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Hemmschwelle dem Goldschmied gegenüber

 
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 ·  #1
tatze-1
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tatze-1

 ·  #2
ich würde sagen, diese Hemmschwelle wird's noch lange geben. Zumindest solang ich diese Aussagen von den Kunden hören werde "Ich wußte gar nicht, daß Sie auch anfertigen" oder "ich dachte, eine Anfertigung wäre teurer. Wenn ich das schon früher gewußt hätte" oder "Echt, Goldschmiede gibts noch? Ich dachte, der Beruf wäre ausgestorben", weiß ich, daß da noch viel zu tun ist, um den Goldschmied populär zu machen und ihm das Exklusiv-Luxus-Image zu nehmen.
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 ·  #3
schade, das sind echt heftige Aussagen.
da hilft nur eins: das Portal muss noch mehr Aufklärungsarbeit betreiben :)
tatze-1
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tatze-1

 ·  #4
das Portal, der Zentralverband, die Innungen und jeder Goldschmied, der Interesse hat, Geld für's überleben zu verdienen.
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 ·  #5
capcuadrate
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capcuadrate

 ·  #6
habt ihr Goldschmiede das nicht durch euere Schaufenster/Ladengestaltung auch etwas selber in der Hand ob Kunde erkennt, daß es nicht nur Ware von der Stange gibt ?

In unserere Wegwerfgesellschft muß man den Kunden heute wahrscheinlich erst mal darauf bringen, daß es so was wie Handwerk noch gibt.

hab noch nie gesehen, daß in einem Juwelierladen dazu ein Hinweis steht, vielleicht sogar mit Angabe vom Stundenlohn, der ja deutlich unterhalb eine Autowerkstatt oder dem Klempner liegen dürfte.

Anstatt so etwas hängt dann da vielleicht eine Reklame für Goldankauf.

Muss ja nicht nach Mister Minit aussehen aber da sieht jeder, das gewerkelt wird.

Gruß
Cap
tatze-1
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tatze-1

 ·  #7
natürlich hat man das in der Hand, was man ins Schaufenster legt. Allerdings muß das eine ansprechende Mischung sein. Ist das Preisniveau zu günstig, kommen lukrativere Kunden nicht rein, weil sie den Laden für billig halten. Ist das Preisniveau zu teuer, verschreckt man die, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben. Das ist immer ein fieser Grat, auf dem man seine Deko aufbaut.

Von meinem Fenster kann ich sagen, daß der Kunde 98 % keine 08/15-Ware sieht, die auf Stange hindeuten könnte (Silberfrau und Adrian werden das bestätigen können, die kennen mein Sortiment). Das finden die Leute auch gut, WOLLEN auch Individualtiät ab jeder Stange von mir, aber zum Stangenpreis. Das ist mit Handanfertigung allerdings schwer zu erreichen. Bzw. das Verständnis für die Preisbildung, weil in vieler Kunden Köpfen immer noch der Spuk rumgeht, daß man mit einem Fingerschnips den Schmuck herstellt. Wieviel Arbeit tatsächlich drin steckt, hält kaum einer für möglich - auch wenn sie bei mir am Werktisch im Laden stehen und mir beim Arbeiten zugucken können.

Konkretes Beispiel hatte ich letzte Woche. Ich hatte gerade eine Mokume Gane-Anfertigung fertig gemacht, für die ich das Mokumeblech selber hergestellt habe. Zeit habe ich natürlich aufgeschrieben. Es kam ein Pärchen rein, die sich für Mokume Gane-Trauringe interessiert haben. Ich habe welche im Sortiment, die ein Kollege von mir baut. Die waren ihnen zu teuer. Somit habe ich ihnen, wie ich es immer tue, erklärt, wieviel Arbeit vom Verbundblock bis fertigen Ring da drin steckt - und in diesem Fall mit konkreten Stundenzahlen, die ich von meinem Blech abgeleitet habe. Erst dann haben sie gemerkt, wieviel Arbeit und Zeit da drin steckt, wie aufwendig die ganze Chose ist und haben dann erst verstanden, wieso das Maximum an Individualität, ein nicht wieder herbringbares Trauringmuster, so viel kostet. Gekauft haben sie nicht, weil sich ihr Individualwunsch nicht mit ihrem Geldbeutel vereinbaren ließ - leider.

Zitat
hab noch nie gesehen, daß in einem Juwelierladen dazu ein Hinweis steht, vielleicht sogar mit Angabe vom Stundenlohn, der ja deutlich unterhalb eine Autowerkstatt oder dem Klempner liegen dürfte.

hab ich auch noch nicht, aber wer mich fragt, kriegt eine Antwort.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #8
Zitat
weil in vieler Kunden Köpfen immer noch der Spuk rumgeht, daß man mit einem Fingerschnips den Schmuck herstellt. Wieviel Arbeit tatsächlich drin steckt, hält kaum einer für möglich
Letzteres kann ich bestätigen.
Wnn die bei mir im Kurs nur:
- ein Stück kleines Ringprofil beidseitig abfeilen
- zusammenbiegen
- ausglühen
- nochmal zusammen biegen, was dann meistens auch ich mache
- an der Fuge versäubern
- rundriegeln
- außenrum abfeilen und grob und fein schmirgeln
- eventuell zwischendrin noch ein Kerbmuster reinsägen oder hinterher Hammerschlag drauf hämmern
- und am schluss evtl. noch polieren müssen

Dann hör ich nämlich häufig genau das:
"Ich wusste ja gar nicht, wie viele Arbeit in so einem Ring steckt"
Und da steckt ja nun wirklich kaum Arbeit drin.

Was in "richtigen" Stücken drin steckt können die sich dann schon gar nicht mehr vorstellen.
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #9
Zitat
...daß da noch viel zu tun ist, um den Goldschmied populär zu machen und ihm das Exklusiv-Luxus-Image zu nehmen.


Gehe ich recht in der Annahme, dass Dir die Einnahmen aber nicht unangenehm wären? Wer sich mit Konsumartikel identifiziert, muss auch deren Preise übernehmen. Dumm dabei ist nur, dass vielfach für beide Sparten der gleiche Arbeitsaufwand bei vollkommen unterschiedlicher Preisgestaltung anfällt. Keiner weiß das besser als ich!
tatze-1
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tatze-1

 ·  #10
wem sind Umsätze nicht recht. Allerdings sind die Kunden, die sich nicht reintrauen, meist diejenigen, die der Meinung sind, eine Anfertigung würde generell immer im 4stelligen Bereich liegen. Daß das nicht stimmen muß, weißt Du auch, und muß dem Kunden vermittelt werden. Daß es eben auch bezahlbaren Luxus gibt und nicht nur den, von dem man nur träumen kann oder für den man gut situiert sein muß.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #11
[quote="Ulrich Wehpke"]
Zitat
... Dumm dabei ist nur, dass vielfach für beide Sparten der gleiche Arbeitsaufwand bei vollkommen unterschiedlicher Preisgestaltung anfällt. Keiner weiß das besser als ich!
:bounce:
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #12
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #13
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