Edelsteine & Perlen
Sie befinden sich im Benutzerbereich unseres Forums.

Wie entfernt man die Folierung an einem Schmuckstein?

 
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7593
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #1
Habe heute eine gezielte Frage und hoffe, ihr könnt mir helfen:
Wie entfernt man die Folierung / Similisierung von Schmucksteinen?

Wer hat Erfahrung mit dem Entfernen der Folierung bei Simili-Steinen?
Abkratzen beschädigt womöglich den Stein... :oops:

Gibt es eine Möglichkeit, ohne den Stein zu beschädigen?

Im vorliegenden Fall ist ein lilafarbener 18x13 Glasstein zu ersetzen, welcher nicht foliert ist, werkslagernd jedoch nur foliert geliefert werden kann.
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29894
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #2
ich habe nur sehr wenige Similis
einen habe ich jetzt einfach mal in die Beize geworfen ( verdünnte Akkusäure kochend)
Folierung ist weg
insofern könnte es auch mit Zitronensäure (Entkalker) gelingen
kalt dürfte es ne weile dauern, aber vielleicht kann man die angelöste Schicht dann mit Fingernagel runterschieben
EDIT: aceton als Option eingefügt, wegen Unwirksamkeit wieder entfernt
Guestuser
 
Avatar
 

Guestuser

 ·  #3
Ich habs grad ausprobiert. Mit Stahlnadelfeile und mit 3-kant Schaber. Es geht ab, dem Glas hat es nichts ausgemacht. Kritisch sind eher die Facettenkanten, wenn da zu ruppig geschabt wird. Im U-schallbad dann noch evtl. restliche, silbrige Beläge "bearbeiten" müsste klappen. Chemische Lösung habe ich nicht getestet.
Sparkle
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 4104
Dabei seit: 11 / 2010

Sparkle

 ·  #4
Tilos Methode ist viel besser. Meine Beize ist grad kalt, darum nicht probiert...
Die-Schmiede
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 670
Dabei seit: 08 / 2011

Die-Schmiede

 ·  #5
Ultra Poon S und Vitrex helfen nicht. Besser Tilos Vorschlag, oder wirklich abkratzen bei der größe musste das gehen.
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7593
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #6
Zitat geschrieben von Tilo
EDIT: aceton als Option eingefügt, wegen Unwirksamkeit wieder entfernt
Aceton geht demnach nicht? Das hatte ich ursprünglich im Hintergedanken...

Eine Beize haben wir ja nicht, aber den Tipp könnte ich dann dem Goldschmiedkunden weitergeben, der den Stein ersetzen soll.

Verdünnte Akkusäure - weiß er dann, was damit gemeint ist?
Ist das eine Standardbeize oder was ist der Unterschied zu 10-15% Schwefelsäure, Ultra Poon S und Vitrex (wobei die letzen beiden nicht zu funktionieren scheinen)?

Greift Schwefelsäure den Stein an?
Die-Schmiede
PostRank 10 / 11
Avatar
Beiträge: 670
Dabei seit: 08 / 2011

Die-Schmiede

 ·  #7
UP und Vitrex hatte ich gerade ausprobiert, wie schon geschrieben. Wenn Schwefelsäure dann nur verdünnt, die greift pur Glas an.
pezzottait
PostRank 4 / 11
Avatar
Beiträge: 62
Dabei seit: 06 / 2012

pezzottait

 ·  #8
Similisierungen sind mir bisher zwei verschiedene begegnet; eine Aluminiumbeschichtung und neuerdings eine aus Silber, die noch irgendwie lackiert ausschaut (goldfarben). Das Aluminium sollte mit jeder verdünnten starken Säure gelöst werden können (Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure). Ebenso ist Aluminium in Laugen (Natronlauge, Kalilauge) löslich; auch hier nur verdünnte Laugen einsetzen, denn konzentrierte Laugen können auch das Glas angreifen.
Bei einer Silberverspiegelung müsste man schon zur Salpetersäure greifen und die nicht zu verdünnt; allerdings muss zuerst der Lack weg, wofür ich ein organisches Lösungsmittel probieren tät (Nitroverdünnung, Aceton, Ethylacetat = Fingernagellackentferner, Benzin,...). Erst danach hat die Salpetersäure freien Zugang zum Silber.
Soviel ein paar theoretische chemische Überlegungen - ich musste es aber noch nie tun! ;-)
Tilo
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 29894
Dabei seit: 09 / 2006

Tilo

 ·  #9
ich habe für dich, Ingrid, Akkusäure geschrieben, weil problemlos im Autoteilehandel verfügbar und keine Diskussionen mit übervorsichtigen Apothekern notwendig sind
das ist 38%ige Schwefelsäure
die wiederum von mir noch "frei schnauze" 1:5 oder so verdünnt wird, also unter 10%ig von mir verwendet wird
hat aber längst nicht jeder Goldschmied vorrätig

eben habe ich noch Amidosulfonsäure (aka Wilacid/Neocid)kochend probiert, silberfarbige Folie hält (Simili von Fischer)
vorhin mit der doch ziemlich verdünnten Schwefelsäure ging sowohl diese Folie, als auch goldfarbene von einem einzelnen uralten Similie ab, wo ich aber keine weiteren Versuchsobjekte habe
aber auch nicht brauche, weil ja eine praktikable Methode gefunden ist
stoanarrischer uhu
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 5360
Dabei seit: 12 / 2010

stoanarrischer uhu

 ·  #10
Eine Aluminiumbeschichtung sollte eigentlich auch mit einer Kochsalzlösung abgehen...
uhu
steinfroilein
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 7593
Dabei seit: 11 / 2012

steinfroilein

 ·  #11
Nun habt Ihr Euch aber viel Mühe gemacht. Ganz herzlichen Dank. :super:

Ihr seid ja die reinsten Alchemisten. 😉


@ pezzottait, Dein alter Avatar hat mir besser gefallen, was ist denn der Neue für ein Mineral? Übrigens, es gibt mittlerweile mehrere verschiedene Similisierungen; Gold-Foiling, Silver-Foiling, Platinum-Foiling und Aluminium-Foiling (letzteres vom technischen Standpunkt her eine Bedampfung).
stoanarrischer uhu
PostRank 11 / 11
Avatar
Beiträge: 5360
Dabei seit: 12 / 2010

stoanarrischer uhu

 ·  #12
Eine Silberschicht könnte mit Jodlösung zu Silberjodid reagieren. Das Silberjodid lässt sich dann mit Fixiersalz (Natriumthiosulfat) auflösen. Hab leider kein Labor mehr, sonst würde ich es ausprobieren...
uhu
Aus unserem Shop


Empfohlen von Kathrin
Schmuck
Uhren
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0