Schmuck bewerten & schätzen
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nur 1/4 der Schmuckbewertungen über Materialwert?

 
Redaktion
Redaktion
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Redaktion

 ·  #1
ich hab letztens irgendwo gelesen, dass im Rahmen von Schmuckbewertungen so ungefähr ein Viertel des Schmucks was einbringt zusätzlich zum Materialwert und der Rest eben "nur" zum Materialwert (was ja abhängig vom Schmuckstück auch viel sein kann) bzw. im Fall von Modeschmuck noch nicht mal das. Es sei denn, es findet sich ein Liebhaber dafür.
Wo ich das gelesen habe, weiß ich leider nicht mehr.

könnt Ihr das so bestätigen oder habt Ihr andere Erfahrungswerte?
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #2
Ja, das sehe ich auch so. Im wesentlichen liegt das daran das Schmuck in großen Mengen für den Massengeschmack produziert wurde und nach dem 2 Weltkrieg besonders in der Zeit des Wirtschaftswunders auch recht schwer und massiv. Heute ist der Massengeschmack weiter gewandert und der Goldpreis hat sich verfünffacht.

Was soll ich dann bei etlichen Schmuckstücken den Verkäufern raten wenn der hohe Goldpreis lockt?
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #3
Ich denke eher, dass es noch weniger sind.
Zumindest hier auf dem Forum.
Und was betrachtest du bei Modeschmuck als Materialpreis?
Ein abgetragenes Kleidungsstück kannst du ja auch nicht zum Nylon- oder Baumwollpreis verkaufen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #4
Von den Schmuckstücken, die zu mir kommen ist es im Durchschnitt die Hälfte die in die Schmuckbörse kommt und so als Schmuckstück mit höherem Wert weiter verkauft werden kann. Die andere Hälfte wird zum Teil zum Materialwert angekauft zum Teil auch gereinigt, aufgehübscht und wieder mitgenommen. Manchmal kann ich damit die Besucher von Ihren eigenen Schmuckstücken begeistern und "verkaufe" sie Ihnen wieder zurück. Insbesondere wenn sie schön sind, aber zu leicht um wirklich zum Materialwert ernsthaft verkauft zu werden und für die Börse nicht wertvoll genug.
steinfroilein
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steinfroilein

 ·  #5
Schmuck besteht aus Materialwert und Façonwert. Der Façonwert (Façonpreis) ist der Arbeitspreis, also die investierte Zeit. Im Schnitt ist der reine Materialwert in der Tat meist nur 1/4 - 1/5 des Gesamtwertes. Bei günstigem Modeschmuck kann der reine Materialwert sogar nur 1/5 - 1/10 betragen, da hier oftmals der Façonwert höher angesetzt ist. Je höherwertiger die Legierung und der Steinbesatz bzw. die eingesetzten Materialien, desto höher kann ein Schmuckstück bewertet werden. Stimmen dann noch zeitliche (Epoche, antik, zeitlos, modern, Kultstatus etc) Werte und/oder kommt gar noch ein Designername und/oder seltene Punzen (Herstellerstempel) dazu, kann im Wiederverkauf (seltenst aber immerhin) auch theoretisch mehr erzielt werden, als der Preis, zu welchem das Schmuckstück einst gekauft wurde.

Ganz davon abgesehen gibt es entgegen jedem Trend und jeder Wertschätzung auch Sammler, die sich auf bestimmte Stücke spezialisiert haben und somit Liebhaberpreise zahlen, die manch anderer nicht in Erwägung ziehen würde.

Es treffen daher immer mehrere Komponenten zusammen, was zu einer Wertsteigerung oder zu einem Wertverlust führt.

Bei Altgoldankäufern und Pfandleihhäusern wird meist nur der Materialwert zu grunde gelegt; je eher ein Schmuckstück gut wiederverkäuflich ist (siehe Heinrichs Beispiele) unbeschädigt ist und/oder neu aufgearbeitet werden kann, desto eher liegt der Verkaufswert über dem Materialwert.

Schmuckstücke von (emotionalem) Erinnerungswert sind nicht gleichzusetzen irgendeinem Materialwert. Aber nur für den, dem sie von Erinnungswert sind.

Nachtrag: An Edelsteinbesatz kommen bei Schmuckbewertungen/Verkauf "wertbestimmend" nur zum tragen Diamant/Brillant, Rubin, Saphir, Smaragd, Alexandrit, Tansanit und andere hochwertige Edelsteine ab einer bestimmten Größe. Im Perlenbereich gab es große Umbrüche. Früher einst teuer gekaufte Perlen werden heute (leider) preislich der günstigen asiatischen Ware gleichgesetzt. Auch hier werden nur seltene größere Perlen als "wertig" bewertet.
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