Schmuck-Themen allgemein
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Schmuck 2040

 
Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
wir reden ja hier oft drüber, wie Schmuck vor 10 Jahren, vor 20 Jahren etc. pp. war.

und wir reden öfter mal drüber, was derzeitig so gefragt ist, welche Trends es gibt, welche Klassiker sich immer noch und immer wieder gut verkaufen.

Ich würd gern mal was anderes wissen:
Was glaubt Ihr denn, wie sich der Schmuck in den kommenden Jahren entwickeln wird?
Was wird bleiben, was geht, was kommt neu und was würdet Ihr Euch wünschen?

Es geht dabei jetzt nicht darum, die Trends für die nächsten Monate oder Jahre zu prognostizieren. Falls Ihr dazu in der Lage seid, dürft Ihr das natürlich gerne tun :)
Mir geht es um einen längeren Zeitraum, so ca. 25 Jahre hatte ich mir da vorgestellt. Was meint Ihr denn, was sich da so tun wird?
Ist natürlich sehr spekulativ, das ist mir klar, aber ich glaube, das könnte durchaus interessant werden.
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 ·  #2
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
2040?
Gar keinen.
2037 schägt doch der Apophis ein.
Da biste mit Pflug und Spaten wahrscheinlich besser bedient.
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Redaktion

 ·  #4
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #5
Kann mir gut vorstellen, dass bewaerte Schmuckdesigns nach wie vor die Regel bleiben duerften. Beim Material hingegen glaube ich werden immer mehr bisher eher selten verwendte Metalle eingesetzt werden - da es ja immer mehr neue Verarbeitungstechniken neben dem klassischen Schmueden gibt kann ich mir gut vorstellen, dass auch immer mehr Titan, Nuob, Tantal, aber auch Rhenium - letzteres gilt bisher als undenkbar, da nicht wirklich schmiedbar. Aber auch den synthetischen Edelsteinen wird wohl auch noch mehr Bedeutung und Wertschaetzung zukommen. Auch Carbon wird sich immer mehr, insbesondere beim Maennerschmuck immer mehr durchsetzen. Ach ja - ich persoenlich hoffe ja, dass Maennerschmuck bis dahin deutlich mehr Bedeutung haben wird - ich fuer meinen Teil arbeite ja hobbymaessig bereits fleissig daran - auch dank der Gildschmiedin meines Vertrauens...
Plattfuß
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Plattfuß

 ·  #6
Ich denke, wir werden eine weitere Zweiteilung sehen.

Die einen werden immer reicher, die anderen immer ärmer.

Also wird es weiterhin ein hochpreisiges Segment geben, mit Uhren von IWC für 100.000€ und mit Goldschmuck und Diamanten, egal was der Rohstoffpreis macht.

Aber immer weniger Leute werden sich das leisten können. Rohstoffe werden knapper, seltene Erden sind wichtig wegen ihrer magnetischen Eigenschaften, also sehe ich bei selteneren Metallen nicht, wie sie ihren Weg ins Mittelklasse-Segment finden sollten.

Das schafft Raum für andere Materialien. Statt Gold und Silber vielleicht Stahl und mehr Kunststoff?

Dazu passt, dass Piercing etc. weiter im Kommen ist, weniger Materialkosten, aber sehr sichtbar. Wenn man sich anguckt, wie lang das gedauert hat, bis nach dem nahezu schmuckfreien Krieg immer gewagterer Schmuck den Weg in den Mainstream gefunden hat, dann wird das bis in 20 Jahren immer noch in sein.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #7
Ohne Krieg und Katastrophen werden die Reichen meist etwas schneller reich als die Armen. Der Abstand wird größer aber die Armen leben ebenfalls immer besser.
Derzeit werden die Reichen nicht wirklich reicher, die fast-null-Zinspolitik trifft diese Klientel am härtesten. Als Beleg dafür ist die Spendenbereitschaft der oberen 10.000 seit drei Jahren dramatisch zurück gegangen.
Und Kriege und Katastrophen wünscht sich wohl kaum jemand nur damit das Wohlstandgefälle flacher würde.

Schmuck wird immer populär bleiben, Menschen wollen sich immer schmücken auch wenn es Trends gibt die Nichtschmuck schmückend finden.
Luxus dagegen ist immer ein soziales Abgrenzungsmittel. Der hat mit Schmuck auch nicht zwingend zu tun.
Wenn man diese zwei Sätze weiter denkt kommt man zu dem Schluss das in einer sich immer stärker individualisierenden Gesellschaft das Thema Schmuck sich ebenfalls stärker individualisieren würde, wenn es nicht die normative Kraft der Gruppe gäbe.
Ich denke das die Schmuckthemen sich immer weiter verzweigen werden und es für jede noch so kleine Gruppe typisierte Schmuckangebote geben wird. Diese Angebote werden dann jeweils auch je nach sozialem Rang unterschiedlich luxuriös ausfallen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #8
Ohne jetzt den Propheten spielen zu wollen, sehe ich die Entwicklung so:

Die Fettaugen findet man auf der Baselmesse auch in Zukunft wieder. Eine in sich geschlossene Schicht, mit Kunden, deren Interesse es durchaus ist, dass "ihre" Produkte der Allgemeinheit nicht mehr ungehindert zugänglich sind. Folge: Konzessionen, Zertifikatsrummel , Handelshemmnisse und Hochpreise. Davon profitieren sowohl derartige Hersteller, als auch der Kunde. So er sich das leisten will. Man pflegt das Elitäre, Abgehobene, unerreichbare.

Unter den Fettaugen teilt sich das Volumen auch zukünftig in die bekannten Bereiche: Modeschmuck, Billigschmuck in echt und unecht (Stehl etc) Echtschmuck in Silber, Gold, Platin und anderen Metallen, mit und ohne Steinbesatz.

Zum Einsatz kommen immer mehr maschinelle Herstellungsverfahren. Cad und Prototyping sind nur eine Sparte, denn auch Roboter und generative Laserverfahren sind auf dem Vormarsch. Alle diese Verfahren sind sehr kosten und bildungsintensiv.

Das Handwerk in Zukunft wird sich in verschiedene, die maschinelle Herstellung begleitende und ergänzende Bereiche teilen, z.B. Edelstein-u. Juwelenfasser. "Make up-Spezialisten" wie Galvaniseure usw, aber auch die bekannten Bereiche, wie das Anfertigen von allerlei kunsthandwerklichen Erzeugnissen wir weiterhin Bestand haben. Ein großes Problem dürfte die personelle Versorgung werden, da aufgrund der Ausbildungssituation und der Abschaffung des Meisterzwanges eine eklatante Verschlechterung der Nachwuchssituation schon heute verzeichnet werden muss.

Der wichtigste Bereich wird erhalten bleiben, die Durchführung von Änderungen und Reparaturen. Allerdings dürften es für die Schmuckbesitzer immer schwieriger werden, kompetente und leistungsfähige Werkstätten zu finden. Gutes Fachpersonal wird zur absoluten Mangelware, ja es ist es bereits.

Wer sich heute als Goldschmied mit Zukunftsaussichten selbständig machen will, der sollte folgendes Profil entwickeln:

Reparaturen aller Art, soweit sie Schmuck und Gerät betreffen, Fassen, Galvanisieren, Gravieren, Anfertigung und Reparatur aller Einzelteile von Schmuckstücken (alle Materialien), wenn möglich auch CAD- Konstruktionen auf mehreren Systemen, Fräsen/Plotten der erzeugten Zeichnungen und deren gussmäßige Umsetzung in Edelmetall. Metallurische Kenntnisse sind dabei zwingend erforderlich. Essentiell sind auch gute Kenntnisse im Laserschweißen. Das händische Herstellen von Wachsmodellen ist ein weiterer, unschätzbarer Vorteil.

Als Grundvoraussetzung betrachte ich auch weiterhin Formgefühl, Kreativiät in jeder Hinsicht und den ungebremsten Einsatzwillen, ohne den überhaupt nichts geht. Die Herstellung von eigenem, also selbst erzeugten Schmuck, ist zwar auch zukünftig weiter möglich, allerdings erfordert die einen noch besseren "Riecher" für das Gewollte, als bisher ohnehin schon notwendig. Auch sind zur privaten Vermarktung erhebliche Kapitalmittel erforderlich.

Wer es dennoch schafft in den Bereich der "Fettaugen" vorzudringen, wird neben einer international anerkannten, erstklassigen Ausbildung und den dazu gehörenden Zeugnissen, diversen Fremdsprachen, Kontakten nebst dem dazugehörigen Netzwerk, keine schlechten Perspektiven haben. Allerdings ist dies für den Goldschmied an der Ecke, ein fremdes Universum. Es driftet also auch weiterhin kräftig auseinander.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #9
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