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Petition zur freiwilligen GKV für Selbständige

 
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #16
Es würde ja der Jahresdurchschnitt (/ 12) ausreichen
Die momentane Regelung ist äußerst ungerecht und hält sicher auch manchen vomm Sprung in die Selbstständigkeit ab.
"Teilzeitselbstständig" - es geht halt oft nicht anders, und in den ersten Jahren ist es doch ohnehin normal, dass es noch nicht so sprudelt.
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #17
Stimmt, der Partner wird immer mit durchgeprüft. Da bekommt doch das Single-Sein eine ganz neue Facette... 😉

So wie es jetzt ist, ist es ungerecht, keine Frage.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #18
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #19
Hier geht es ja nicht um die Frage, ob die Kalkulation nach Kostendeckung oder nach Leistungsfähigkeit gerechter ist.

Hier geht es darum, dass Angestellte und Selbstständige unterschiedlich behandelt werden. Die Mindestbemessungsgrundlage ist inzwischen auf über 2000 Euronen gestiegen. Ein Angestellter, der 1500 € verdient, bezahlt nach diesem Einkommen seinen Krankenkassenbeitrag. Ein Selbstständiger, der 1500 € verdient, zahlt seinen Beitrag nach einem imaginären Einkommen von exakt 2073,74 €. Das ist keine philosophische Frage, das ist ungerecht.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #20
Doch schon.

Zwei unterschiedliche Einkommensarten sollen gleich (vor der KV) behandelt werden.
Was wäre, wenn ich verlangen würde (z.B. als Angestellter um es nicht unnötig kompliziert zu machen) das zwei unterschiedliche Versicherer mich gefälligst gleich behandeln sollen. Also z.B. meine Feuerversicherung oder PKW-Versicherung mit genau so behandeln wie meine Angestellten-KV?

Also nicht nach Gebäudegröße und Schadensklasse beim Auto sondern nach meiner Lohnhöhe Ihre Prämien staffeln sollen, andernfalls rufe ich laut: "Das ist ungerecht!"

Oder wenn das Finanzamt meinen Lohn höher besteuert als den Firmengewinn, usw.....
Beispiele gibt es wie Sand am Meer.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #21
Volle Zustimmung Yvonne!
Mal ehrlich: Bei Auslandsreisekrankenversicherung für ein Jahr inkl. Unfallversicherung: Von einmaligen 15-17 euronen kann auch kein Rettungseinsatz beglichen werden. Die Masse machts, wenn man nach Kostendeckung geht, und es scheint aufzugehen.

Bei den KK Beiträgen sind am Anfang der Selbständigkeit 360,- € /aufgerundet) eine Menge Geld. Gerne zahl ich mehr, wenn die Auftragslage topp und der Umsatz stimmt. Vor allem zahlt man ja nach einer jährlichen Feststzung. Hast Du ein Jahr dick verdient, steigt der Beitrag im Folgejahr. Bricht dann der Umsatz dramatisch ein, wird nicht nachträglich etwas erstattet, keine Chance. Zuwenig gezahlte Beiträge wiederum werden gnadenlos eingetrieben. Auch das ist ungerecht. Wenn schon, dann bitte in beiden Richtungen den gleichen Maßstab anwenden. Dies alles würde nach entsprechender Änderung der Gesetzeslage wegfallen.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #22
Heinrich, die gesetzl. Kasse ist nun mal ein Solidarprinzip. Und mal ehrlich, die Privaten haben ganz schön nachgelassen und müssen nun auch kräftig für sich optimieren.
Und da ein Arbeitgeber nicht vorhanden ist, trägt ein Selbständiger logischerweise beide Anteile, aber dann auch bitte nach prozentualem Anteil vom Verdienst. wie beim Angestellten auch.
Würde man Deinen Gedanken weiterverfolgen, müsste man alle armen Leute, Hartz4 Empfänger etc. aus der Kasse werfen und zwingen, sich Privat zu versichern. Nur die nehmen diese Klientel nicht auf.

Und es ist ja nicht gemeint, daß chancenlose Leute sich reihenweise selbständig machen sollen, die nicht rechnen können. Nur, jeder fängt mal klein an. Wer nach kurzer Zeit nicht überleben kann, sucht sich sowieso wieder ein Angestelltenverhältnis. Ist gehupft wie gesprungen.

Und als selbständiger fühl ich mich nicht elitärer im Vergleich zum Arbeitnehmer, was soll das Geld beim privaten Versicherungskonzern?
Nicht ohne Grund gibt es halt die freiwillige Versicherung in der GKV für uns. Es ist eine komische Mischung, bei der von uns halt mehr abgezogen wird als bei angestellten, ohne uns aus dem Topf zu verlieren. Grundsätzlich ist die GKV eine tolle Sache. Man müßte halt den Kreis der Einzahler vergrößern und dann wäre doch das Meiste o.k und der Topf auch solide gefüllt.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #23
Vielleicht ist da etwas anders angekommen als ich es gemeint habe. Mir ging es um den Ruf nach einer einer sehr subjektiven Sicht auf den Begriff Gerechtigkeit. Nicht darum das eine Reisekrankenversicherung mit Lear Jet Heimflug für wenig Prämie evtl. rentabel ist.

Das die KV nach dem Solidarprinzip Ihre Prämien berechnet ist unbestritten.

Nur warum sollten dann andere Versicherer das ebenfalls tun müssen? Wenn es einen guten und nachvollziehbaren Grund gibt bin ich sofort dafür. Ein für mich nachvollziehbarer Grund für Solidar- Förderung ist z.B. die Künstlersozialkasse.
Die Gesellschaft / der Staat hat erkannt das Künstler oft nicht so sehr merkantil ausgeprägt sind und daher im Wirtschaftsleben benachteiligt sind, andererseits die Förderung der Kunst die Lebensqualität der Bevölkerung erhöht und nicht zuletzt es sich um eine kleine Gruppe handelt die man leicht mitfinanzieren kann.

Unternehmer, deren ganzes Trachten merkantil ist (Gewinnorientierung wird auch vom FinA vorausgesetzt) passen da nicht rein in meinen Augen.

Selbständige sind doch kein Biotop um das man einen Zaun ziehen müsste.

Übrigens, nicht das man meint ich mach den starken Maxe der nicht weis wovon er redet. Ich habe selbst für 10 Jahre keine Krankenversicherung gehabt weil ich nicht Pflichtversichert werden konnte und mir eine PKV nicht leisten konnte. Da hätte ich gerne eine billige KV genommen wenn ich eine solche bekommen hätte.

Nur, mit Gerechtigkeit hat das m.E. wenig zu tun. evtl. mit Gleichbehandlung unterschiedlicher Einkommensarten oder Personengruppen.
Tilo
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Tilo

 ·  #24
Yvonne Sterly
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Yvonne Sterly

 ·  #25
Ich gebe dir Recht, Heinrich, es geht eher um Gleichbehandlung als um Gerechtigkeit. Der Ausdruck trifft es viel besser!
Ändert aber nichts inhaltliches- Selbstständige sollten gleich behandelt werden. Denn auch der (gewinnorientierte!) Unternehmer macht -vielleicht anfangs, vielleicht mal zwischendurch- nicht soviel Gewinn. Da darf dann ruhig die Solidargemeinschaft einspringen, sie tut es ja auch bei vielen Anderen. Der Unternehmer wird schon bestrebt sein, wieder besseren Gewinn einzufahren, sonst lohnt sich der ganze Aufwand doch nicht.
Sparkle
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Sparkle

 ·  #26
Dem kann ich mich anschließen. Absolute Gerechtigkeit gibt es nicht. Die Stellschrauben nachzujustieren, wenn etwas nicht Gutes verbessert werden kann, ist doch nicht zuviel verlangt, finde ich.
Andere Versicherer waren nicht gemeint. PKV ist eben PKV.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #27
Der Wunsch nach Gleichbehandlung klingt doch schon viel harmloser als der Ruf nach Gerechtigkeit der implizit unterstellt eine Sache wäre ungerecht. ;-)

Wobei sich dann evtl. diejenigen aufregen werden, die als Unternehmer monatlich ein hohes Einkommen erwirtschaften und dann natürlich höher belastet werden würden als mit einer PKV die die Beiträge nach Kostendeckung kalkuliert.
Silberfrau
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Silberfrau

 ·  #28
Wie war das gleich mit den starken Schultern
Sparkle
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Sparkle

 ·  #29
Zitat geschrieben von Heinrich Butschal

Wobei sich dann evtl. diejenigen aufregen werden, die als Unternehmer monatlich ein hohes Einkommen erwirtschaften und dann natürlich höher belastet werden würden als mit einer PKV die die Beiträge nach Kostendeckung kalkuliert.


Wer ein hohes Einkommen hat, kann auch ein Quentchen mehr davon abgeben, ohne daß es sehr schmerzt. Und wer in der PKV günstiger wegkommt, hat meist auch schon das Weite gesucht und ist aus der GKV raus. Ob das gut ist, steht auf einem anderen Blatt. Das böse Erwachen kommt dann, wenn Gutverdiener dann in Rente geht und die PKV mit steigendem Alter so richtig zulangt. Da ist das Geheule mittlerweile auch groß. Und dann gibt es sinnvollerweise auch kein zurück mehr in die GKV.
Das muß man halt wissen.
Heinrich Butschal
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Heinrich Butschal

 ·  #30
Es stehen sich bei solchen Diskussionen ja immer zwei Gruppen gegenüber. Die eine will in die Geldbörse der andere rein greifen und findet dafür viele Argumente/Petitionen und die andere will ihre Geldbörse zutackkern und nichts abgeben. Dafür gibt es auch viele Argumente.

Wenn man nun nach einer Lösung sucht muss man allgemein nachvollziehbare Grundsätze beiden Gruppen vermitteln, damit beide es friedlich ertragen können.

In einer mehr oder minder freien Wirtschaft soll es und wird auch breit getragen das schwache und förderungsbedürftige aus sozialen Gründen unterstützt und gefördert werden sollen bis sie auf eigenen Beinen stehen können.

Letzteres soll das Ziel sein.

Kinder werden daher gefördert auch Familien, kurzfristig Arbeitslose auch. Künstler hatte ich schon erwähnt. Ehepaare auch ohne Kinder, was schon für Ärger sorgt.
Bei langfristig aus bequemlichkeit Arbeitslosen, wird es schon schwierig den Einzahlern die Sinnhaftigkeit zu vermitteln. Nur als Beispiel wo es anfängt schwierig zu werden die gesellschaftlichen Gruppen zusammen zu halten.

Wenn nun unter der Flagge der Solidargemeinschaft auch Unternehmer zu sozialen Förderungen evtl. sogar dauerhaft greifen dann wird es fast unmöglich das auch als sinnvolle Leistung den Nettozahlern zu vermitteln.

Wo endet der überlastete Sozialstaat, oder wollen wir einen für jedes Grüppchen ohne jede Begrenzung?
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