Zitat geschrieben von Mhorgaine
Ich frage mal konkreter, vielleicht fällt es dann leichter, zu antworten.
Wenn ich eine Rosenquarz-, Bergkristall-, Onyx-, Achat- oder Schörlkette mit Silberkarabiner in meinem Shop anbieten würde, wäre das für euch Modeschmuck oder wie würdet ihr es nennen?
Das Gleiche mit Edelstahlkarabiner?
Wie würdet ihr die Shamballa-Armbänder aus meinem Shop einordnen?
Modeschmuck gibt es für mich in Abstufungen.
Der billigste Schmuck, das ist dieses Plastikzeug mit scharfen Kanten, mit Straß, Textilien, Leder, Gummi...
Dann gibts eine Mischform, "Echtschmuck light" sozusagen - hauptsächlich Silberschmuck mit erwähnten Schmucksteinen wie Rosenquarz, Aventurin und Co, auch Bernstein.
Und dann gibts den Echtschmuck.
Holzschmuck bzw Schmuck aus Naturmaterialien (Horn, Knochen, getrocknete Beeren, zT. auch Perlmutt...) ist ein eigenes Kapitel.
Schmuck aus Unechtmetall (Zinn, Tombak) ebenso. Geht mehr in Richtung Trachtenschmuck.
Edelstahl ist für mich als Material zu kalt, zu technisch und zu zweckgebunden, als dass es schmücken könnte.
Ich glaube, für mich ist Modeschmuck Schmuck ohne viel Eigencharakter; harmlos, nix Besonderes, im Ganzen eher anspruchslos. Wäre es ein Geräusch, würde ich es mit Hintergrundmusik vergleichen. Und, natürlich - unecht. Ja, auch Wegwerfschmuck. Dass Teenies darauf stehen, spricht weniger gegen Modeschmuck, als es die Perspektive von Teenagern zeigt (glaube ich): Sie probieren (sich) aus. Das Beständige ist langweilig, Echtheit ist noch kein interessantes Kriterium. Die Abwechslung, die Unbekümmertheit, ja, auch die Oberflächlichkeit. Nicht ernst nehmen (müssen), Spielen-Wollen.
Echtschmuck definiert sich für mich als "ernstzunehmender" und dauerhafter Schmuck.
Ich trage sehr oft Schmuck und habe früher viel Modeschmuck getragen. Mit den Jahren hat sich meine Perspektive verändert: Zuviel Zeug belastet, und die Dinge, die ich trage, sollen etwas für mich Besonderes sein. Während ich früher halt ein paar Teile mitgenommen habe (weil auch der Augenblick, die Gier, die Vielfältigkeit und Erreichbarkeit des Angebots Lust machen, Teil davon zu sein), wähle ich heute sorgfältig aus, brauche weniger, zahle auch gern mehr dafür. Für mich war es eine Sache der Zeit...