Ein richtig gestalteter Arbeitsplatz sollte nicht nur der Gesundheit dienlich sein, sondern auch der Produktivität. Neben richtiger und ausreichender Beleuchtung und der geeigneten Sitzmöglichkeit, sollte ein Arbeitsplatz der Neuzeit, die ineinander greifenden Tätigkeitsbereiche berücksichtigen. Leider ist in den Goldschmiedewerkstätten auch heute längst noch nicht angekommen, was in den Büros bereits vor 80 Jahren schon normal war.
Gab es dort bereits an den meisten Schreibtischen Schreibmaschinentische die eine rationelle Aufteilung der zu erledigenden Arbeiten mittels integrierter Arbeitsplätze ermöglichte, sucht man diese auch in heutigen Goldschmieden und Uhrmachereien größtenteils noch vergeblich. So muss meist für eine andersgeartete Arbeit, der einzige Arbeitsplatz abgeräumt und umgerüstet werden, was einen Mangel an Strukturiertheit mit der daraus entstehenden Ineffizienz zur Folge hat.
Der Arbeitsplatz eines Goldschmiedes sollte z.B. aus einer Insel, bestehend aus mehreren Arbeitstischen, welche in cocpitähnlicher Anordnung aufgestellt sind, bestehen. In der Mitte steht der drehbare, ergonomisch verstellbare Arbeitsstuhl des Goldschmieds, der ohne zusätzliche Wege an den einzelnen Arbeitsplätzen tätig werden kann. Dazu gehören unbedingt: Ein "normaler" Arbeitsplatz für Montagen und Reparaturen, ein Fasserplatz mit kompletter Ausrüstung, ein Schweißlaser, sowie ein Wachsplatz. Mikroskop und luftgetriebene Stichel, sind ebenfalls selbstverständlich. Polierraum, Gipsraum, Öfen und Galvanik, sollten die Arbeit nicht behindern. Dazu gehört vor allem die räumlichte Trennung der einzelnen Bereiche, sowie eine ausreichende und geräuscharme Lüftung.
Viele Goldschmieden sehen in Prinzip auch heute noch so aus, wie sie vor vielen Jahrhunderten ausgesehen haben. Die Rückständigkeit ist aber nicht nur abträglich für die Gesundheit der dort arbeitenden, sie verursacht auch zu hohe Preise und ein Sich-Beschränken-Müssen auf die vorhandenen Möglichkeiten, was wiederum die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und für Wettbewerbsnachteile sorgt.
Wie man es dreht und wendet: Mit der Zeit gehen, ist ein Muss. Und nicht der Goldschmied, der mit möglichst antiquierter Eirichtung und dem allernotwendigsten Werkzeug die schönsten Dinge herstellt, ist der Größte seines Faches, der beste Fachmann, sondern der, der die schönsten und besten Erzeugnisse in der kürzesten Zeit kostengünstig herstellen kann. Nur er kann auch wirklich wirtschaftlich und profitabel arbeiten und dabei seinen Kunden noch den größten Vorteil bieten. Der Weg dorthin ist allerdings beschwerlich und entbehrungsreich.