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Gravur polieren 935 Silber

 
al_bundy
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al_bundy

 ·  #1
Hallo,
ich habe hier ein 935er Silberblech. Daraus möchte ich ein Anhänger fräsen. Das Problem dabei ist das man Frässpuren erkennt. Ich möchte den kompletten Anhänger poliert haben. Leider funktioniert das mit Schwabbelscheibe so nicht da der Materialabtrag nicht gleichmäßig ist. Kann man den Anhänger nicht irgendwie chemisch polieren? Möglichst auch stromlos. An Chemikalien komm ich normal an alles ran. Kumpel hat Labor mit sämtlichen Darfscheinen. Der kann das polieren dann für mich übernehmen, nur muss ich den sagen was er brauch und worauf er achten muss.
Ich hoffe ihr könnt mir bei meinen Problem weiter helfen.
Danke im voraus.

Gruß Marc
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #2
Nach dem Fräsen wäre es das Beste, die vorhandenen Spuren mit Feilen/Schmirgelpapier zu beseitigen oder mit entsprechenden kleinen Schmirgelrädchen. Was wolltest Du denn genau fräsen? Danach richtet sich nämlich, wie man am geschicktesten weiterarbeitet. Am besten Du beschreibst den Anhänger mal, damit klar wird, wo sich die Frässpuren befinden.
Tilo
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Tilo

 ·  #3
schmirgeln, schleifen/vorpolieren, polieren

es gibt zwar was "chemisches", aber Frässpuren wirds nicht wegnehmen
es ist keine Allerweltschemikalie, sondern müßte in ner Profimenge gekauft werdn
und ne kräftige Galvanik brauchts außerdem, weil das nicht einfach so durch reinwerfen funktioniert
al_bundy
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al_bundy

 ·  #4
Sehr feine Strukturen. Da kann nichts geschmiergelt werden. Es funktioniert nur über ein Tauchverfahren mit und/oder ohne Strom.

Über das Verfahren Elektropolieren kommt man schon sehr sehr weit, nur befindet sich diese Anlage erst noch im Aufbau. Damit könnte man soetwas behandeln... ... ich hoffe aber das ich das auch schon ohne Strom hinbekommen könnte.
Gegen Profimenge hilft eine Musterbescahffung. Viele Firmen schicken Mindermengen als Sample raus. Nur müsste ich wissen welches Zeug so etwas kann.
Tilo
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Tilo

 ·  #5
na da helf ich mal googln, auch wenn ich das mit der Musterbeschaffung noch nicht sehe
und auch von der Wirkung des Elektropolierens nicht 100% überzeugt bin
http://bit.ly/1lqwCf0
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #6
Elektropolieren sehe ich da auch nicht als Lösung.
Ich denke mal, Trommelpolieren oder Fliehkraft-polieren könnte ehr in Frage kommen.

Wenn du uns ein Foto deines Problemstückes einstellst, fällt uns vielleicht ein Lösungsweg ein.
al_bundy
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al_bundy

 ·  #7
Trommelpolieren oder artgleiches Verfahren stelle ich mir sehr schwierig vor weil die Schleifkörper extrem fein sein müssten. Ein gleichmäßiger Materialabtrag findet dort auch nicht statt. Ich kenne zwar Leute mit trommeln, aber niemand der solch Schleifkörper hat. Mit Chemie ist das schon einfacher da man das Teil da einfach reinlegt und die Zeit die Arbeit machen lässt.
Ich habe einige Teile mal Trommelpolieren lassen, und dann mal ein Teil elektropolieren lassen. Die Qualität des elektropolierens war deutlich höher, bei deutlich weniger krach und deutlich weniger Zeit. Trommelpolieren 2x trommeln a 3h. Elektropolieren 30min.

Anhänger hat einen Durchmesser von rund 30mm
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #8
Nein, mit Chemie ist das unmöglich, weil es nichts gibt, was so arbeitet, wie du es dir vorstellst.

Die Frässpuren in den Vertiefungen bekommst du so nicht weg, zumindest nicht ganz.
Das wäre eine Arbeit für ein Prägewerkzeug, also so wie bei der Münzherstellung.

Eventuell bekommst du bessere Ergebnisse, wenn du das ganze auf einem anderen Weg ins Metall bringst, Lasergravieren oder Erodieren könnte ich mir noch vorstellen.

Oder das Ganze direkt im Ätzverfahren herstellen, das geht rein mit Chemie.
al_bundy
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al_bundy

 ·  #9
In der Tat macht das werkzeug noch eine Menge aus. Ich habe nur einen billigen Gravierfräser. Mit Diamantbeschichteten Werkzeugen sieht die Welt schon wieder anders aus.
ABER
Ich weiß nicht ob meine Maschine die Performance der PKD Werkzeuge packt. Ich habe keine servos sondern Vibrationsfreudige Stepper an der Maschine. Rundlaufgenauigkeit der Spindel und Werkzeugaufnahme liegt bei rund 30µ. Das mögen High Performancewerkzeuge nicht.

Ätzen, Lasern und erodieren ist schwierig. Habe keinen Zugang zu solchen Maschinen. Welches chemie kann man denn da drauf kippen was die Oberfläche am besten anlöst.

Und gibt es noch andere Oberflächenbehandlungen die aus dieser Fläche ein homogenes Erscheinungsbild hervorzaubert? So matt glitzernd sowas.. ... habe ich schonmal gesehen. Kriegt man irgendwas gescheites zu Hause hin?
Tilo
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Tilo

 ·  #10
soll das eine Serie werden?
matt wirds durch sandstrahlen, auf dessen oberfläche aber viel leichter Kratzer entstehen
Juwelfix
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Juwelfix

 ·  #11
Mir fällte jetzt kein Zauberspruch für perfekte Oberflächen von selbst ein, versuchs mal mit "HexHex" und schau es dabei ernst an.8)

Zum ätzen von Silber kann man eine Mischung aus HNO³ und HCI jeweils konzentriert im Verhältnis 1:1 verwenden.
Da brauchst du aber auch eine vernünftige Einrichtung, wie funktionierende Absaugung, und das ganze ist halt Hochgefährlich und mit ernsten Risiken für die menschliche Gesundheit verbunden.

Ich würde so was Lasergravieren lassen. Dafür gibt es Dienstleister.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #12
Zitat geschrieben von al_bundy
....
Und gibt es noch andere Oberflächenbehandlungen die aus dieser Fläche ein homogenes Erscheinungsbild hervorzaubert? So matt glitzernd sowas.. ... habe ich schonmal gesehen. Kriegt man irgendwas gescheites zu Hause hin?

Weder zu Hause noch in der Profiwerkstatt. Zumindest nicht in Silber. Ätzverfahren mit wirklich glattem Boden werden für den Buchdruck in Nyloprint mit großen Machinen geätzt. Der glatte Boden ist dann aber glatt weil es ein anderes Material ist das mit einer ätzbaren Schicht beschichtet wurde. Wie ich Dir schon geschrieben habe, geht es nur wenn Du es als Negativ fräst, die Oberfläche polierst und dann umkopierst. Das kann entweder als Guss oder als Prägestempel ausgeführt werden. Münzen mit polierter Platte werden so hergestellt.

Profimaschinen sind zwar deutlich besser aber auch da wird man immer eine feine oder feinste Riffelung sehen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
Zitat geschrieben von Zirkonhead

Zum ätzen von Silber kann man eine Mischung aus HNO³ und HCI jeweils konzentriert im Verhältnis 1:1 verwenden.


Einlegen in Salpetersäure über Nacht allein hilft schon. Dann ist das Silber am nächsten Tag weg. :-)

Wenn man mit Abdecklack die Formen aufzeichnet, gibt das bei der von Dir angestrebten Tiefe unschöne Auswaschungen und Unterschneidungen. Wenn Du jedoch mit einer geringeren Ätztiefe zufrieden wärst dann könntest Du damit schöne Ergebnisse erzielen. (Die Profis haben dazu geschlossene Systeme mit Badsprühbewegungen, die den Winkel der Kanten festlegen udn Unterschneidungen verhindern.)
Natürlich inklusive brauner Flecken auf der Haut, verätzter Lungen und Löcher in der Kleidung wenn Du nicht aufpasst und für eine passende Laborumgebung sorgst, wie Patrik schon schrieb.

@Patrik
Meinst Du wirklich er soll noch HCL dazugeben? Ich vermute das gibt eine passivierende Schicht aus AgCl auf der Oberfläche, oder irre ich mich da?
al_bundy
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al_bundy

 ·  #14
Sandstrahlen geht. Habe Kompressor und Pistole da. Strahlgut lässt sich besorgen.
Ist eine Einzelanfertigung. Ich fräse das selber und programmiere das selber. Ich kann quasi auch das Negativ fräsen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #15
Dann probiere es mal mit Sandstrahlen im Positiv, vielleicht mit einen guten (zähen) Abdecklack auf die Figuren drauf. Schula hat so einen im Angebot.
Zum Schluß noch mit 50my Glasperlen strahlen, das schließt die rauhe Oberfläche. Vorher aber bitte gut auswaschen, damit vor dem Glanzstrahlen alle Sandkrümel raus sind.
Aus unserem Shop


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