Schmuck-Themen allgemein
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Lieber Pur als nachgefärbt

 
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Guestuser

 ·  #1
Hallo zusammen

Ich hab mich entschieden, mir einen Ring genau nach meinen Vorstellungen schmieden zu lassen. Dabei hab ich mich vorher über die verschiedenen Edelmetalle kundig gemacht und musste feststellen, dass Weissgold einen ziemlich "schlechten" Ruf in Foren hatte. Inzwischen ist mir auch klar warum:
Meine Goldschmiedin hat mit zahlreiche Ringe in den verschiedenen Materialien "750 Weissgold", 950er Palladium und 950er Platin gezeigt. Das Weissgold, welches sie verwendet, ist besonders hochwertig und - wahrscheinlich auch etwas teurer. Die Legierung besteht neben Gold v.a. aus Palladium, dem Platin Nebenmetal. Der Weissgoldton hat dann ungefähr die Farbe von Titan, mit dem Unterschied, dass durch den hohen Goldanteil der gräuliche Ton sehr warm wirkt. Für die Goldschmiedin ist selbstverständlich, dass Weissgold gerade nicht rhodiniert ist und nur auf Wunsch des Kunden rhodiniert wird. Ich habe Weissgold vorher noch nie in der Art gesehen, sondern immer nur in rhodinierter Form, worunter sich anscheinend alle möglichen gelbstichigen Gold-Legierungen befinden können.

Ich kann nur empfehlen, Ringe, die einem wirklich wichtig sind und an denen ihr lange Freude haben wollt, bei einem Goldschmied auf Mass herstellen zu lassen und euch ganz klar zeigen zu lassen, wie die Goldlegierung (ohne Rhodinierung) aussieht. Ich finde, es ist Geschmacksache, ob ein rhodinierter Ring gefällt oder nicht (meine Goldschmiedin bezeichnet diesen Schmuck als Bijouterieschmuck :-) ). Ich persönlich finde es seltsam, wenn man sich ein (teures!) Edelmetall aussucht, das man eigentlich gar nicht so will, sondern das dann noch "angemalt" werden muss, damit es so aussieht, wie es einem eigentlich gefällt. Da finde ich, macht man mit den Alternativen Palladium (relativ preiswert) und Platin (super teuer, dafür perfekt was die Eigenschaften anbelangt) den Besseren.

Ich werde künftig jedenfalls einen grossen Bogen um die rhodinierten Schmuckstücke von grossen Schmuckketten machen und lieber auf Qualität denn auf Quantität setzen.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #2
Hallo Mary Bo
schön, dass du uns deine Sicht zu dem Thema mitteilst.
Ich bin mir Sicher, dass diese Sichtweise von den meisten hier schreibenden geteilt wird.

Wenn du möchtest, kannst du dich auch gerne unverbindlich und kostenlos im Forum anmelden, das hat auch den Vorteil, dass du dann bei neuen Antworten zu Themen in denen du geschrieben hast, eine Benachrichtigung bekommst.

Dieser Beitrag war an folgenden Thread angehängt:
schmuck-foren/ftopic10268-30.html
Da es mit dem Thema, das dort diskutiert wurde, was nebenbei auch schon ein Paar Jahre her ist, nur am Rande zu tun hat, habe ich daraus ein eigenes Thema gemacht.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #3
Ich freue mich, daß es Menschen gibt, die hinterfragen und die jeweiligen Metalle wegen ihrer realistischen Eigenfarbe schätzen! Denn jede Farbe hat ihre Schönheit auf ihre eigene Weise. Ich vergleiche es auch mit den Menschen. In jedem Gesicht gibt es etwas Schönes zu entdecken, man muß nur hinsehen. Alles andere wäre so langweilig und rhodinierter Weißgoldschmuck, mal ganz böse formuliert, mit gleich gelifteten Gesichtern zu vergleichen. Natürlich nur meine persönliche Ansicht, oberflächlich betrachtet ;), ohne anderen was vorschreiben zu wollen. Auch Rhodium, so weiß wie üblich, ist für sich betrachtet auch schön, wenn man kühles Weiß mag. Nur besteht der Schmuck nicht durchgängig daraus, so ist das nun mal.
esefania
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esefania

 ·  #4
Das nenne ich doch mal einen schönen Beitrag, der die Sache genau auf den Punkt trifft.
Vielen Dank für diese Worte und das mal aus Kundensicht.

Manchmal ist es wirklich schwierig genau das dem Kunden näher zu bringen, wo doch der schöne Schein......Ihre wißt schon.

750 Palladiumweißgold ist schön und auch recht weiß und muss nicht unter einer Rhodiumschicht verborgen werden!

Danke
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #5
Wenn es um weiße Ringe geht, dann gibt es eigentlich nue ein Material: Platin-Iridium 800/200. Es ist das weißeste alled Schmuckmetalle, besteht ausschließlich aus Platinmetallen , also ohne unedle Zuschläge) es ist hart und beständig. Ach halten die Polituren viel besser, als bei den Goldlegierungen und es bekommt weniger Druckstellen, was ein erfreulicher Nebeneffekt der höheren Härte ist.

Einziger Nachteil: Es ist das Teuerste. Sowohl als Werkstoff, als auch in der Verarbeitung (mühsam!). Dafür sind die daraus gefertigten Schmuckstücke jedoch unvergleichlich schön und gut.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #6
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #7
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #10
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #11
Tilo
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Tilo

 ·  #12
ich bin einerseits der Meinung, daß das 585Pt nicht blauer ist als normale Pt-Legierungen bzw die Top-Version mit 200Ir

und ich finde, da nur die Farbe zu diskutieren nicht ausreichend ist und halte es für möglich, daß Pt Ir200 eine stärkere Reflektionsfähigkeit hat und deshalb noch etwas heller wirkt

aber das ist so schwer zu erkennen und zu entscheiden, PtIr hatte ich ja nur einmal zum Vergleich in der Hand
und selbst nur unterschiedliche Wölbungen der Vergleichsproben erschweren den Vergleich
das 585er war vor Jahren mein erster test des Rotationsverfahrens mit Pt und hat mir ein Paar nicht allzustarker Ringe hinterlassen, für die ich noch keine Kunden gefunden habe
ich hatte schon damals Probleme, die gewünschte Menge in der Kokille zu behalten und habe die 2 leichter als geplanten Fehlversuche aufgehoben und ausgewalzt
danach habe ich jahrelang weder das 585, noch überhaupt Pt mit diesem Verfahren verarbeitet, bis vor wenigen Wochen (und habs wieder bereut ;-) )
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Zitat geschrieben von Ulrich Wehpke
Danke! Wie ist denn das mit der Härte? Mit welchem Material würdest Du es vergleichen?


Die Härte ist näher bei 750er Gold. Aber die Zähigkeit beim Verarbeiten ist sehr hoch ähnlich dem 950er Platin.

Wenn Du willst, schicke ich Dir eine kleine Probe.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Danke, danke Heinrich. Ich denke mal, dass dieses Material auch bei uns in Zukunft ein Thema sein wird, denn mit den Platinmaterialien ist ja einiges passiert in den letzten Jahren. Ich bestell mir einfach mal etwas Walzprofil und Blech und schau mir die Sache mal an. Auch die Schweißbarkeit ist ja von Interesse, da muss ich dann auch Zugversuche machen und Schliffstrukturen untersuchen. Sonst kann man ja niemand mit gutem Gewissen sagen, dass man das Zeug einwandfrei verarbeiten kann. Auch die Vergießbarkeit ist für uns von Interesse. Ich muss dann sowieso richtig ran, denn was die Hersteller an Informationen rausrücken, ist ja nicht allzu viel. Vielen Dank für Dein Angebot!
Tilo
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Tilo

 ·  #15
das Palladium steigt aber deutlicher im Preis als die anderen Edelmetalle
gut, in Verbindung mit der gerineren Dichte immer noch Preisvorteil
ich hatte damals selbst legiert in Anlehnung an die Leg. der Agosi gibts die eigentlich noch fertig?waren 5% Kupfer?
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