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5-Jahre Rückgabegarantie, sind die verrückt ?

 
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Guestuser

 ·  #1
Wir haben gestern einen Anrufer gehabt der uns auf die Aktion von admin-edit: URL entfernt aufmerksam gemacht hat.

Es soll zum Weihnachtsgeschäft eine 5 Jahre Rücknahmegarantie geben. Ich bin mir nicht sicher, wir wollen doch verkaufen! Ich habe allerdings meinen Steuerberater noch nicht dazu gefragt.

Wer kann mir dazu die Vorteile erklären? Was ist die Meinung des Verbandes, ich vermisse eine Empfehlung. Werden die Verbraucher danach fragen? Was ist die Meinung? Es kann ja nicht sein, dass wir uns damit gegenseitig das Leben schwer machen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #2
Hallo zusammen,

ich habe mir die Homepage gleich mal angesehen. Ich muss ganz ehrlich sagen, die Sache hat kabarettistisches Format!

Natürlich reizt mich so was eine Mail abzusetzen, hab ich auch gemacht. ;-)

Hier der Text:

Sehr geehrter Herr ...,

ich muss sagen, Ihre Aktion, denn ich betrachte es als eine spaßige Aktion,
gibt mit trotzdem zu denken. Falls es keine "Schote" ist: Ihr Vorschlag
macht auf mich den Eindruck, als wüssten Sie überhaupt nicht, wovon Sie
reden. Haben Sie schon mal einen Ring gesehen, der von einem
theaterbegeisterten Träger applaudierend misshandelt wurde? Nein? Hab ich
mir gedacht. Oder: Wissen Sie was von den Scharnierstiften eines Armbandes
nach 5-jähriger, täglicher Tragezeit noch vorhanden ist? Wissen Sie wie eine
Halskette aussieht, wenn sie 5 Jahre Tag und Nacht getragen wurde, wenn sie
Urlaub, Meerwasser und wilde Liebesnächte überstehen musste? Sie der Friseur
mit der Scheere versehentlich in Stücke schnitt?

Lieber Herr ..., wenn ich gratis Geld verleihen möchte - dann kann ich
es ja tun. Aber warum um Gottes Willen muss denn dabei auch noch ein
Schmuckstück ruiniert werden??! Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass
auch nur ein Einziger seinen gekauften Schmuck über die besagten 5 Jahre
hinaus tragen wird? Alle, bis auf den letzten Mann oder Frau, werden ihn
zurückbringen und sich im Gegenzug ein neues, ungetragenes Teil aushändigen
lassen. Wenn ich jemals in meinem Leben, und ich bin seit nunmehr über 45
Jahren in der Schmuckbranche, seit 40 Jahren selbständig, wenn ich jemals
eine Milchmädchenrechnung gesehen habe, dann ist es Ihr Vorhaben.

Mein Rat: Sparen Sie sich die Gebühren für die Eintragung in ...
Von dem ersparten Geld
gehen Sie in eine Eckkneipe und saufen sich einen Rausch an. Vielleicht
kommen Ihnen dabei ja bessere Gedanken? Oder ist jener, der zur Gründung
Ihrer jetzigen Offensive geführt hat, auch auf diese Art entstanden?

Alles Gute, - und machen Sie ruhig weiter so, die Branche braucht auch was
zum lachen!

Mit durchaus freundlichen, aber auch etwas besorgten Wünschen!

Ihr Ulrich Wehpke
Dagmar
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Dagmar

 ·  #3
Was ist denn das für eine Idee? 5 Jahre Garantie?
Da muss man sich wirklich fragen, wie der Mensch auf so eine Idee kommt!
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 ·  #4
Nun hab ich mir das mal genauer angesehen.

Wenn man die 8% pro Jahr an Gebühr nimmt, klingt das alles nicht schlecht, finde ich. Und ausserdem geht das alles ja nur für mehr als 800 Euro.

Den Steuervorteil versteh ich nicht, aber da ruf ich morgen meinen Steuerberater an.

Ist nicht viel wichtiger, was unsere Kunden machen werden?
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Guestuser

 ·  #5
Also eines muss man dem Seitenbetreiber lassen: Er kann eine Menge Worte ohne jeden Informationsgehalt aneinanderreihen ... ob er BWL studiert hat? Aber ich bin in dem Fall natürlich nicht kompetent, denn ich glaube immer noch, dass eine gute Geschäftsidee klare Selbstdarstellung und Informationsfülle nicht scheuen muss wie eine Seifenblase die Nadel und mir ist Wortgeblubber der Art immer höchst suspekt. Btw: Übrigens ist "Werthaltigkeit" kein Wort der Deutschen Sprache und auch nicht schön genug, um als kreative Schöpfung durchzugehen. Es ist einfach nur falsch.

Aber zur Frage unseres Juweliers aus Berlin, was Eure Kunden machen werden. Denn ich bin ja einer: Ich finde das Angebot vollkommen überflüssig. Wir haben eine gesetzlich geregelte Garantiefrist mit einer Menge Gewährleistungsansprüchen, die all das, was man als Kunde braucht, doch schon längst liefern. Und wenn ich in 2 Jahren nicht gemerkt habe, dass am Schmuckstück etwas auszusetzen ist, was soll ich dann in 5 Jahren merken? Dass die Saphirpreise gesunken und der Goldpreis gestiegen ist? Dass der Goldschmied bei so einem Angebot garantiert pleite ist (oder den Laden jetzt sein Cousin unter anderem Namen führt und nicht mehr weiß, wovon ich rede), bevor meine 5 Jahre herum sind?

Wenn es etwas gibt, das ich als Kunde auch in Deutschland gern hätte, dann ein Schmuckpreis-System nach indischem Vorbild. Dort stehen auf Schmuckpreisschildchen die Gramm- und ggf. Karatangaben der Materialien und der Handarbeitslohn sauber getrennt gefolgt vom geltenden MWSt-Satz. Der Materialpreis wird nach dem Tagespreis berechnet und der Handarbeitslohn ist fix (und wenn etwas verhandelbar ist, dann nur der Handarbeitslohn). Das schafft für den Kunden eine Transparenz, die ich persönlich sehr zu schätzen weiß und fördert - jedenfalls bei mir - die Wertschätzung (das Wort gibt es nämlich und das zu Recht) für die Arbeit des Goldschmieds.

Aber worüber reden wir hier eigentlich: Schmuckkauf ist immer eine Sache des Vertrauens. Wer deutlich größere Summen für Schmuck ausgibt, als sein Vertrauen reicht, wird immer noch im Rahmen der 14-Tages-Frist eine kompetente Zweitmeinung einholen und bei enttäuschender Wert-Preis-Relation das Stück gleich zurückgeben und ggf. die Staatsanwaltschaft einschalten, wenn die Diskrepanz zu groß ist und der Diamant z.B. kein Diamant. Aber alle weiteren Preisentwicklungsprognosen sind so eindeutig Kaffeesatzleserei, dass ich darauf nicht einen cent wetten würde, auch nicht als Kunde. Wer mit solchen Angeboten wirbt, wirkt nicht seriöser, sondern reiht sich in die Schlange der Werbespruchflut ein, die eh keiner mehr hören kann und glaubt.

Soweit jedenfalls meine Kundenmeinung,
Jade
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #6
Hallo Dagmar,

es geht hier ja nicht um eine Ausweitung der Garantie auf 5 Jahre, sondern um eine Rücknahmeverpflichtung des Juweliers gegenüber dem Kunden für Dinge über 800 € VK-Preis!

Die hirnrissige Idee wird noch weiter "verbessert", durch die Einschränkung, Zitat, "Nur bei Ringen oder offensichtlich starker Abnutzung fällt bei der Rückgabe ein einmaliger Wiederaufarbeitungsabschlag von max. 8,5 % p.a. an."

Damit sind die Konfliktfälle vorprogammiert. Was dabei herauskommt, dürfte allenfalls arbeitslosen Rechtsanwälten gefallen. Ein restlos ruinierter Ring, Stein kaputt, oder gar fehlend, muss zurück genommen werden. Aufrechenbare Entschädigung: Maximal 8,5%!!! Tolles Geschäft! Eine Halskette aus 333-er GG, Verkaufspreis 805 Eur muss zurück genommen werden. So ein Ding ist bei manchen Trägern bereits nach wenigen Wochen nur noch ein Haufen morscher Einzelteile. Tolles Geschäft!

Ich weiß gar nicht, warum ich mich mit einem derartigen Blödsinn uberhaupt befasse - als ob ich sonst nix zu tun hätte! >:-(((

Gruß, Ulrich
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 ·  #7
>Ich weiß gar nicht, warum ich mich mit einem derartigen Blödsinn uberhaupt befasse - als ob ich sonst nix zu tun hätte!

weil Blödsinn, wenn er oft genug wiederholt wird und niemand ihm widerspricht, die unangenehme Eigenschaft hat, mit Sinnvollem verwechselt zu werden und eine Menge Schaden anzurichten!

Schon deshalb: Danke für die Zeit!

Jade
Goldie
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Goldie

 ·  #8
Dagmar
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Dagmar

 ·  #9
@Ulrich: das hab ich beim zweiten Lesen auch gesehen...............finde es aber nach wie vor sehr abstrakt/obskur.............
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #10
kaa
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kaa

 ·  #11
Und wenn man bei dem "Spaß" mitmachen will, muß man auch noch 18,50 euro an diese Plattform abdrücken...
Ulrich, hast auf deine mail eine Antwort bekommen?
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
stefan
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stefan

 ·  #13
grüßt euch,
ich bin zurück aus dem urlaub.

allein die abgebildeten "diamanten" text zum foto auf der originalseite: "plexiglas diamanten auf schwarzem hintergrund ..."
ich krieg das kotz... solche leute gehören ins klo und gezogen...
schei.....
stefan
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Guestuser

 ·  #14
Dann ist die Sache vermutlich eher experimentell: hält Plexiglas 5 Jahre?
stefan
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stefan

 ·  #15
abzocke sage ich nur. die geschichte mit den anrufen bringt wahrscheinlich einiges ein und ob einer so einen plexidiamant überhaupt bekommt... wird das notariel begutachtet?
stefan
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