Na, dann muss ich deutlicher werden
Tatsache ist´es, dass sich in den Fachgeschäften in überwiegender Mehrzahl Schnäppchenjäger einfinden, denen weder im Internet, noch bei den beliebten Großanbietern à la ichbindochnichtblöd geholfen wurde.
Tatsache ist es auch, dass es dank Internet nicht zu einer Verbesserung, sondern höchstens zu einer Verbilligung gekommen ist.
Tatsache ist es auch, dass der Fach-Einzelhandel mit seinen angegliederten Fachwerkstätten und Serviceeinrichtungen, durch die EINZELHANDELS_ Umsätze finanziert wurde und, soweit überhaupt noch vorhanden, finanziert werden muss.
Tatsache ist es auch, dass die Fernseh-und Rundfunksender seit 20 Jahren einen erbarmungslosen Kampf gegen den Fach-Einzelhandel führen.
Tatsache ist es auch, dass die überwiegende Mehrzahl in der Bevölkerung dank der unfairen Dauerberieselung, den Fachhändler, den Fachhandwerker für einen Betrüger hält, der sich allenfalls deshalb schon mal zurück hält, weil er seinen Kunden nicht alles auf einmal abnehmen kann und die Kuh die man melken will. nicht krepieren darf. Das treibt dann im Resultat derartige Blüten wie die Mc. Zahn AG
Tatsache ist es weiterhin, dass die Gewerksachaften und ihre liebste Partei diesem Unfug nicht nur tatenlos zusehen, sondern ihn auch noch auf den gesamten Mittelstand ausgeweitet haben. Grund: In Kleinbetrieben bekommen die Gewerkschaften nun mal keinen Fuß in die Tür, da man dort die partnerschaftlichen Notwendigkeiten auch auf der Seite der Arbeitnehmer klar erkennt. Mit frühkapitalistischen Horrorszenarien kann man denen nicht kommen. Das ist mehr etwas für Leute vom Schlage eines Franz-Josef Degenhard oder eines Hannes Wader. Die verpacken ihre (gut verkäuflichen, weil hübsch populistisch) Aussagen wenigstens in ansprechender musikalischer Form, wenngleich sie ihren eigenen Aussagen ins Gesicht schlagend, das Bargeld vermutlich stapeln.
Tatsache ist es ferner, dass der Fachhandel durch die Internetanbieter, die im Vergleich mit wesentlich geringeren Kosten zu tun haben, über keine Werkstätten verfügen, meist keinerlei Fachberatung anbieten und ihre Waren meist PER VORKASSE verschicken, Tatsache ist es, dass er kein Bein mehr auf die Erde bekommt. Ausnahmen machen nur die Großanbieter à la Metro Aldi und Konsorten.
Tatsache ist es letztendlich, dass man aus keinem Pott mehr rausnehmen kann, als drin ist. Und die Kunden denken nicht im Traum daran auch nur einen Cent mehr zu bezahlen, als sie unbedingt müssen. Wenn heute ein Kunde ein Fachgeschäft betritt, dann will er in vielen Fällen mehr, als er zu geben bereit ist. DAS IST DIE DEUTSCHE MISERE AN DIESEM FRONTABSCHNITT!
Facit: Was zuerst auf der Strecke bleibt, ist die gute Laune und damit die Verbindlichkeit, die Freundlichkeit.
War das deutlich genug? Ich meine es nicht böse (habe noch nicht mal ein Fachgeschäft), sehe aber, dass über die Ursachen der Servicewüste Deutschland offenbar weitreichende Unkenntnis herrscht. Meine Prognose: Das Luxusgut von Morgen ist der Handwerker, der Servicemensch. Mit Akademikern pflastern sie schon heute die Straßen, aber wenn ich zum Beispiel einen Goldschmied suche, finde ich niemand, der auch nur im Entferntesten meinen Ansprüchen genügt. Die müssen wir alle selbst ausbilden, denn di jenigen die wirklich was können, sind längst selbständig und arbeiten auf eigene Rechnungt. Nab braucht ja heute noch nicht mal mehr einen Gesellenbrief um sich Goldschmiedewerkstatt nennen zu dürfen. Da liegt der Mangel für die Zukunft. An Facharbeitern. Und die werden dank Internet und Fernostimporten kaum noch ausgebildet.
In diesem Sinne wünsche ich eine fröhlich umsorgte Zukunft und stets billiges Einkaufen! :geschenk:
Ulrich