Hochzeit, Ringe & Brautschmuck
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Ringgrößenanpassung mangelhaft

 
Andice
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Andice

 ·  #1
Hallo Zusammen,

ich hoffe, dass ihr uns weiterhelfen könnt.

Ende letzten Jahres haben wir Eheringe für die Hochzeit am 04. Juli 2014 anfertigen lassen. Wir hatten hierfür einen Online-Juwelier genutzt, da wir dort auch schon den Verlobungsring haben anfertigen lassen und vollends zufrieden waren.

Nun hat sich meine Verlobte entschieden den Ring an der anderen Hand tragen zu wollen. Hierfür musste der Ring angepasst werden. Es handelt sich um einen Platin 950 Ring mit Kanalfassung für 10 Diamanten zu je 0,02ct.

Da der Juwelier in München sitzt und wir aus Düsseldorf kommen, wollten wir uns die Kurierkosten, etc. sparen und sind zu einem ortsansässigen Juwelier und Goldschmied (Modedit ZH genauere Ortsangabe entfernt) gegangen.

Auf die Anfrage hin, ob es möglich sei den Ring von 50 auf 54 zu vergrößern und die Gravur beizubehalten wurde uns nur entgegnet, dass dies kein Problem sei.

Als wir den Ring dann abholen wollten, hatte er eine neue Gravur mit anderer Schriftart und so klein, dass man sie kaum noch erkennen konnte. Dazu konnte man mit dem bloßen Auge Kerben auf der Innenseite erkennen (an der Stelle, wo der Ring vergrößert wurde). Von außen war eine schwarz-gräuliche Verfärbung sichtbar, die sich nicht wegwischen ließ. Des weiteren hat der Goldschmied den Ring eigenmächtig stärker bombiert.

Wir haben den Ring also dort gelassen mit der Anforderung, dass der Ring so sein sollte, wie er war als wir ihn dort abgegeben haben und nur die Ringgröße geändert werden sollte.

Heute war meine Verlobte erneut im Laden um den Ring abzuholen.
Die Gravur war minimal größer, dennoch immernoch zu klein. Schriftart immernoch falsch. Die Verfärbung war nicht mehr vorhanden, dafür konnte meine Verlobte außen am Ring Unebenheiten erfühlen.

Der Inhaber des Ladens wurde im Verlauf des Gesprächs immer lauter und war sich keiner Schuld bewusst. Er war der Meinung, dass Ringe mit Kanalfassung minderwertig sind und er so einen Scheiß nicht verkaufen würde. Des weiteren teilte er mit, dass man eigentlich keine Fremdfabrikate annehmen würde. Im Endeffekt versuchte er durchgehend den Ring und die Diamanten als minderwertig abzutun.

Zeitgleich teilte er uns mit, dass Platin ja so schwer zu verarbeiten sei und die Kanalfassung die Wärme nicht verträgt, etc.

All diese Informationen hätte man uns vorher geben können. Dann hätten wir den Ring nicht abgegeben. Nun aber ist der Ring aus unserer Sicht nicht mehr der Ring, den wir abgegeben haben. Allein die verstärkte Bombierung und andere Gravur. Mal von den Unebenheiten abgesehen.

Die Frau des Inhabers ist irgendwann dazwischen gegangen, da der Inhaber immer lauter wurde und auch vermehrt in Fäkalsprache verfiel.

Man hat den Ring nun nochmal dort behalten, ist sich aber keiner Schuld bewusst.

Uns geht es einfach nur darum, dass der Ring so sein sollte wie wir ihn damals erhalten haben. Einfach nur entsprechend der neuen Ringgröße.

Ich möchte ungern juristische Hilfe in Anspruch nehmen müssen, aber wenn es so weiter geht, sehe ich leider keinen Ausweg :(

Wie sollte ich eurer Meinung nach vorgehen?

Anbei habe ich zwei Bilder des Herrenrings beigefügt. Der Damenring sieht genauso aus, bis auf die Kanalfassung :)

VG
Andreas
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Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #2
Das erste, was mir dazu einfällt ist, dass es in der Regel sehr schwierig ist, eine Maschinengravur zu erhalten.
Und dann gibt es je nach Maschinenhersteller jede Menge unterschiedliche Schriften. Außerdem muß die Größe und Schriftdehnung passen. Das ganze ist also kaum noch mal originalgetreu herzustellen.
Das hätte der Kollege schon vorher bemerken sollen.

Zum zweiten ist Platin nicht ganz so einfach zu verarbeiten. Ich würde es schweißen, das beherrscht aber auch nicht jeder, hier wurde vermutlich gelötet, was den Farbunterschied erklärt.
Man kann wahrscheinlich auch darüber streiten, ob eine Lötung fachgerecht ist. Ich denke aber, man muß es bei einer Reparatur schon als Fachgerecht ansehen.
Auch dass sich die Bombierung etwas verändert, ist vermutlich nicht wirklich zu vermeiden gewesen.
Der Ring muß ja schließlich auch wieder rund geschmiedet werden.

Tja, alles in allem leider nicht so glücklich gelaufen, aber was erwartet ihr jetzt ?
Andice
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Andice

 ·  #3
Es wurde gelötet, ja. Das sagte man uns auch nach der Bearbeitung. Beim Löten wird es sehr heiß und kann dazu führen. - Das hätte man uns doch vorher sagen können.

Die Bombierung wurde geändert, damit der Ring besser am Finger sitzt. Also nicht, weil es in der Bearbeitung nötig gewesen wäre. Dies wurde getan ohne es abzusprechen.

Alles in Allem hätte der Schmied uns auf all diese Probleme in Verbindung mit Platin und der Gravur doch vor Annahme aufmerksam machen müssen, oder? - Wir haben den Ring abgegeben und gingen davon aus, dass er so wie er ist, auch danach aussieht. Nur halt Ringgröße 54.

Ich hätte dem Schmied auch sagen können, dass es die Schriftart Futura ist. Er hat aber nicht gefragt. Dann hätte man das vorher auch besprechen können. So ging ich davon aus, dass er weiß was er da tut.

Jetzt hat der Ring eine andere Bombierung, eine andere Gravur, Unebenheiten durch das Löten und Kerben.

Ehrlich gesagt möchte ich den Ring so nicht in Empfang nehmen. Der Ring ist quasi neuwertig, da noch nicht getragen und sieht jetzt schon aus als wäre er "alt" auf Grund der Kerben, etc.
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #4
Eine Weitenänderung ist schon eine recht intensive Veränderung an einem Ring, das geht oft nicht, ohne Spuren zu hinterlassen.

Das beste wäre gewesen, den Ring da ändern zu lassen, wo ihr ihn gekauft habt.
Ob die ihn aber nach mehren Monaten noch gegen einen passenden getauscht hätten wage ich zu bezweifeln. Vermutlich hätte man dann auch eine Weitenänderung vorgenommen, und möglicherweise wäre die dann auch nicht ganz problemlos verlaufen.

Zur Schriftart Futura, ich habe alleine zwei verschiedene Futura, also alleine der Name der Schriftart hilft da auch nicht. Selbst der eigentliche Lieferant hätte vermutlich bei der Neugravur auf gleicher Maschine mit der original Schriftart schon Abweichungen.

Tatsache ist, der Ring ist geändert, und er wird jetzt durch weitere Anpassungen auch nicht mehr besser. Je mehr daran "herumgebessert" wird, um so schlimmer wird der Endzustand sein.
Wenn in dem Betrieb keine anderen Möglichkeiten als Löten zur Verfügung standen, wird es vermutlich auch mit noch so vielen Nachbesserungen nicht zu einem wesentlich anderen Ergebniss kommen

Da wir leider hier nicht beurteilen können, ob da wirklich grobe Fehler gemacht wurden, oder ob es "normale" Änderungsspuren sind, kann man darauf auch nicht wirklich eingehen.

Am besten wäre es, sich irgendwie gütlich mit dem Kollegen zu einigen und wenn der Zustand des Ringes dann nicht gefällt, ihn von einer gut ausgestatteten Goldschmiede, die mit Platin erfahren ist, bestmöglich instand setzten zu lassen. Zur guten Ausstattung würde ich unbedingt ein Laser oder Puk Schweißgerät zählen, damit wird auch eine größere Hitzeeinwirkung vermieden.
Das eingestzte Stück muß inkl. aller Lotreste entfernt werden und ein neues Stück muß schweißtechnisch eingefügt werden.
Durch das schweißen entehen auch i.d.R. keine sicht-oder fühlbaren Fugen. Ein Farbunterschied sollte auch vermeidbar sein, wenn es sich um eine übliche Pt-Legierung handelt.
Ob man die Bombierung wieder anpassen kann ? Vermutlich sehr schwierig.
Andice
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Andice

 ·  #5
Es wäre am Besten gewesen den Hersteller des Rings für die Ringänderung zu nutzen, ja. Auf Grund der Distanz hatten wir uns aber hier umgesehen. Ich ging leider davon aus, dass ein hiesiger Goldschmied, der mir sagt, dass er es hinbekommt, es auch wirklich schafft.

Und genau das ist es was mich ärgert. Je mehr der Schmied da jetzt dran "rumdoktort" umso schlimmer wird es. Nichts desto trotz hat er den Ursprungsring "zerstört". So hart es sich anhört.

Ich bin auch nicht gewillt den verhunzten Ring mitzunehmen um dann wieder bei einem anderen Schmied, der die richtigen Werkzeuge hat, Geld zu investieren. Der Kollege berechnet immerhin 100 Euro für den minderwertigen Scheiß, dem wir ihm zur Änderung gegeben haben. (Sorry, aber das waren seine exakten Worte)

Da du dich ja anscheinend mit Platin auskennst. Was würde mich so eine Änderung mit Schweißtechnik in etwa kosten?

Ich als Laie habe nunmal keine Ahnung, ob man so einen Ring löten oder schweißen, etc. sollte.
Dafür ist der Goldschmied da. Und wenn er weiß, dass er es nicht besser kann, sollte er mich informieren, bevor er Hand anlegt und es verschlimmert.

In meinen Augen ist der Ring "beschädigt". - Am Liebsten würde ich ihm den Ring da lassen, er soll mir das Geld für den Ring erstatten und ich lasse den Ring vom Ursprungshersteller neu schmieden...

Das wird er aber nicht machen.
Tilo
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Tilo

 ·  #6
wie weit ist denn die Bombierung stärker als früher? bis zum Steinbereich oder nur unten, wo das Stück eingesetzt wurde?
bei der Annahme zu versprechen, der Gravur passiert nichts, iost natürlich Unsinn
da muß man erklären, daß sie, wenn sie im Bereich gegenüber der Steine liegt, wo eingesetzt werden muß, anschließend neugemacht werden muß
und hier bei dieser speziellen Schrift dann doch anders aussieht
hoffentlich feilt er nicht zu viel weg beim Nacharbeiten der Unebenheiten

Geld für einen neuen Ring zu verlangen, scheint mir unrealistsich
evtl. Geld der Rep. zurück und von Zirkonhead besser machen lassen, wenn noch nicht zu viel vom Restring beeinträchtigt ist
normalerweise sollte 4Nr. kein Hexenwerk sein, selbst bei Löten dürften keine stark sichtbaren Fuge entstehen (nach erster Nachbesserung wars ja schon besser)

aber der Fall ist nicht der erste, wo Kollegen an normalen Änderungen (oder zB. Anfertigung eines glatten Traurings) so grandios gescheitert sind, daß am Ende eine Neuanfertigung woanders stand
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #7
Zitat
Da du dich ja anscheinend mit Platin auskennst. Was würde mich so eine Änderung mit Schweißtechnik in etwa kosten?

Bei mir hättest auch mit Knapp 100,-€ rechnen müssen.
Ob, und wenn ja, was da jetzt aber noch für ein Mehraufwand entsteht, kann ich nicht sagen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #8
Eine Ringweitenänderung ist ein massiver Eingriff in den gesamten Ring. Im Bestfall sieht der Kunde hinterher nichts davon, in Deinem Fall ist aufgrund der Verfärbungen und vielleicht nicht perfekter Nacharbeit schon deutlich geworden das hier hart daran gearbeitet wurde. Das schlechte Finish ist natürlich ein Fehler und hätte nicht sein müssen. Das muss auch mit Recht reklamiert werden. Ich hoffe das die Kratzer und Unebenheiten ausgebessert werden.

Das Bombierungen gering anders werden oder Gravuren verschwinden und neu gemacht werden müssen ist normal.

Schade das nicht klar wurde das genau der Schrifttyp erhalten oder wieder neu gemacht werden musste. Dann hätte Dein Goldschmied auch gleich bei der Auftragsannahme aufmerksam machen können das er den Schrifttyp gar nicht zur Verfügung hat.

Bald hast Du einen Ring der geändert wurde in der ersten, vielleicht schlampigen Reparatur und dann nachgebessert wurde, die Ringgröße passt, die Flecken und die die Anmutung ist etwas anders als beim neuen Ring, aber das lässt sich kaum ändern. Bei der Benutzung in den nächsten, hoffentlich vielen Jahren wird er noch viele Dellen und Kratzer bekommen und vielleicht der eine oder andere Stein herausfallen und ersetzt werden müssen. Das ist normal und zu erwarten.

Zusammenfassend:
Die Änderung muss fachgerecht ausgeführt und versäubert werden, das sollte der Goldschmied leisten und können.
Danach ist aber der Ring verändert und nicht mehr neu das sollte Dir auch klar sein.

Wenn Du den Ring in Händen hast, wäre es schön wenn Du hier Bilder einstellen könntest damit wir uns ein Bild über die fachgerechte Vergrößerung oder auch nicht fachgerechte Vergrößerung machen können.
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