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sauerstoff privathaushalt

 
Feldspat
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Feldspat

 ·  #31
hallo ich klink mich nochmal ein...

das thema sicherheit im umgang mit der sauerstoffflasche liest sich hier ja wie der reinste krimi :D naja, ist aber klar. wie bei den meisten sachen in der werkstatt, ob gas, gefahrenstoffe oder feuer, es hat alles seine tücken und gebietet vorsicht.
ich hab jetzt gelesen, dass viele ihre schweissgeräte bzw. -anlagen von der berufsgenossenschaft oder auch vom tüv(?) abnehmen lassen (müssen?!). ist das pflicht bzw inwieweit dürfen die gasflaschen mit druckminderer, schlauch etc selbst angeschlossen werden, ohne dass es überprüft werden muss? hier gibt es doch einige im forum, die mit sauerstoff-flüssiggas schweissen in ihren werkstätten, meine ich...könnt ihr mir weiterhelfen?

Und eine andere frage zum thema schweissen:
ich habe alternativ zur sauerstoff-gas-variante auch ein hydrozonlötgerät ins auge gefasst. zur platinverarbeitung eignen sie sich wohl ab ner leistung von 100h/l gas, allerdings nur ohne flussmittel..das ist ja meistens das flux v. kennt sich jmd da aus? ich kann mir so schwer vorstellen, dass man bei den geräten den flussmittelbooster einfach leer lässt und nur mit elektrolyt arbeitet. geht das auf dauer?

vielen dank schonmal für die hoffentlich zahlreichen infos :)
Feldspat
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Feldspat

 ·  #32
nachtrag: zum thema tüv-abnahme wurde im thread zwar schon was geschrieben, allerdings bezieht sich meine frage kronkreter auf das aufstellen/inbetriebnehmen und evtl. verbindlichkeiten


danke nochmal auch für die infos bis jetzt...
Schula
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Schula

 ·  #33
Hallo!

Ich habe hier zwei Dokumente der Metall-BG zum Thema Umgang mit Flüssiggasen verlinkt. Die sind sehr lesenswert.

Zum Thema Gasgenerator (vulgo: Hydrozon): Für Platinbearbeitung (schweißen) sollte man schon ein Gerät haben, welches mindestens 140 Liter Gas pro Stunde erzeugt.
Wie Du schon richtig geschrieben hast, sollte man für die Platinbearbeitung ohne Flux arbeiten. Dieses Flux ist eine Mischung aus Alkohol (meistens Methanol) und Flussmittel. Ich halte von Flux nicht besonders viel, da Methanol erstens sehr giftig ist und zweitens das gelöste Flussmittel auf Dauer mehr Probleme bereitet, als es löst. Vor allem kristallisiert es in Schläuchen und Ventilen aus und verstopft diese.
Brauchen tut man es eigentlich auch nicht, da man an der Lötstelle sowieso ein Flussmittel aufbringt.
Andererseits wird der Alkohol (Methanol) jedoch gebraucht, um bei normalen Lötungen die Verbrennungstemperatur der Flamme zu senken, da die reine Knallgasflamme rund 3.000°C hat und die Gefahr des Verschmorens sehr hoch wäre.
Ich empfehle meinen Kunden immer die Verdampferflüssigkeit "BLQ 1800). Das ist ein Alkoholgemisch, welches ungiftig ist und somit auch per Post versendet werden darf (Flux = Gefahrgut = Speditionsversand = teuer).
Dieses kommt ohne Flussmittelbeimengung daher und bereitet keine Probleme.
Wenn Du Platin schweißen willst, brauchst Du aber die höhere Flammentemperatur, also keinen Alkohol. Deshalb sollte man dann das Gas an einer Stelle VOR dem Booster abnehmen. Den Booster jedesmal zu entleeren ist aufwändig und man muss die Flamme dann eine ganze Zeit brennen lassen, bis alle Alkoholreste aus den Schlauchen und den Behältern raus sind.
Es gibt auch Geräte, die einen extra Abgang vor dem Booster besitzen, speziell für Platinschweißungen.


PS: falls Du über den Kauf eines Hydrozongerätes nachdenkst, kann ich Dir evtl. auch weiterhelfen, entweder mit einem Neugerät oder ich höre mich mal nach einem Gebrauchtgerät um.
Wir machen übriegns auch den Service für alle Gasgeneratoren. Wenn Du von einem Kollegen ein gebrauchtes Gerät kaufen solltest, kannst Du es gerne an uns zur Wartung / Reparatur schicken. Ich kann DIr auch gerne eine Kaufberatung geben, welche Geräte etwas taugen und welche eher nicht. :-)
Feldspat
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Feldspat

 ·  #34
danke für die schnelle antwort!
welches gerät wäre denn z.b. eins, dass "grundsätzlich" ohne flussmittel läuft, also das gas vor dem booster abnimmt? die geräte, die ich recherchiert habe, die sich fürs platinverarbeiten eignen, haben trotz erreichbarer flammentemperatur von 3000° immer im lieferumfang flussmittel und natürlich daher auch den entsprechenden booster eingebaut. das müsste doch bedeuten, dass diese geräte auch mit leerem booster laufen müssten, oder?
Ingo Richter
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Ingo Richter

 ·  #35
Ich möchte an dieser Stelle auch noch auf die TRGS 526 hinweisen, die für das Betreiben und Lagern von Druckgasbehältern wiederum auf die TRG 280 verweist.

Die TRG 280 beschäftigt sich sehr ausführlich mit dem Umgang mit Durckgasbehältern, die ist allerdings für den professionellen Einsatz (Werkstatt, Labor, Verkaufsräume...) vorgesehen, was man aus meiner Sicht aber durchaus auch auf denPrivatbetrieb von Gasdruckbehältern übertragen kann.

Leider kann ich auf die Quelle, wo ich das Dokument aktueller Fassung einsehen kann nicht verlinken, da professioneller kostenpflichtiger Zugang (www.weka-business-portal.de).

Ich denke mal nach der TRG 280 kann man auch googlen, nur muss man dann aufpassen, dass man auch die aktuell gültige Fassung findet.
Schula
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Schula

 ·  #36
Zitat geschrieben von Feldspat
danke für die schnelle antwort!
welches gerät wäre denn z.b. eins, dass "grundsätzlich" ohne flussmittel läuft, also das gas vor dem booster abnimmt? die geräte, die ich recherchiert habe, die sich fürs platinverarbeiten eignen, haben trotz erreichbarer flammentemperatur von 3000° immer im lieferumfang flussmittel und natürlich daher auch den entsprechenden booster eingebaut. das müsste doch bedeuten, dass diese geräte auch mit leerem booster laufen müssten, oder?


Am besten eignen sich da Geräte mit externer Boostereinheit, also z.B. die meisten "Hydrozon", aber auch "Hydromat"-Geräte haben das.
Leider haben die alten "Hydrozon"-Geräte hin und wieder Elektronikprobleme, die dann zum Totalschaden werden, weil es keine Ersatzteile mehr gibt. Gerade diese Woche musste ich einem Hydrozon-Besitzer wieder die schlechte Nachricht überbringen.

Grundsätzlich kann man aber auch Geräte mit interner Boostereinheit so umbauen, dass ein Ausgang vor dem Booster abgenommen wird.

Andere Geräte (z.B. Mig-O-Mat, die großen Blow-Jet, Aquarius) sind entweder ab Werk mit einem solchen direkten Ausgang ausgerüstet oder lassen sich damit nachrüsten.
Qualitativ finde ich die alten MSG von Mig-O-Mat klasse, die sind derart solide gebaut, dass sie ewig halten (entsprechende Pflege vorausgesetzt). Auch die Aquarius finde ich ganz gut, die haben bei recht kompakten Abmessungen sehr viel Leistung.
Im Gunde genommen ist es aber bei gebrauchten Geräten wichtiger, dass sie einigermaßen gepflegt sind und nicht 20 Jahre auf Verschleiß runtergeritten wurden.
Ich habe heute gerade 2 alte MSG 170 von Mig-O-Mat angeboten bekommen, die ich recht günstig bekommen könnte.
Bei Interesse melde Dich bei mir.

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