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Schmuckbranche: Jammern auf hohem Niveau?

 
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #76
Zitat geschrieben von Dagmar
Wenn es so ist, dann habe ich es missverstanden.......................
Wenn es aber nun soviele Menschen gibt, die genau diese Erfahrungen machen, warum ändert sich dann kaum was hier in D?
Siehe die versch. Beispiele, die ich gebracht habe, haben diese Geschäfte es nicht nötig?

Es ändert sich doch schon hier in D einiges. Zuerst gibt es billige Putzfrauen, dann kommen auch die anderen Dienstleistungen nach. Wir brauchen halt einen billigen Bodensatz an Arbeitskräften, dann wird auch der Service wieder besser. Dann steht man nicht mehr als Nummer im Laden sondern wird von vielen willigen Verkäufern umsorgt. Und weil wir ja immer weniger Studenten und Hochschulabsolventen und Fachkräfte haben, bekommen wir ja diesen Bodensatz bald in der Breite.

Jetzt weis ich nicht welchen Smiley ich ich für Ironie setzen soll?

Einmal davon abgesehen das auch Unternehmer macnhmal falsch kalkulieren oder es nicht besser können ist es halt auch so das sich nicht jede Dienstleistung lohnt, selbst wenn sie vom Kunden bezahlt wird. Das ist der Nachteil einer wohlhabenden Gesellschaft.
Dagmar
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Dagmar

 ·  #77
Ob sich dadurch Hochnäsigkeit, manglende Freundlichkeit und mangelnde Diensleistungsbereitschaft ändern wage ich zu bezweifeln.
Ebenso wird es deswegen auch keine individuelleren Geschäfte geben.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #78
Hallo Dagmar,

einmal, vielleicht hast Du es aus meinen Postings schon herausgelesen, ist in einer relativ gleichmäßig vermögenden Gesellschaft es schwierig "dienen" als bevorzugtes Merkmal herauszuarbeiten.
Vor- und Nachteile mag ich hier nicht weiter ausbreiten, das ist eine sozialpolitische Debatte.
Zum anderen bitte verstehe das als Überzeichnung mit den Metaphern einer Märchenwelt und nimm es nicht persönlich:
wird es noch schwieriger wenn der König Kunde, weder das Portemonnaie noch die Erscheinung eines Königs sondern die eines Bettlers hat.
Und nicht jeder Unternehmer mag oder vermag sein Verkaufspersonal entsprechend zu trainieren.

Zum Beispiel:
In der Kaufingerstraße hatte ich im Geschäft eine Kundin, die mit roh zusammengebundenen Haaren, Birkenstockschlappen und einem weissen Kittel rein kam.
Meine Verkäuferin signalisierte mir das ich sie bediene möge, wohl weil sie meinte, die würde eher Schwierigkeiten machen oder klauen.
Sie hatte mehrere Wohnhäuser und machte bei Ihrer Mutter Krankenpflegerin. Die kaufte bei mir 2 größere Diamanten und legte mit hoher fachlicher Kenntniss Wert darauf, das sie lupenrein sind und zahlte bar.
Solche und ähnliche Besipiele gab es etliche, die mir zeigen das man nicht an der Kleidung die Kaufkraft bemessen kann, aber auch das Verkäufer ein Raster haben oder entwickeln. Das sind einfach auf Erfahrung gestützte Vorurteile.

Und bei Deutschen in ausländischen Geschäften entwickelt sich halt das Vorurteil das sie im Durchschnitt gute Kunden sind, auch wenn sie im Einzelfall ohne zu kaufen wieder herausgehen, also werden sie gut behandelt.
Dagmar
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Dagmar

 ·  #79
Nun, wie ich weiter oben schrieb: man sieht mir optisch nicht an oder hört es anhand der Begrüssung, wenn ich in Strasbourg ein Geschäft betrete, woher ich komme..........
Ich denke halt Kunde ist Kunde, egal wie er aussieht, daher sollten da doch alle gleich behandelt werden.
Meine Meinung.
Aber ich glaube, so langsam drehen wir uns im Kreis........
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #80
Zitat geschrieben von Dagmar
Nun, wie ich weiter oben schrieb: man sieht mir optisch nicht an oder hört es anhand der Begrüssung, wenn ich in Strasbourg ein Geschäft betrete, woher ich komme..........
Ich denke halt Kunde ist Kunde, egal wie er aussieht, daher sollten da doch alle gleich behandelt werden.
Meine Meinung.
Aber ich glaube, so langsam drehen wir uns im Kreis........


Hallo Dagmar,
ich sehe und höre meist schon in den ersten Sekunden heraus woher (regional) ein Kunde kommt. Warum sollten das Verkäufer in Strassbourg nicht können?
Und die Idee mit der Gleichbehandlung ist ein Traum und passt nicht in die Wirklichkeit.
Darf ich dazu noch ein Zitat von Dir einfügen?
Zitat geschrieben von Dagmar
Und ich meine, ich muss mich doch nicht aufstylen, nur weil ich ein Parfum kaufen möchte, oder?
Dagmar
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Dagmar

 ·  #81
Sorry, mir sieht man nicht an, dass ich aus FFM bin, ich könnte auch aus Hamburg, München oder Strasbourg sein.
Und da ich ich aktzentfrei Bonjour sagen kann, sollte ein Verkäufer dort nicht unbedingt wissen,d ass ich aus D bin, ich könnte auch aus einem anderen Ort in Frankfreich oder der Schweiz kommen.

Wie gesagt, wir drehen uns im Kreis.

Ich sehe es auch nicht als Traum an, dass die Kunden gleichbehandelt werden, ich kann ja wieder nur von mir ausgehen, sowohl in meiner Zeit als ich mit Kunden/Gästen Aug in Aug zu tun hatte als auch jetzt im net: ich behandle alle gleich.

Und mein Zitat? Ja, ich finde nicht, dass ich mich aufbretzeln muss, nur weil ich bei D ein Parfum kaufen möchte.

Aber nochmals: wir drehen uns im Kreis.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #82
Zitat geschrieben von Dagmar
Sorry, mir sieht man nicht an, dass ich aus FFM bin, ich könnte auch aus Hamburg, München oder Strasbourg sein.
Und da ich ich aktzentfrei Bonjour sagen kann, sollte ein Verkäufer dort nicht unbedingt wissen,d ass ich aus D bin, ich könnte auch aus einem anderen Ort in Frankfreich oder der Schweiz kommen.

Du schließt von Dir auf andere.
Zitat geschrieben von Dagmar

Wie gesagt, wir drehen uns im Kreis.

Weil Du von Dir auf andere schließt.
Zitat geschrieben von Dagmar

Ich sehe es auch nicht als Traum an, dass die Kunden gleichbehandelt werden, ich kann ja wieder nur von mir ausgehen, sowohl in meiner Zeit als ich mit Kunden/Gästen Aug in Aug zu tun hatte als auch jetzt im net: ich behandle alle gleich.

Das ist bei genauerer Betrachtung fast immer ein Trugschluss. Selbst liebende Mütter behandeln Ihre Kinder höchst unterschiedlcih. Sie merken es nur nicht selbst. Und es ist meist auch nicht schlimm, es ist ein Teil des Lebens.
Zitat geschrieben von Dagmar

Und mein Zitat? Ja, ich finde nicht, dass ich mich aufbretzeln muss, nur weil ich bei D ein Parfum kaufen möchte.

Du schließt von Dir auf andere und verlangst das sie dann genau so sind wie Du.
Zitat geschrieben von Dagmar

Aber nochmals: wir drehen uns im Kreis.


Leider ja. Ich habe versucht Dir den Erfahrungshintergrund von Verkäufern zu vermitteln und die sozialen Zusammenhänge einiger Verhaltensweisen von Verkäufern in unterschiedlichen Regionen.
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 ·  #83
Eigentlich seid Ihr Euch doch einig, Dagmar und Heinrich. Heinrich Du sagst selbst dass nicht jeder Geschäftsinhaber sein Verkaufspersonal so trainieren kann oder will dass es stets gleichbleibend zuvor- und entgegenkommend reagiert, gleich wer vor ihm steht.

Dagmar erwartet aber ebendies und vermisst es hier in Deutschland. Ich sehe da nicht die geringste Diskrepanz zwischen Euren Ansichten.

Die hier dargelegten Gründe weshalb Deutschland als Servicewüste gesehen wird macht auch einmal mehr klar weshalb sich manches weg vom persönlichen Kontakt entwickelt und sich Geschäfte in das Internet verlagern. Da kann man mit Latschen und Kittel am Rechner sitzen und Diamanten bestellen ohne dass eine Verkäuferin sichtlich frustiert reagiert.. :lol:
Dagmar
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Dagmar

 ·  #84
Das letzte Mal @Heinrich: Ich schliesse nicht von mir auf andere, nur weil man mir nicht ansieht wo ich herkomme!!!
Ich glaube nicht, dass Du wissen würdest, wo ich herkommen, wenn Du mir in Frankreich auf der Strasse begegnest.
Und ich schliesse nicht von mir auf andere: wenn ich denke, dass ich mich für einen Parfümerie-Besuch nicht aufbretzeln muss!
Weil ich nämlich davon ausgehe, dass jeder rumlaufen kann, wie er möchte und ich es äusserst arrogant finde, wenn ich herablassend bedient werde, nur weil ich nicht geschminkt bin, als ob ich in den Farbtopf gefallen werde!
Ich habe auch einen Erfahrungswert mit Kunden/Gästen, denn ich habe bereits 20 Jahre meines Lebens damit verbracht KUNDENORIENTIERT und KUNDENBEZOGEN Auge in Auge zu arbeiten.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #85
Zitat geschrieben von Regine
Eigentlich seid Ihr Euch doch einig, Dagmar und Heinrich. Heinrich Du sagst selbst dass nicht jeder Geschäftsinhaber sein Verkaufspersonal so trainieren kann oder will dass es stets gleichbleibend zuvor- und entgegenkommend reagiert, gleich wer vor ihm steht.

Danke für die Zusammenfassung.
Zitat geschrieben von Regine

Dagmar erwartet aber ebendies und vermisst es hier in Deutschland. Ich sehe da nicht die geringste Diskrepanz zwischen Euren Ansichten.

Die Verkäufer und Verkäuferinnen in deutschen Fachgeschäften, sind fast nie überschwenglich, selten herzlich, aber fast immer freundlich und ebenso fachlich kompetent. Die Ausnahmen nach unten hin sind nur wenige.
Zitat geschrieben von Regine

Die hier dargelegten Gründe weshalb Deutschland als Servicewüste gesehen wird macht auch einmal mehr klar weshalb sich manches weg vom persönlichen Kontakt entwickelt und sich Geschäfte in das Internet verlagern.

Der Grund wird meines Erachtens darin liegen, das die Fachgeschäfte einem höheren Kosten- und Rationalisierungsdruck bezüglich der Personalkosten unterliegen.
Zitat geschrieben von Regine
Da kann man mit Latschen und Kittel am Rechner sitzen und Diamanten bestellen ohne dass eine Verkäuferin sichtlich frustiert reagiert.. :lol:

Da sind es dann Automatismen, die den Kunden manchmal frustieren. Z.B. weil er nur Vorauskasse oder Nachnahmezahlung angeboten bekommt weil er in einer Strasse wohnt, die einen schlechtern Leumund hat und sein Freund ein paar Strassen weiter beim gleichen Shop auch Lieferung auf Rechnung angeboten bekommt.
;-)

Nix ist mit alle sind gleich :-))
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 ·  #86
Ja, das Leben ist hart. 😉

Ich selbst kann mich kaum an einen Verkäufer/Dienstleister erinnern der unfreundlich mit mir umgegangen wäre, die meissten reissen sich ein Bein aus und machen einen guten Job. Und das obgleich ich in Norddeutschland lebe wo die Menschen als "stur" gelten. 😉

Jetzt verabschiede ich mich erstmal von unserer munteren Forendiskussion und werde meinerseits einige Tage lang ein freundlicher Aussteller auf einer norddeutschen Pferdemesse sein. :D
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #87
Zitat geschrieben von Regine
Ja, das Leben ist hart. 😉

Ich selbst kann mich kaum an einen Verkäufer/Dienstleister erinnern der unfreundlich mit mir umgegangen wäre, die meissten reissen sich ein Bein aus und machen einen guten Job. Und das obgleich ich in Norddeutschland lebe wo die Menschen als "stur" gelten. 😉

Jetzt verabschiede ich mich erstmal von unserer munteren Forendiskussion und werde meinerseits einige Tage lang ein freundlicher Aussteller auf einer norddeutschen Pferdemesse sein. :D


Dank für die Ehrenrettung der deutschen Fachverkäufer und viel Spaß. ;-)
Ulrich Wehpke
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Ulrich Wehpke

 ·  #88
bgoldfisch
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bgoldfisch

 ·  #89
Hallo Leute,
es freut mich wirklich, dass die chinesischen Goldschmiede genügend Arbeit haben.
Leider lebe ich nun mal in Deutschland, habe Jahre mit Lehre, Studium und Meisterausbildung vergeudet ,um mit einer guten Ausbildung und genügend Praxiserfahrung den Goldschmiedeberuf ausüben zu können. Da ich mich keine eine Erbtante mit einem Geldregen gesegnet hat,um eine eigenes Geschäft zu eröffnen, arbeite ich jetzt hauptsächlich für Juweliere/Goldschmiedegeschäfte und kann mir ,glaube ich ,ein Urteil darüber erlauben,wie es der Branche geht und da erlaube ich mir ein Jammern ,auf welchem Niveau auch immer.
Leute, ihr habt wirklich keine Ahnung ,wie der kleine Handwerker zu kämpfen hat ! Von Stundenlöhnen wie (frei einsetzbar...) zbsp. meinem Physiotherapeuten (pro min 1.-Euro),der mir meinen verrenkten Nacken weichklopft oder dem Automechaniker um die Ecke-sind wir Lichtjahre entfernt .
Meiner Meinung nach ,ist jeder Laie, kaum in der Lage,ohne genügend Hintergrundwissen, die Qualität eines handgearbeiteten Stückes(ob nun Schmuck oder Schrank,-egal)real einzuschätzen.
Da kann man dem Kunden natürlich keinen Vorwurf machen ,schliesslich belege ich auch keinen Holzbestimmungskurs(gibt's so was ?),wenn ich einen Schrank kaufen will.Aber ich kann mir doch selbst ausrechnen,dass wenn ich einen Schreiner beauftrage,der mir maßgenau,ein Einzelstück anfertigt,dies nicht zum Preis eines Stückes aus ..Schweden zu haben ist.
..und genau da liegt das Problem ,wir können nicht mit der Massenware konkurieren und Kunden,die sich einen eigenen Geschmack leisten wollen/können, sind irgendwohin ausgewandert
(nach China..?)
Also,her mit den Vorschlägen,..was mache ich jetzt mit meinem Können und meiner Arbeitskraft?
(nöh,will nicht auch auswandern)Mein Vermieter lässt sich auch auf keinen Tauschhandel ein,der Bäcker will auch Euros sehen.
Also,ihr seht,es ist immer sehr amüsant,sich über Probleme anderer Leute zu erheitern ,mir selber vergeht bald das Lachen
l.G. Barbara
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 ·  #90
Dientsleistungswüste D es ist schon viel besser geworden und ich kann nicht klagen. Nach Großmutters Spruch: "Wie man in den Wald ruft so schreit es zurück" fahre ich eigentlich IMMER gut.
Regine ich geh mit Dir einig. Als Vertreter bereise ich ganz Deutschland aber in Norddeutschland am liebsten - je nördlicher um so freundlicher die Geschäftspartner zumindest höflicher.
Schönes Weihnachten :P
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