Hallo Andreas,
ich gebe Dir vollkommen recht, und würde nur bezweifeln, dass das Kaufverhalten von Menschen je leichter erklärbar, also auch vorhersehbar war. Mir ging es auch eher darum, dass Modeschmuck (also richtig-falscher, nicht Gold mit Synthesen oder soetwas) keine gefährliche Konkurrenz für anderen "echten" Schmuck ist. Wie Du schon sagst: Es gibt die, die eben NUR Modeschmuck kaufen, weil sie sich anderen eben nie leisten könnten (oder wollten). Und die sind als Kundenklientel für Euch eh unerreichbar.
Darum sehe ich die echte Konkurrenz für hochwertigen Schmuck auch weniger bei Firmen wie BB, sondern eher im täuschend-echt oder auf teuer gemachten Mode-Schmuck aus der Modebranche selbst (Dior, Swarowski, YSL etc.). Der ist ja auch im Verhältnis alles andere als günstig, hält nur so lange, wie er modisch ist und geht gerade darum mächtig auf das Budget der Schmuckausgaben, also auch dem Juwellierhandel verloren.
So wie es ein Hochlesen gibt, gibt es nämlich auch das Herunterlesen, vor dem unsere Urgroßlehrer immer schon gewarnt haben: Es fängt damit an, dass man sich für den Urlaub ein täuschend echt aussehendes Schmuckset kauft, so nach dem ja auch nicht dummen Motto: Macht nichts, wenn ich es dann am Strand verliere ... und schwupps bemerkt Frau, dass die Wirkung dieselbe ist (Stichwort: Neidfaktor). Verführung funktioniert wohl immer in beide Richtungen, auch ganz ohne Rücksicht auf den jeweiligen Zustand der Gesellschaft.
Und trotzdem: Wenn Du die Lehrer in Deiner Umgebung fragst, ob sie lieber einen Schüler in die Finger kriegen wollen, der gar nichts liest oder der wenigstens Comics (sorry an die Künstler aus dem Bereich, die natürlich zu Recht darauf Anspruch erheben, als Literaten ernst genommen zu werden!) liest, werden sie sich wohl immer für das kleinere Übel entscheiden, weil wenigstens der Weg dann schon stimmt.
Viele Grüße,
Jade
(bekennende Alles-Leserin übrigens)