierungsstufen wie bei Gold? Ich habe darüber nichts gefunden.

Auf was würden sich die Bearbeitungskosten belaufen?

Vielen Lieben Dank für eure Antworten!
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 ·  #11
gerade sehe ich, dass es auch für Silber die verschiedenen Legierungen gibt. Das ganze soll eine Statue / Designobjekt später sein. Welche Legierung eignet sich am Besten?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Tilo
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Tilo

 ·  #13
und mit einem etwas höheren Silberpreis!
genannten Börsenpreis zahlt man an der Börse für 31kg STandardbarren
so kleine Portionen bekommt man aber bei der Scheideanstalt nicht zu dem Preis
da aber eh max. 925er verwendet wird, paßts dann doch wieder/g
zusätzlich könnte aber eie gewisse handelsspanne seitens des Gießdienstleisters draufkommen
stefan
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stefan

 ·  #14
wenn du den 3d satz hast kannst evtl. auch die figur gleich in einem für den guß geeigneten, ausbrenbaren matarial drucken lassen. oder noch besser, du lässt dir von einem dienstleister gleich eine negativform deiner figur direkt im feuerfesten naterial sintern. guß- und abluftkanäle kann man vorher schon im programm anbringen.
eine weitere methode währe die figur abzuformen und aus dem negativ eine kopie als galvanoplastik herzustellen.
gruß stefan
Tilo
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Tilo

 ·  #15
übrigens, daß das ominöse Objekt aus
Zitat geschrieben von spodec
Kalzium Sulfat Halbhydrat.
Zitat geschrieben von spodec
rückstandslos verbrennt
, wage ich doch stark zu bezweifeln
habt ihr schonmal Gips (ver)brennen sehen?
ist das Ding aber bereits 3d-gescannt?
dann eben, wie stefan erwähnt, in dem richtigen Kunststoff umsetzen lassen
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