Edelsteine & Perlen
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"glasgefüllte / stabilisierte Rubine"

 
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 ·  #16
Sparkle
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Sparkle

 ·  #17
Danke an die Redaktion! Wir sind mal wieder sehr abgeschweift und so macht das Sinn. Im Endeffekt wollte TE mit seiner Ringbeurteilung solch ein Ausufern bestimmt nicht. Auch wenn es ein wichtiger Aspekt ist, finde ich ihn in diesem neuen thread besser aufgehoben. Merci, daß Du dem Überblick behältst und Ornung schaffst :D
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 ·  #18
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 ·  #19
Hallo allerseits,

ich habe gelesen, dass fast alle Rubine und auch andere Steine durch Hitze farbverstärkt werden (was nicht deklariert werden muss). Mich würde interessieren, wie der Fachmann so etwas erkennt. Verursacht das Brennen irgendwelche physikalischen Veränderungen, die man sehen oder messen kann?

Gruss Mindy
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #20
Hallo Mindy, das ist ein komplexes Thema aber vielleicht hilft Dir die Kurzform:

Mit einer Hitzebehandlung soll nicht nur die Farbe intensiviert werden, sondern es sollen auch evtl. Verunreinigungen im Ursprungsstein aufgelöst werden, was bedeutet, zugleich einen "reinheitsverbesserten" Stein zu erhalten. Erkennen kann dies nur das geübte Auge des Fachmanns oder unter dem Mikroskop, wenn man weiß, nach was man suchen muß. Deutliche Farbzonierungen sprechen für einen hitzeunbehandelten Stein. Sprenghöfe können auch ein Indiz sein, aber es gibt auch Edelsteine mit Sprenghöfen, die nicht bzw. nie hitzebehandelt wurden.

Blauer Zirkon beispielsweise ist grundsätzlich hitzegebrannt, sonst gäbe es ihn nicht, denn nur durch das Brennen erhält er die Farbe des Starlit; Tansanite in der bekannten Farbe gibt es in Natura auch nicht, die Farbe entsteht durch das Brennen grüner Zoisite.

Granat wird generell nicht hitzebehandelt, man kann hier keine Farbverbesserung durch Brennen erzielen. Hier braucht man also auch als Fachmann nicht nach evtl. Hitzebehandlung zu suchen.

Daß nur die Farbe, die potentiell im Edelstein vorhanden ist, bei der Hitzebehandlung "gefördert" werden kann, ist sicherlich bekannt. Farbe durch Brennen kann man dem Stein nicht "hinzufügen".

Wenn Du gemmologisch / mineralogisch mehr dazu wissen möchtest, kann dies selbstverständlich noch weiter vertieft werden. Ich habe lediglich mal versucht, in kurzen klaren Worten das Wichtigste zusammenzufassen und auf Deine Frage zu antworten, daß man dies in der Tat als Fachmann "sehen" bzw. "erkennen" kann.

Ist die Antwort ausreichend für Dich oder hast Du eher mehr in die Tiefe gehende Fragen?

Vom Typus her muß man den Ursprungsstein kennen und die (mögliche) Änderung durch die Hitzebehandlung. Dies ist von einem Edelstein zum anderen anders.
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 ·  #21
Vielen Dank für den informativen Überblick, Steinfroilein - das war genau das, was ich mich gefragt habe. Ein interessantes Thema!

Gruss und ein schönes Wochenende
Mindy
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #22
Zitat geschrieben von Mindy
Vielen Dank für den informativen Überblick, Steinfroilein - das war genau das, was ich mich gefragt habe. Ein interessantes Thema
Freut mich, wenn es so ausreichte. Ohne Migräne wäre der Beitrag sicherlich länger und detaillierter geworden. 😉
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 ·  #23
Oh je - mein Mitgefühl hast du. Ich bin die Migräne seit ein paar Jahren los. Älter werden hat keineswegs nur Nachteile...

Sehr nett, dass du dir trotzdem Zeit genommen hast!
steinfrosch
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steinfrosch

 ·  #24
Moinmoin,

Steinfrollein schreibt:
[ Tansanite in der bekannten Farbe gibt es in Natura auch nicht, die Farbe entsteht durch das Brennen grüner Zoisite.

Da es mich immer wieder freut Deine ausführlichen Gemmologie-Infos zu lesen muss ich doch nun auch mal etwas beitragen,da mich der oben Zitierte Satz verwunderte.Natürlich gibt es naturfarbene blaue Tansanite,nur halt nicht so viele wie der Markt anbietet.Zum Hitzebehandeln werden (um blau zu bekommen) überwiegend bräunliche sowie gelblichbraune Rohsteine verwendet,welche auch ca.80-90 % der gefundenen Steine ausmachen.Andere Rohsteinfarben werden häufig nicht so blau sondern ergeben oft blaugrüne oder andere blau-mischfarben.Die erwähnte Grüne Farbe beim Tansanit wird in der Natur nur recht selten angetroffen und ist bei Liebhabern gesucht.Ausnahme ist der grüne Zoisit (auch "Anyolit") aus Longido/Tansania,welcher häufig angeboten wird .

Glückauf und Grüsse
steinfrosch
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #25
K-Heinz
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K-Heinz

 ·  #26
Es werden auch gelbe Tansanite angeboten, aber sehr teuer. Das Feuer ist aufregend schön. Zur Zeit sehe ich allerdings keine.
Grüne gibt es schon häufiger.
Bleibt natürlich immer die Frage, ob man diesen Zertifikaten auch glauben kann. Was meint Ihr dazu?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #27
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #28
Grüner transparenter schleifwürdiger Tansanit ist mehr als selten, er wird auch als Fancy Tanzanite gehandelt.

Der Begriff Anyolit (Anyolith, Rubinzoisit oder Zoisitfels) sollte meiner Meinung nach nur für das Mineralaggregat bzw. Gestein verwendet werden.

...und ja, die Migräne hat bei "grün" zugeschlagen. Grundsätzlich werden alle transparenten (wie formuliere ich das nun am besten...) mindere Farben (grau bis braun, graugrün, braungrün, etc) und somit mindere Qualitäten gebrannt, um die typischen Tansanitfarben zu erhalten. Damit werden (wie schon erwähnt) Verunreinigungen beseitigt und somit reinheitsverbessere Steine "erzeugt".

Da der Tansanit die blaue Varietät des (grau-grünlichen) Minerals Zoisits ist, blieb bei mir im Hintergedanken nur "grün" hängen....

Nochmals etwas Grundsätzliches: nicht jeder hitzebehandelte Stein nimmt Farbe an! Es gibt genug Rubine, Saphire und andere Farbedelsteine, die zwar hitzebehandelt wurden, aber keiner Farbveränderungen unterliegen. Ganz einfach: was im Stein nicht drin ist, kann auch nicht gefördert werden. Wir hatten hier im Forum mal einen Video-Link zu Rubin oder Saphir - Hitzebehandlungen, wo man im Video sieht, wieviel Steine zum Brennen gegeben werden und wo sich bei ca. nur der Hälfte davon die Farbe veränderte.

Steinfrosch, wenn Du Dich gut auskennst, möchte ich Dich ermuntern, öfters Beiträge zu schreiben.
Wir alle lernen gerne dazu und durch Fehler anderer kann man auch lernen. Schön, daß Du so achtsam mitliest. 😉

Edit: ... mal wieder zu lange am Text geschrieben; der Stein von Karl-Heinz sieht auch interessant aus. Die wichtigsten Daten stehen ja auf dem Identification Report drauf und da sollte man sich eigentlich darauf verlassen können. 😉
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 ·  #29
Bedeutet das, mit Erhitzen kann man nichts falsch machen, sondern nur verbessern? Also entweder passiert nichts oder der Stein wird schöner? Oder kann die Sache auch umgekehrt verlaufen, dass man Farbe oder Reinheit dadurch verschlechtert? Zum Beispiel man hat einen ganz netten Stein, möchte ihn aber noch intensivieren und dann bekommt er eine unerwünschte Farbe?
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #30
Ja "Falschmachen" liegt auch drin: wenn der Stein Gaseinschlüsse hat, kann er durchaus durch Hitzebehandlung platzen. Gas dehnt sich nämlich beim Erwärmen aus....

Unerwünschte Farben sind auch möglich.
Der Stein bringt nur hervor, was drin ist und nicht das, was Du eventuell möchtest.

Beispiel Quarz: bei einer bestimmten Temperatur bekommt er die verschiedenen Citrinnuancen, bei einer anderen Temperatur die verschiedenen Amethystnuancen, und bei viel Glück oder auch nicht ein blassgrünblauer Prasiolith oder er wird rauchquarzfarben von hell bis morion. Kommt immer drauf an, welchen Grundstoff man zum Brennen verwendet.

Wenn man zu sehr erhitzt, kann es auch zur Kehrtwendung führen und der Stein wird ganz weiß .... / behandelte (bombardierte) Blautopase kann man auch hell zurückbrennen, also den Swiss zum Sky und den Sky zum angehauchten weißen Topas.

Backofentemperatur reicht allerdings leider nicht. 😉
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