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Das Problem ist, dass der Besitz und die Zurschaustellung von Schmuck durch tragen, von alters her ein hohes Maß an Wertigkeit und Anerkennung für den Träger mit sich brachte.
Mit der äußerst stabilen D-Mark und dem seltsamerweise immer noch stabilen Euro, wurde die Gläubigkeit gegenüber dem bedruckten Papier zur Volkskrankheit. Die Spitze der Entwicklung wurde erreicht, als die Leute ihre gesamten Goldvorräte (vielfach das einzig Wertvolle was sie besaßen) gegen bunte "Papierschnipsel" eingetauscht haben. Eine Entwicklung, wie aus dem Märchenbuch.
Im Zuge dieser Veränderungen hat sich die gesamte Schmuckbranche nicht nur aus dem Geschäft drängen lassen, die Gewinner sind größtenteils Konsumartikel, Reisen, Autos usw., sondern die eigenen, inländischen Produzenten haben ihre Tätigkeiten zum großen Teil in Entwicklungsländer verlegt, um die Gewinne zu optimieren und von den günstigeren Steuern zu profitieren.
Schmuck als Insigium der Wohlhabendheit hat allenfalls noch im Bereich der so gen. Nobeluhren überlebt, allerdings nur bei den Herren der Schöpfung. Und die bietet man in einer Weise zur Kasse, dass ihnen die Augen tränen, aber nur so können sie sich freuen und profilieren.
Fazit: Die Fehler der Vergangenheit rächen sich. Das jämmerliche Vergehen der IS (Initiative Schmuck), wo es um Gemeinschaftswerbung ging, ist an der eingebildeten Selbstherrlichkeit der Bedürftigen zugrunde gegangen. Optiker, Zahntechniker, Friseure, ja selbst Imbissbuden machen Gemeinschaftswerbung und profitieren davon, aber den Mercedes- und BMW-fahrenden Juwelieren, war die finanzielle Belastung zu hoch.
Quo vadis (Faber-Aurifex)?
Überleben wird sicherlich der Reparateur, der Kleinstbetrieb hinter der Küchentür oder an der Ecke, der Goldschmiede-Teilberuf des Fassers, der Gusshersteller und Verarbeiter (sofern mit modernen Mitteln gearbeitet wird), sowie Nischenanbieter. Goldschmieden, einer der schönsten Berufe der Welt, die Wiege aller Metallberufe, sicher ein schönes Hobby - aber jungen Leuten als Planungsgrundlage für ihr späteres Leben, nicht mehr zu empfehlen. Und wo kein Geld verdient werden kann, hat selbst ein Kaiser sein Recht verloren.