Jim Rogers ist ein Hedgefondsmanager. Schon alleine bei dieser Tatsache wäre ich sehr vorsichtig bei seinen Aussagen. Solche Manager sagen nichts, was sich für sie nicht lohnen würde. Er weiß genau, dass sein Wort bei vielen Anlegern Reaktionen auslöst. Wenn er nun z.B. short (auf fallende Kurse setzen) bei Gold ist, kann man sich ausmalen, welche Aussagen er in Interviews tätigen wird, damit so viele Anleger wie möglich ebenfalls short gehen, um Kurse zum sinken zu bringen. Und wenn er auf steigende Kurse setzt, wird er kein negatives Sterbenswörtchen über Gold sagen. Das Interview ist aus dem letzten Jahr und es ist nicht unwahrscheinlich, dass er zu der Zeit short drin war.
Um die Scheinheiligkeit (oder auch Kalkül genannt) solcher Manager zu unterlegen, hier mal ein Interview von Jim Rogers zum Jahreswechsel:
http://www.goldseiten.de/artik…ilber.html. Und um die Verwirrung komplett zu machen, hier ein Interview vor wenigen Tagen:
http://www.deraktionaer.de/akt…-57530.htm
Letztes Jahr konnte er sich Preise unter 900 $ vorstellen und dieses Jahr kauft er Gold, wenn der Preis zwischen 1000 und 1600 $ liegt? Schon komisch, oder? Mal zur Anmerkung: Er sagt in dem einen Interview, dass er in den letzten Jahren kein Gold verkauft hatte, d.h. physisches Gold habe er nicht verkauft. Ob er auf fallende Goldkurse gesetzt hatte, um sein Portfolio zu hedgen, weiß man nicht...
Ein Anleger, der sich alle paar Monate mal ein Wirtschaftsmagazin kauft, um sich ein paar Tipps für seine Anlagen zu holen, hängt natürlich an Worten eines solchen "Experten", aber leider kennt er absolut nicht den Hintergrund hinter solchen Aussagen.
Viel aussagekräftiger halte ich da den sog. COT-Report, der die aktuelle Investitionen in Gold darstellt. Und da kann man seit etwa zwei Monaten wieder Optimismus für steigende Goldpreise sehen:
http://www.finanzen.net/nachri…ch-3541684
Es ist nicht alles Mist, was solche Manager sagen, aber man muss schon sehr stark selektieren, welche Aussage man wie deutet und gewichtet. Momentan rät Jim Rogers zum Beispiel zu Anlagen in Russland. Warum? Weil er dort seit kurzem stark investiert ist. Aber jetzt in russische Wertpapiere einzusteigen, kann trotz der Ukraine-Krise sehr lukrativ sein, weil die Kurse momentan am Boden liegen. Halte ich z.B. auch für eine sehr lukrative Option, wenn auch sehr riskant. Eine alte Börsenweisheit sagt: "Man muss kaufen, wenn die Kanonen donnern", um günstige Kurse zu bekommen.
So, jetzt bin ich mal richtig weit abgedriftet vom eigentlichen Thema. Ich wollte nur klar machen, dass der derzeitige Goldpreis nicht unbedingt auf einem sehr hohem Niveau ist und ein Anstieg eher wahrscheinlich ist, als ein Sinken. D.h. aber nicht, dass es nicht doch sinken kann. Es ist halt eine Wette auf die Zukunft. Und Wetten geht man ja nur ein, wenn man größere Chancen zu gewinnen hat als zu verlieren. Und die momentanen Weltweiten Ereignisse (Staatenkrisen, anstehende Devisenkrisen, usw.) sagen mir ganz einfach, dass es eher steigen als sinken wird.
@ BettisVS
Kein Ding. Ich brauche auch eigentlich nur einen, der so denkt wie du und auch bereit ist das Geld für das Armband auszugeben.