Goldschmiedeforum
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Memoire Ring - bin verzweifelt...

 
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Fräulein S.
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Fräulein S.

 ·  #1
Hallo ihr Lieben,

hoffentlich bin ich in diesem Unterforum nicht falsch...

Ich habe gerade ein großes Problem: Mein Verlobter und ich werden im September heiraten und wurden schlecht beim Goldschmied beraten (es war immer irgendwie ein wenig widersprüchlich und wir haben die ganzen Fachausdrücke usw. nicht verstanden, hatten aber klare Vorstellungen). Mein Verlobter wollte einen einfachen Ring ohne Gedöhns, ich hingegen wollte einen Memoire Ring, da ich so einen im Internet gesehen habe und sehr schön fand. Nun hatte ich das Bild abfotografiert und der Goldschmiedin auch gezeigt... ich kann hier ja sicherlich kein Bild/Link mitangeben... es ist so ein Ring, bei dem die Diamanten naja "oben drauf" sitzen und mit Krappen festgehalten werden (entschuldigt bitte meinen Ausdruck! ich weiß leider nicht, wie ich das besser beschreiben soll), also, wenn man "Memoire Ring Krappen" bei Google eingibt,.. genau sowas eben.
Ich wollte den Ring möglichst dünn... deswegen ist der Ring nun überhaupt gar nicht so geworden, wie ich es wollte. Die Diamanten sind auch soo winzig... Ich wollte zu Anfang 6 Steine, weil es ja auch hieß, man könne nach und nach neue Diamanten einfassen.. heute hieß es dann, dass das mit der Sorte, die ich wolle, nicht gehen würde... und jetzt bin ich einfach nur noch verwirrt... da ich doch einfach nur so einen Ring wollte, wie ich ihn im Internet gesehen hatte...

Nun zu meiner Frage: Könnte mich irgendwer bitte mal aufklären, ob die Goldschmiedin Recht hat, (ich will ihr das gar nicht unterstellen, aber es war immer so ein hin und her mit ihr...), dass man so einen Ring nicht erweitern kann oder nun doch?

Ich freue mich sehr über Antworten und hoffe, es ist irgendwie verständlich, was ich so geschrieben habe...

Liebste Grüße
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ein Memoirerring sollte nicht allzu dünn sein. Stelle Dir vor ein Goldreif der dünn ist wie leicht der sich verbiegen kann. Und wenn dann noch der dünne Goldreif von allen Seiten zerbohrt ist damit die Diamanten in Krappengefasst werden können, dann wird er noch empfindlicher.

Wenn Du im Internet etwas gesehen hast was Dir gefällt heisst das noch lange nicht das das dann auch alltagstauglich ist. Und die Antworten bei einer guten Beratung wechseln dann schlagartig wenn das Stichwort "alltagstauglich" fällt.

Zum Thema zusätzliche Diamanten nach einiger Zeit:
Es besteht die Gefahr das dann die zusätzlich gefassten Steine nicht genau so aussehen wie die erste Reihe. Sie sind neu und wenn der Fasser nach einem Jahr ansetzt wird man die Unterschiede zu den älteren Fassungen sehen.

Zum Thema Ringgrößenveränderung:
Im Prinzip ist alles machbar, aber bei einigen Ringen kann es fast halb so viel kosten wie der Neuwert des Ringes.
Deshalb ist es billiger ein Stück Ringschiene unten ohne Diamanten zu belassen, das man dann ggfs. auswalzen kann.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
bei einem dünnen/schmalen Ring sind die Diamanten logisch winzig
du solltest dein Problem darstellen, indem du uns einen Link zu einem Bild eines Ringes im Netz zeigst, wie du es auch beim Goldschmied gemacht hast
und dazu ein Foto des fertigen Ringes
also ich stell mir da einen Ring vor, der beispielsweise 2,5mmbreit und 2mm hoch ist und in den man so lange Steine einsetzen kann, bis er rundum besetzt ist, von Anfang an oder eben über die jahre(daß ich das wegen der Beanspruchung als Trauring für nicht so sinnvoll halten würde, mal unbeachtet)
wie z.B. hier
http://images.conftec.com/sets…12-151.jpg
die Steine wären da eben 2,5mm im Durchmesser oder minimal kleiner
bis jetzt nur 6 Steine klingt für mich aber so, als ob da eigentlich noch mehr passen sollten, bevor die von Heinrich genannten Probleme bei >Steinen unten< auftreten

was für eine "Sorte" Steine ist denn drin?
Diamanten?
besonderer Schliff, also nicht rund?
ist der Steinbereich merklich höher als der Rest? dann klappts eher nicht mit dem Ergänzen
wie hier
http://www.siriusschmuck.de/We…ring_m.jpg
wobei: evtl. mit hohem Aufwand, indem man weitere Krappen(fassungen) anlötet statt aus dem Vollen zu schnitzen)
obohl das so abgemacht war?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Tilo
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Tilo

 ·  #5
Zitat geschrieben von Tilo
Zuletzt bearbeitet von Tilo am Mo, 11. Aug. 2014 20:04, insgesamt einmal bearbeitet

beide Bilder sind übrigens mit der vom Fräulein genannten Suchwortkombination gefunden
Fräulein S.
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Fräulein S.

 ·  #6
Lieben Dank für die schnellen Antworten!

Hab mal ein Foto hochgeladen, wie ich den Ring gerne hätte (habs von Ebay vor ner Ewigkeit abfotografiert...)

Den Ring, der angefertigt wurde, habe ich nicht fotografiert, hab ihn ja auch nicht mitgenommen... habe aber im Internet einen "ähnlichen" gefunden... meiner ist natürlich viel schmaler (3mm): http://www.verlobungsring.de/b…Nicole.jpg Die Steine (Diamanten, Schliff?! Dahingehend wurden wir auch nicht beraten...) gehen, da er ja schmaler ist, weiter an den Rand, also sie sind nicht genauso breit wie der Ring, aber eben fast...

Wegen der Alltagstauglichkeit, naja, egal nicht, wir haben uns deswegen auch für Palladium mit ein wenig Weißgold entschieden, aber immer will ich ihn eh nicht tragen, sonst geht er ja kaputt..

http://images.conftec.com/sets…12-151.jpg könnte ich mir auch gut vorstellen, aber sie hat mir ja nun was komplett anderes gemacht... den könnte man dann erweitern? Ist das aufwendig? Hält das dann auch?

Aber dazu noch mal eine genauere Frage: Die Goldschmiedin meinte, dass man einen Memoire Ring, so wie ich ihn eben schön finde, überhaupt gar nicht erweitern könne, da die Steine nur mit den Krappen gehalten werden können (weil sonst zu wenig Material da ist, es gibt da ja wohl noch ne andere Methode.. sie nannte das "Kuchenteig"); wegen diesem wenigen Material die Krappen die Steine nicht halten können...

So sah der auf dem Bild aus:
http://x-ceed.com/public/images/large_a960_0.jpg

Modedit ZH Bild entfernt , gegen Link ersetzt
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #7
Zum Thema vergrößern, hab ich gerade letzte Woche ein nettes Beispiel bearbeitet.
Meiner Meinung nach, sind Ringe mit Steine sowieso ehr weniger als Eheringe geeignet.
Warten wir mal auf das Foto vom Ring und den Link zu den Beispielen.
Anhänge an diesem Beitrag
Memo_Bag.jpg
Titel: Memo_Bag.jpg
Information: So was eignet sich natürlich nicht zum täglichen tragen.
Tilo
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Tilo

 ·  #8
genau wie das hier hochgeladene Foto vom Frollein hatte ich das nach der Beschreibung erwartet
und genau das hätte ich geliefert nach vorheriger Beratung, daß ab halb rum die Haltbarkeit doch merklich schlechter wird bzw so wie den gelben vom link
ja, bei dem von mir verlinkten gelben Ring kann man nach und nach Steine ergänzen
natürlich auch, wenn er aus Weißgold ist
ob das bei dem nicht entgegengenommenen geht, können wir nicht beurteilen
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #9
Also der Ring von deinem Bild hätte als Ehering wirklich nicht getaugt.
Bei einem solchen Modell wäre es später auch schwierig gewesen noch Steine dazu zu setzen.

Die Lösung mit der Kanalfassung, wie aus dem Link, ist da schon etwas Alltagstauglicher.
Und auch bei Bedarf einfacher in der Weite zu ändern.
Mit dem Steine dazu setzen sieht das schon etwas schwieriger aus, da kann man aber auch was machen.

Aber wie können wir nun genau helfen.
Fräulein S.
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Fräulein S.

 ·  #10
Naja, ihr helft mir mit euren Informationen sehr! Vor allem auch so super schnell!! Vielen lieben Dank!! :-)
Damit kann ich der Goldschmiedin auch mal was entgegnen, ohne vollkommen blöd dazustehen...

Ich habe noch diesen hier gefunden: Ebay-Link entfernt

Kann man sowas machen lassen bzw. mein hochgeladenes Foto, aber eben dann nur zur Hälfte?

Modedit ZH Ebay-Link entfernt Tilo hat ihn weiter unten ja beschrieben
Tilo
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Tilo

 ·  #11
der jetzt verlinkte RIng ist nicht erweiterbar, weil nach unten dünner werdend und sogar ausgehöhlt

der ist wohl 2mm breit mit 2mm Steinen
sollte eigentlich machbar sein, wenns sein muß
evtl 2,5breit für etwas bessere Stabilität
soll der als Beisteckring getragen werden?
dann muß der breiter sein, weil sich die beiden Ringe gegenseitig seitlich beschleifen
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
Ich finde, so etwas muss nicht sein. Das schafft Enttäuschungen. Aus diesem Grund bekommt jeder Interessent von uns erst einmal ganz genaue, fotorealistische Zeichnungen, damit er sich wirklich ein genaues Bild machen kann und sicher gestellt ist, dass man nicht aneinander vorbei geredet hat. Erst wenn die Zeichnung genehmigt ist, erst dann beginnen wir mit der Arbeit.

Ist erst einmal so etwas schief gelaufen, kann man in den wenigsten Fällen das Rad rückwärts drehen. Und was nützt ein Ring, der weder alltagstauglich ist, noch richtig gefällt? Was bleibt ist der Frust und die Geldausgabe.

Gibt es denn keine Auftragsbeschreibung, eine Beschreibung der in Auftrag gegebenen Arbeit?
Fräulein S.
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Fräulein S.

 ·  #13
Das schafft richtige Enttäuschungen, zumal ich seit Januar mit der Goldschmiedin im Gespräch war und jetzt auf einmal, kann sie das so nicht, wie ich das gerne hätte.....

Ich hatte nochmal mit ihr gesprochen, sie schickte mir dann ein Foto, welche Art Ring sie mir herstellen könne.. der sah dann aber so aus, wie dieser http://www.siriusschmuck.de/We…ring_m.jpg allerdings mit viel größeren Abständen zwischen den Steinen... für mich hat er aber nur wenig Ähnlichkeit mit dem Ring, den ich gerne hätte.

Morgen werden wir noch zu einem anderen Goldschmied, der auch Memoire Ringe direkt da hat... falls das auch nichts werden sollte, meine ganz undirekte Frage, da die Zeit nun langsam sehr drängt (Hochzeit am 16.9.): Könntet ihr mir ein Angebot machen für einen Ring, wie ich ihn gerne hätte? Also so wie das eine angehangene Foto, nur nicht ganz rum, sondern 1/3-1/2 Steine. Genaueres dann aber per PN, bitte bitte...
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #14
Liebes Fräulein S.

Eine dumme Geschichte, aber was soll's, das Leben geht weiter. 16.09., dann sollte der Ring wenigstens am 12.09. bei Dir sein, damit Du ihn auch ein wenigausprobieren kannst. Also bis hier her ist das keine Schwierigkeit, das schaffe ich locker.

Das Nächste: Meintest Du diesen Ring? http://x-ceed.com/public/images/large_a960_0.jpg

Falls ja, bauchte ich Deine Fingergröße, die gewünschte Steingröße im Durchmesser, die Anzahl der Steine, ob der Ring später komplettiert werden soll, Materialbenennung (z.B. Gold), Feingehalt und die Farbe. Hat Dein Mann schon einen Trauring? Falls ja, wäre ein Bild hilfreich, weil die Ringe ja zusammen passen sollen. Wenn ich die Infos habe, kann ich Dir sagen was der Ring kosten wird.

Aber Du hast Recht, viel Zeit ist nicht mehr. ;)
Tilo
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Tilo

 ·  #15
die Sache war dann doch "etwas" kniffeliger als es hier erscheint, denn Fräulein S. und ihr Zukünftiger hatten ziemlich spezielle Vorstellung, wie das Material (nicht) aussehn soll: eben nicht richtig weiß/grau, sondern auf jeden Fall mit Farbstich Richtung gelb oder rot, das war zunächst nicht ganz klar

da ich ja grad das Thema >nichtweiße Weißgoldketten< hatte und dazu zumindest eine Testlegierung bereits vorliegen hatte mit 6%Pd habe ich den beiden eine "Farbpalette" gemacht und zugeschickt:
gelb 585 als Referenz, dann 585 mit 6%Palladium cremefarbig weißgelblich (ala "Weiß"goldkette), daneben 585 mit 10%Pd und Rest Kupfer, was aber erstaunlich wenig Rotstich hatte, dann 585 weiß mit wirklichem Rotstich, das statt mit 415 Teilen leicht nickelhaltiger Vorlegierung mit 207 Teilen Vorlegierung und rest Kupfer gemacht wurde und das man auch als leicht rosa/hautfarben bezeichnen könnte und dann als weiße Referenzen Palladium950 und Silber zum Ansehen und (die nickelhaltige) mal mit Pflaster auf die Haut kleben zwecks Allergietest
schmuck-foren/attachments/thumbs/t_farben2_ji_202.jpg

dazu der damalige Wunsch, die Steine nahezu so breit wie die Ringschiene zu haben und später Steine ergänzen zu können, was bei freistehender Krappenoptik ein doch recht kantiges Profil erfordert.
also ein Silberprofil mit 2 Demozirkonias drin beigelegt

mittlerweile kristallisierte sich heraus, daß es wohl auf eine 3-Ring-Lösung hinausläuft:
1 von Anfang an fertiger Memoirering mit 12 Steinen, der nicht für tägliche Strapaze gedacht ist
und ein 4mm-Ring für den Mann schwach gewölbt plus stark gewölbten 2,5mm Damenring

also mehrere verschieden schwach gewölbte 4mmSilberringe dazugepackt und mehrere 2,5mm schmale
dazu noch Maßringe wegen der Größen, die zwar nahezu sicher feststanden, ich sie aber gerne mit meinen Maßringen und in aller Ruhe zuhause festgestellt haben möchte.

Auftrag war dann folgender: Memoirering/Alliancering 2,8mm breit mit 12 Steinen a -,06ct 2,5mm ohne Erweiterungsoption im cremefarbigen Gold mit 6%Pd
das Alltagspaar in 2,5mm breit stärkste Wölbung poliert plus 4mm breit ganz ohne Wölbung mit lediglich abgerundeten Kanten längsmatt in dem rosa/hautfarbenen Gold mit etwas Nickel, der für gute Gebrauchseigenschaften sorgt
Damenring allerdings mit einem Stein bestückt
und der natürlich ebenfalls fast so breit wie der Ring, also 2,2mm Durchmesser, was Einreiben oder Verschnittfassung wegen der Wölbung unmöglich macht.
und was auch mit Krappen durchaus deutlich umständlicher zu fertigen ist, wenn man das sehr runde Profil walzen will, um gute Kratzfestigkeit und Krappenstabilität zu erreichen, aber andererseits dann natürlich das Material an den Kanten fehlt, um daraus Krappen zu "schnitzen" und man das natürlich aus einem Stück machen will, ohne eine Fassung einzulöten, was ja die Walzhärte wieder wegglühen würde.
ich habe den flachsten meiner 2,2mm-Diamanten verwendet, um den Ring möglichst wenig aushöhlen zu müssen
alle Ringe mit Rotationskokillenguß glatt gegossen, auf Endgröße gewalzt und die Steinfassungen aus dem Metall gesägt/gefräst

sind vorige Woche abgeschickt worden und entsprechen genau den Vorstellungen.
na also, geht doch
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